Der Karneval ist mit dem
ganzen damit verbundenen Trubel vorbei. An zwei Wochenenden hintereinander gab
es Umzüge, unzählige verkleidete Kinder, Volksfeststimmung und natürlich
unglaublich laute Musik bis in den Morgen. Besonders schön ist die familiäre
Atmosphäre nachmittags und abends.
Die Großfamilien, oder Freundeskreise aus
den anderen Orten lassen sich dann häuslich mit Tischen und Stühlen im Umfeld
der Plaza de las Americas nieder, es gibt reichlich mitgebrachtes Essen und
Getränke, es wird laut geschnattert und die Kinder rennen durch die Gegend. Aus
den bunten Umzugswagen wird schon mal in gelber Perücke Essen herausgereicht.
Höhepunkt am vergangenen
Wochenende war die Beerdigung der Sardine, die in Wirklichkeit inmitten eines
Feuerwerks am Strand abgebrannt wurde.
Lästig war manchmal die
Musik, nicht immer gut aber auf jeden Fall laut.
Jetzt ist das große
Festzelt, seit Dezember im Dauerbetrieb, abgebaut und Ruhe ist eingekehrt.
Gleichzeitig ist es abends deutlich kühler geworden und man bleibt gerne unter
Deck.
Letzten Mittwoch haben wir
uns endlich aufgerafft und sind nach Las Galletas auf Tenerife gesegelt. 23 Meilen sind nicht weit und es war ein sehr schöner
Nachmittag mit 15 km Wind aus schräg hinten. Sehr angenehm. Unsere
frisch erstandene Schleppangel wurde in Dienst gestellt und kurz vor dem Ziel
wieder eingeholt. Kein Fisch.
Las Galletas ist ein recht
reizloser Ort und auch die Umgebung ist nicht besonders schön: trocken, staubig
und mit wenig schönem Gewerbe. Dazwischen einige überdachte Bananenplantagen,
die teilweise aufgegeben schienen.
Gut war die schnelle
Busverbindung nach Los Cristianos, wo wir am nächsten Tag ein Auto gemietet
haben.
Damit sind wir nach Santa
Cruz gefahren um einige Dinge beim Yachtausrüster zu kaufen: große
Reservekanister für zusätzlichen Diesel und neue Batterien, da unsere alten
langsam Schwächen zeigen. Die wiederum konnten wir nur bestellen. Sie werden
dafür ans Schiff nach San Sebastian geliefert, wenn es klappt.
Danach natürlich noch der
unvermeidliche Großeinkauf bei Lidl, den es auf Gomera nicht gibt. Zwei volle
Wagen wurden im Auto und später an Bord verstaut.
Damit war der Zweck
unseres Ausfluges nach Tenerife erledigt und wir fuhren zurück.
Angekündigt war schwacher
Wind von vorne. Also haben wir uns auf eine etwas langweilige Motorfahrt
eingestellt.
Der Wind entwickelte sich
dann aber zu einer ziemlich steifen Brise von bis zu 28 kn gegen die wir mit ausgerollter
Genua und Motorkraft ankämpfen mussten, da wir die Strecke nicht komplett
aufkreuzen wollten.
Das war keine seglerische
Glanzleistung.
Nach vier Stunden sind wir
abgekämpft und von oben bis unten mit Salz eingekrustet, sowie einem
Sonnenbrand auf dem linken Ohr endlich angekommen. Heute Morgen glitzerte das
ganze Schiff noch von den Salzkristallen, bevor sie mit einem ausgiebigen
Schlauchbad abgewaschen waren.
Leider ist dabei auch ein
weiterer Teller zu Bruch gegangen, weil wir sie nicht ausreichend seeklar
verstaut hatten. Außerdem hat sich Seewasser durch die Luken in unsere Koje und
einen Schrank geschlichen, auch extrem unerfreulich.
Wie soll man so die weiten
Strecken bewältigen, die uns noch bevorstehen? Fragt sich der verzagte Skipper
nach solchen Erlebnissen.
Heute, nach dem alles
gespült und wieder trocken ist, sieht die Welt wieder besser aus.
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