Seit drei Tagen ankern wir
wieder bei der Insel Culatra, in der Lagune von Faro und Olhao. Die Lagune ist
weitläufig, am westlichen Ende sehen wir die Skyline von Faro und die
Ferienflieger, die regelmäßig aufsteigen oder landen.
Nordöstlich von uns liegt
das kleine Städtchen Olhao, wo wir vorgestern zum Einkaufen und beim Friseur
(Tom) waren.
Bei Niedrigwasser fallen
große Flächen von sandigem Watt trocken. Die Muschelzüchter fahren dann zu
ihren abgesteckten Claims und arbeiten dort, bis das Hochwasser wieder alles in
eine große Seenlandschaft verwandelt.
Die Insel Culatra besteht
aus einem einige Kilometer langen, flachen Dünenstreifen, und schützt in diesem
Teil die Lagune vom offenen Atlantik.
Darauf die Ortschaft
Culatra, einer Ansammlung von flachen Häuschen, zwei Kneipen, einem
Mini-Mercado und einem von kleineren Fischerbooten voll gestopften Hafen. Von
einigen aus Betonplatten bestehenden Fußwegen abgesehen, versinkt alles im
Sand.
Einige uralte Traktoren sichern die Versorgung und bringen z.B. das Bier
vom Anleger in die Kneipen.
Eine Fähre fährt 5-mal am
Tag nach Olhao und bringt die Badegäste vom Festland, die dann voll bepackt zum
Strand auf der Außenseite stapfen.
Vor dem Hafen ankern
ca. 30 Segelboote aus den üblichen nordeuropäischen Ländern, ein Portugiese ist
auch dabei.
In der Rushhour morgens
und abends rasen alle paar Minuten übermotorisierte Fischerboote oder
Wassertaxis mitten durch das Ankerfeld auf dem Weg nach Olhao oder zurück und
immer dicht an uns vorbei. Irgendwie liegen wir in deren Einflugschneise.
Der Ort und die Insel
strahlen aber trotzdem Ruhe und Abgeschiedenheit aus. Sehr schön. Gestern waren
wir baden, wegen den Wellen und der Strömung eher ein Plantschen im angenehm
frischen Atlantik.
Davor waren wir einige
Tage in Ayamonte, der Spanischen Grenzstadt am Fluss Guadiana. Dort hat es uns
ausnehmend gut gefallen. Spanische Städtchen haben ein lebendige Atmosphäre und
unterscheiden sich deutlich von der etwas melancholischen Grundstimmung
Portugals, auch wenn das sehr nach einem Klischee klingt. Vor allem abends,
wenn die Familien die Straßen und Plätze bevölkern. Bis Mitternacht sind sie
unterwegs, vom Säugling bis zur Greisin. Wann schlafen die Kinder? Müssen sie
am nächsten Tag nicht in die Schule?
Baden konnten wir da nicht
so gut. Das Wasser war etwas trübe und den Riesenquallen wollten wir auch nicht
begegnen.
Dort haben wir ein
Deutsches Paar mit ihrer „Pura Vida“ kennen gelernt. Es war mal wieder schön,
bis spät in die Nacht im Cockpit zu sitzen und zu klönen. Wie wir, wollen auch
sie nach Madeira. Übermorgen wollen wir uns in Lagos treffen und die Überfahrt
gemeinsam angehen.
Ich wünsche euch alles Gute für die Überfahrt!
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