Freitag, 14. Februar 2014

Antigua, 14. Februar 2014


Vor fünf Tagen sind wir in Falmouth-Harbour auf Antigua vor Anker gegangen. Gemeinsam mit dem benachbarten English-Harbour bilden die beiden Buchten ein großes Segelzentrum, vor allem für Super- und Megayachten (gibt es noch eine Steigerung?) 


Nachts wirken die Marinas wegen der beleuchteten Salingen und den roten Toplichtern (damit kein Flugzeug dagegen fliegt) wie eine Ansammlung von Hochspannungsmasten. Die alten großen Segelyachten (meist Nachbauten) sind sehr schön anzusehen, der protzige Pomp vor allem der Motoryachten ist dagegen oft lächerlich. 


Im Zentrum liegen die teilweise restaurierten Dockanlagen des alten Admiral Nelson, die täglich von hunderten von Kreuzfahrttouristen besichtigt werden.


Vorteil  für uns, neben einer sehr sicheren und ruhigen Ankerbucht, sind die vielen Yachtbetriebe, von denen einer innerhalb von zwei Tagen unser Segel repariert hat. Das Gewebe wurde für noch recht gut befunden, so dass uns eine Neuanschaffung erspart blieb. Also wurde die zerrissene Bahn durch eine neue ersetzt und auch sonst wurden diverse Stellen nachgenäht und die Liekeinfassung erneuert. Damit sind wir wieder reiseklar.


Morgen wollen wir mit dem Bus in die Hauptstadt St. John’s und danach auch die andere Buchten der Insel erkunden.


Die Reise von Deshaies auf Guadeloupe hierher war trotz (oder wegen) des kleingerefften Großsegels angenehm und flott. Die Wellen waren ziemlich hoch, kamen aber von der Seite und schaukelten uns weich auf und nieder.


Vor der Abfahrt haben wir dort noch den sehenswerten Botanischen Garten von Deshaies besucht, die Papageien in der Freiflughalle bewundert und draußen Kolibris und Eidechsen bestaunt. 



Schön auch die vielen blühenden Gewächse und der Ausblick von der Anhöhe in die Bucht.


Zwischendurch gab es an einem Freitag abend den ersten Karnevalsumzug des Jahres. Gruppen aus ganz Guadeloupe traten in Kostümen und einstudierten Formationen und unter Begleitung lautstarker Perkussion auf. 


Es war teilweise richtig mitreissend. Jedenfalls laut und bunt. Die Strassen waren voller Zuschauer und es gab Buden mit Essen und Getränken. 






Freitag, 7. Februar 2014

Deshaies, 7. Februar 2014



Auf unserem Weg nach Norden sind wir von Dominica nach Guadeloupe gesegelt, genauer gesagt, zu den kleinen vorgelagerten Inseln Les Saintes.


Es war eine angenehme Überfahrt mit mäßigem Passat aus Ost und einer Welle, die zwar unser schlecht gesichertes Inventar in der Kajüte durcheinander warf, aber die Fahrt nicht wesentlich beeinträchtigen konnte.
Vor dem Ort Le Bourg auf Terre-de-Haut mussten wir lange nach der letzten freien Boje suchen. Ankern war in dem vom Schwell abgedeckten Bereich nicht möglich. 
Die kleinen Inseln leben vom Tourismus und mehrere kleine Fähren verbinden sie mit der Hauptinsel Guadeloupe, die nur wenige Meilen entfernt liegt. An der Hauptstraße wimmelt es von Tagesausflüglern und Souvenirshops wechseln sich mit Kneipen ab. 


Wir konnten den Rummel genießen und die Bagette, die der Bojenkassierer morgens vorbeibrachte waren sehr frisch und lecker.
Dort haben wir dann auch Hans zur Fähre gebracht, der nach schönen drei Wochen bei uns wieder nach Martinique zu seinem Flieger musste.
Am folgenden Tag haben wir unseren doch recht schaukeligen Liegeplatz an der Boje wieder verlassen, um uns in einer kleinen Bucht um die Ecke an den Anker zu legen. Dort waren inzwischen auch wieder unsere Segelfreunde eingetroffen.


Landschaftlich war es dort sehr schön, nur der allgegenwärtige Schwell störte etwas.
Inzwischen benötigten wir und unser Schiff mal wieder einen richtigen Hafen, bzw. einen Liegeplatz in einer Marina. Kaum noch Wasser, die Batterien und Akkus fast leer, ein provisorisch geflickter Auspuffschlauch und ein Berg schmutziger Wäsche warteten auf Lösungen.
Die haben wir in Pointe a Pitre gefunden, dem Hauptort und Maritimen Zentrum von Guadeloupe.


Obwohl das Hafenwasser stank und betrunkene Chartergäste uns nachts nicht recht schlafen ließen, haben wir die drei Tage genossen und uns und das Boot wieder frisch gemacht.
Vorgestern haben wir uns dann auf den Weg zu den Pigeon Inseln gemacht, etwa auf halber Höhe der Westküste von Guadeloupe. Hier kann man hervorragend schnorcheln und dabei viele Fische beobachten.


Auf dem Weg dahin ist bei einer eigentlich harmlosen Halse unser Großsegel vom Achterliek bis zum Mast durchgerissen. Das Tuch ist eben schon alt und morsch gewesen. Da kommt also eine mittlere Investition auf uns zu. Im dritten Reff können wir es noch nutzen und hoffen so damit bis nach Antigua zu kommen.



Inzwischen ankern wir in der kleinen Bucht vor Deshaies, ganz im norden von Guadeluope.


Als Nachtrag zu Dominica noch Bilder vom Indian-River, ein Muss für alle Dominica-Basucher.