Donnerstag, 6. September 2012

Ilha da Culatra, 6. September 2012


Seit drei Tagen ankern wir wieder bei der Insel Culatra, in der Lagune von Faro und Olhao. Die Lagune ist weitläufig, am westlichen Ende sehen wir die Skyline von Faro und die Ferienflieger, die regelmäßig aufsteigen oder landen. 


Nordöstlich von uns liegt das kleine Städtchen Olhao, wo wir vorgestern zum Einkaufen und beim Friseur (Tom) waren.
Bei Niedrigwasser fallen große Flächen von sandigem Watt trocken. Die Muschelzüchter fahren dann zu ihren abgesteckten Claims und arbeiten dort, bis das Hochwasser wieder alles in eine große Seenlandschaft verwandelt. 


Die Insel Culatra besteht aus einem einige Kilometer langen, flachen Dünenstreifen, und schützt in diesem Teil die Lagune vom offenen Atlantik.
Darauf die Ortschaft Culatra, einer Ansammlung von flachen Häuschen, zwei Kneipen, einem Mini-Mercado und einem von kleineren Fischerbooten voll gestopften Hafen. Von einigen aus Betonplatten bestehenden Fußwegen abgesehen, versinkt alles im Sand. 


Einige uralte Traktoren sichern die Versorgung und bringen z.B. das Bier vom Anleger in die Kneipen.
Eine Fähre fährt 5-mal am Tag nach Olhao und bringt die Badegäste vom Festland, die dann voll bepackt zum Strand auf der Außenseite stapfen.
Vor dem Hafen ankern ca. 30 Segelboote aus den üblichen nordeuropäischen Ländern, ein Portugiese ist auch dabei.
In der Rushhour morgens und abends rasen alle paar Minuten übermotorisierte Fischerboote oder Wassertaxis mitten durch das Ankerfeld auf dem Weg nach Olhao oder zurück und immer dicht an uns vorbei. Irgendwie liegen wir in deren Einflugschneise.
Der Ort und die Insel strahlen aber trotzdem Ruhe und Abgeschiedenheit aus. Sehr schön. Gestern waren wir baden, wegen den Wellen und der Strömung eher ein Plantschen im angenehm frischen Atlantik.


Davor waren wir einige Tage in Ayamonte, der Spanischen Grenzstadt am Fluss Guadiana. Dort hat es uns ausnehmend gut gefallen. Spanische Städtchen haben ein lebendige Atmosphäre und unterscheiden sich deutlich von der etwas melancholischen Grundstimmung Portugals, auch wenn das sehr nach einem Klischee klingt. Vor allem abends, wenn die Familien die Straßen und Plätze bevölkern. Bis Mitternacht sind sie unterwegs, vom Säugling bis zur Greisin. Wann schlafen die Kinder? Müssen sie am nächsten Tag nicht in die Schule?


Baden konnten wir da nicht so gut. Das Wasser war etwas trübe und den Riesenquallen wollten wir auch nicht begegnen.


Dort haben wir ein Deutsches Paar mit ihrer „Pura Vida“ kennen gelernt. Es war mal wieder schön, bis spät in die Nacht im Cockpit zu sitzen und zu klönen. Wie wir, wollen auch sie nach Madeira. Übermorgen wollen wir uns in Lagos treffen und die Überfahrt gemeinsam angehen.



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