Samstag, 25. September 2021

Trápani (Sizilien), 25. September 2021

 Die Überfahrt von Sardinien haben wir gut überstanden. Viel Spaß hat sie uns allerdings nicht bereitet. Die ersten und die letzten Stunden liefen wir unter Motor. Der Wind kam direkt von hinten, eine etwas ungünstige Richtung. Da braucht es schon etwas mehr Wind um ausreichend Vortrieb zu haben. Das führt aber logischerweise auch zu höheren Wellen, die das Schiff etwas haltlos hin und her rollen lassen. Die Hälfte der insgesamt 28 Stunden konnten wir ganz gut segeln. Wir waren jedenfalls froh am kommenden Mittag im Hafen von Trapani vor Anker gehen zu können. Für dieses Jahr keine langen Strecken mehr! 

Etwas später kamen auch GLEC und BIJOU an, die nach uns gestartet waren.

Der Hafen von Trapani ist weitläufig und bietet zwei ausgewiesene Ankerbereiche innerhalb der Molen an. 

Trapani ist eine interessante alte Stadt mit vielen pittoresken Ecken, insbesondere im Hafenviertel. Enge Gassen und viele große Häuser und kleine Paläste, an denen der Zahn der Zeit überdeutlich nagt. 


Dazwischen überall Kirchen. Aufwändig gestaltete Fassaden bröckeln vor sich hin. In 5 KM Entfernung und in 750 Meter Höhe liegt das mittelalterlich Erice, dessen Hafen Trapani ursprünglich war. Ein absolutes Muss und mit der Seilbahn leicht zu erreichen. Die alte Stadt mit den Befestigungsanlagen und Burgen ist gut erhalten und ein Touristenmagnet.

Der Blick von oben bis zur Küste und nach Trapani ist fantastisch. Die ankernden Boote bei der Burg am Hafen waren nur als Punkte zu erkennen. Unsere SANTOS konnten wir nicht identifizieren. 

Leider kein Wunder. Kurze Zeit später klingelt unser Telefon. Uns bis dahin unbekannte Segler teilten uns mit, dass unser Schiff in einer Böe den Ankerhalt verloren hatte. Es trieb auf die alte Mole zu und konnte nur durch das beherzte Eingreifen von einem italienischen Segler vor großen Schäden bewahrt werden.

Mit eigenen Leinen und Fendern konnte er unser Schiff an der Mole sichern. Der Schreck war natürlich groß.  So schnell wie möglich sind wir zum Hafen geeilt.  Mit den vereinten Kräften unserer Freunde und eines Schweizers konnten wir den Anker einholen und an den Ankerplatz zurückkommen.

Ungünstige Winde halten uns nach wie vor in diesem Hafen. Wir haben viel unternommen, meist zu sechst.

Gestern Nacht dann der nächste Schock. Unser Beiboot samt Motor wurde entwendet. Einfach die Leine durchgeschnitten und weg. Wir wollten es kaum glauben. Heute nun der dreistündige Besuch bei der Questura, der Polizei, um Anzeige zu erstatten. Glücklicherweise sind unsere Freunde da. Sie bringen uns an Land und sorgen für Trost.

Jetzt warten wir sehnlichst auf den vorausgesagten Westwind, der uns hoffentlich ohne weitere Rückschläge bis Licata bringt.

 

 

 

 

 

Samstag, 18. September 2021

Villasimius, 18. September 2021

Vor einer Woche waren wir auch hier. Dann sind wir aber zurück nach Cagliari gefahren, hauptsächlich um unseren Freunden von der GLEC und der BIJOU ein wenig entgegen zu kommen. Schließlich haben wir uns in der Ankerbucht von Poetto wiedergetroffen.

Am nächsten Tag mussten wir allerdings wieder in der Marina del Sole im Hafen von Cagliari Schutz von dem Wetter suchen. Das sind entspannte Ankerpausen. Die schweißtreibenden Ausflüge in die Stadt, jetzt immer zu sechst, waren recht unterhaltsam.

Dann wieder der tägliche Blick in den Himmel und die Interpretation der Wetterkarten. Jetzt ist endlich die Entscheidung gefallen. Zwischen Gewitterfronten und unerwarteten Winddrehern haben wir das (hoffentlich) geeignete Fenster für die Überfahrt nach Sizilien ausgemacht. Morgen (Sonntag) geht es los. Wir rechnen mit ca. 30 Stunden bis in den Hafen von Trapani. Obwohl wir solche Nachtfahrten nun schon häufiger hatten, ist doch Anspannung da.  

 

Samstag, 11. September 2021

Villasimius, 11. September 2021

 Nach vier Tagen am Anker in Poetto und hier in Villasimius im äußersten Südosten von Sardinien, haben wir uns wieder in eine Marina verzogen. Unwetterwarnungen (Gewitter, starker Regen etc.) standen für diese Region im Raum. Es sah auch teilweise bedrohlich aus. 

Letztendlich zog das meiste südlich und nördlich an uns vorbei. Wetterleuchten, Donnergrummeln und einige kleinere Regenschauer sind in den letzten Tagen über uns hinweggezogen, das hätten wir auch am Anker gut ertragen können.


Man weiß aber bekanntlich nie und Sicherheit bzw. Stressvermeidung geht vor. So haben wir die entspannten Tage für uns genutzt. Mit dem Bus waren wir im nächsten Ort, haben guten Cappuccino getrunken und einen größeren Supermarkt besucht.


Waren mehrmals spazieren (Wandern wäre ein bisschen übertrieben). Heute zum Beispiel zum mittelalterlichen Wehrturm auf einem Hügel am Oststrand. 

Dorniges Gestrüpp und steile Partien mussten dazu bewältigt werden. 

Der Blick natürlich schön. Die Temperaturen sind zurzeit sehr angenehm und die durchziehenden Wolkenfelder sorgen zeitweise für Schatten.

Heute blicken wir häufig auf VesselFinder. GLEC und BIJOU sind auf dem Weg von Mahon nach Sardinien. Heute Abend sollten sie in Carloforte ankommen. Da steht in den kommenden Tagen das große Wiedersehen an. Unsere Almerimar-Gruppe wäre dann wieder weitgehend vereint. Nächste Woche irgendwann geht es dann vielleicht gemeinsam nach Sizilien.