Nach den fünf Tagen in Rota wurde es nun wirklich Zeit die Rückreise
anzutreten. Die Tage werden langsam kürzer und kühler, besonders am Atlantik.
Wir waren natürlich nochmal für einen Tagesausflug in Cádiz, diesmal
gemeinsam mit Ulla und Werner. Leider
hatten wir übersehen, dass die quirlige Markthalle montags Ruhetag hat.
Trotzdem ist die Stadt sehr reizvoll und immer eine Reise wert.
Dann kam mal wieder der Abschied. Gemeinsam fuhren wir aus dem Hafen, die
STURDY nach Nordwest und wir nach Südost.
Den langen Weg nach Gibraltar wollten wir in Barbate unterbrechen, es war
ruppiges Wetter angesagt. In der Meerenge von Gibraltar und in den angrenzenden
Gewässern herrschen ordentliche Tidenströme und die können bei ungünstigen Windverhältnissen
unangenehme Wellen erzeugen.
So war es auch bei uns. Zwischen den Sandbänken bei Kap Trafalgar wurden
die Wellen hoch und steil. Unser Bug fiel immer wieder ins Wellental und bohrte
sich in die nächste Wasserwand. Unsere vordere Positionslampe wurde aus der
Halterung gerissen und baumelte nur noch vom Kabel gehalten herum.
Zum Glück waren es nur noch wenige Meilen bis Barbate.
In diesem schon vorher ungeliebten Hafen mussten wir drei Tage auf
Wetterbesserung warten.
Barbate ist ein großer und sicherer Hafen, der aber komplett
heruntergewirtschaftet ist. Relativ weit vom Ortskern entfernt liegt man
zwischen leerstehenden Gebäuden in dreckigem Wasser, in dem viel Müll und
Plastik herumtreibt.
Die Stadt selbst lebt vom zweifelhaften Ruhm, einmal
großes Tunfischfangzentrum gewesen zu sein. Heute soll nur noch der Drogenhandel
florieren.
Gestern endlich konnten wir weiterfahren, trotz angesagter 2-Meter Dünung.
Die aber war langgezogen und weich, kein großes Hindernis also.
Nur als wir Tarifa passierten, dem südlichsten Punkt Spaniens, hatten wir
eine Phase von chaotischen Wellen und starkem Gegenstrom. Wie auch zu beginn,
konnten wir danach wieder schön bis in die Bucht von Algeciras segeln.
Nach einer Nach am Anker mit Blick auf den Felsen von Gibraltar sind wir
heute ins Mittelmeer gewechselt und machen jetzt Pause in Estepona.