Donnerstag, 29. August 2013

Chaguaramas, 29. August 2013



Ein wunderschöner Abend, eine sternenklare Nacht und der passende Sonnenaufgang am nächsten Tag. Nach 16 Stunden Motorfahrt hatte Trinidad uns wieder. 



Nach 14 Tagen in Grenada sind wir erneut nach Süden gefahren, um rechzeitig  zu unserem Krantermin in Chaguaramas zu sein. 



Hier ist alles wie gehabt. Der Schwell im Hafen, das manchmal recht schmutzige Wasser und die Pelikane.  Wärmer und schwüler ist es auch.
Morgen früh wird das Schiff an Land gestellt, was immer mit etwas Anspannung verbunden ist.
Heute jedenfalls wurde geputzt, geräumt und  die Segel geborgen. Die Taschen sind teilweise schon gepackt und das Taxi zum Flughafen am Montag ist auch schon bestellt.
Eine lange Liste für Besorgungen in Hamburg ist entstanden.


Die Zeit in Grenada war sehr angenehm. Die Insel wirkt im Gegensatz zu Trinidad touristischer. Nordamerikanische und Europäische Segelyachten liegen in jeder geschützten Bucht und prägen das Bild an der südwestlichen Küste. Es sind zumindest in dieser Jahreszeit sehr viele. 


Die übrige Insel ist bergig und grün und mit vielen kleineren Siedlungen durchsetzt. Es gibt viele Ziele die man mit den typischen Kleinbussen erreichen kann. Einige Touren haben wir gemacht, andere haben wir uns für später aufgehoben. Wir kommen ja im Herbst wieder vorbei.


Jetzt jedenfalls stehen alle Zeichen auf Hamburg. Wir freuen uns sehr auf die kommenden drei Wochen.

Freitag, 16. August 2013

Grenada, 16. August 2013



Nachdem wir wieder wegen einem der vielen örtlichen Feiertage vertröstet wurden, war es am letzten Montag tatsächlich soweit. Raimond mit seinem Helfer kamen kurz vor Mittag an Bord und nach einer knappen Stunde lief der Diesel wieder, so als wäre nichts gewesen. Kurz darauf haben wir ausklariert, letzte Dinge eingekauft, das Dingi an Deck verstaut und auch sonst alles für die Abfahrt klar gemacht. Schnell noch ein Rundgang um uns bei unseren Bekannten für die kommenden 14 Tage zu verabschieden.
Um 17:00 Uhr fuhren wir los. Als wir die freie See nördlich von Trinidad erreicht haben, setzte die Dämmerung ein und kurz danach wurde es dunkel. Da wir wegen der starken Querströmung einen ordentlich Winkel vorhalten mussten, kam der Wind doch ziemlich spitz von vorne. Also war es wieder wie so oft: teils nur unter Segel, teils mit mitlaufender Maschine ging es die 75 Meilen nach Norden. Es war keine ausgesprochen schöne Segelnacht aber irgendwann kündigte sich am östlichen Himmel der neue Tag an.  Kurz nach dem Hellwerden kam die Küste von Grenada in Sicht. Die Insel ist bergig und daher schon vom weitem zu sehen. 


Gegen 9:30 Uhr sind wir in die Clarkes Court Bay an der Südküste eingelaufen und haben nach der MARLENA von Farida und Hubert Ausschau gehalten. Weiter hinten in der Bucht, vor der Wisper-Cove-Marina haben wir sie entdeckt und unter Gewinke und Trompetenstößen unseren Anker ein wenig weiter fallen lassen. In San Sebastian auf Gomera hatten wir uns verabschiedet und es war sehr schön sie hier wieder zu treffen.


Wir waren von der Nachtfahrt etwas zerschlagen aber doch so aufgedreht, dass wir sie kurz darauf mit dem Minibus in die Hauptstadt St. Georges begleitet haben, wo es am Nachmittag einen großen Karneval-Umzug gab. 



Zu dieser Jahreszeit hatten wir mit so einem Spektakel nicht gerechnet. Es war sehr laut, sehr bunt und sehr tropikalisch. 



Einige kalte Biere haben uns über den Tag geholfen und gegen Abend haben wir uns mitten im Trubel auf den Weg zu unserem Bus gemacht. 


 Erschöpft aber glücklich sind wir wieder an Bord angekommen. Hier konnten wir die Stille und die kühlende Brise in dieser schönen Bucht genießen. Wenig später sanken wir in die Koje und haben wunderbar bis zum nächsten Morgen geschlafen. Am nächsten Tag wieder die übliche Routine: bei Zoll und Immigration einklarieren (wie immer sehr korrekt und freundlich), Schiff aufräumen, einkaufen, etc.
Gestern schließlich sind wir mit Farida zu einem ausgedehnten Insel-Ausflug gestartet. Grenada verfügt über ein dichtes Netz von Minibussen, mit denen man leicht an fast jeden Ort gelangen kann. Unser Ziel war die Belmont Estate, eine alte Kakao und Schokoladenfabrik ganz im Norden der Insel, die mit Bioprodukten und Besichtigungen der Anlage lockt. 



Die Fahrt durch das bergige und sehr grüne Inselinnere war interessant und schön. Die schmale Strasse windet sich bis auf 600 m hoch und bietet weite Ausblicke. Gewöhnungsbedürftig ist der manchmal halsbrecherische Fahrstil, mit dem die oft überfüllten Kleinbusse um die engen Kurven sausen. Der Besuch in der Fabrik war ganz schön. Wir haben eine kleine Führung durch die Anlage erhalten, einen Film gesehen, sind durch das parkartige Areal spaziert, haben fermentierte Kakaobohnen geknabbert, Sternfrüchte vom Baum probiert und schließlich im Restaurant einen leckeren Fruchtsaft getrunken.


Abends, wieder an Bord, hat Hubert uns vorzüglich bekocht. Es gab Tomatencarpaccio und Fruchtpunch, danach Gulasch. Es hat sehr gut geschmeckt. Bis spät in der Nacht haben wir in ihrem gemütlichen Cockpit gesessen.


Freitag, 2. August 2013

Chaguaramas, 2. August 2013


Nach wie vor warten wir auf die Ersatzteile für unseren Motor. Sind sie erst mal da, soll in zwei weiteren Tagen alles fertig sein. Montag hieß es, die Teile sein inzwischen in Miami angekommen.


Die Tage vergehen ohne besonders nennenswerte Ereignisse. Wir waren zweimal in der Stadt (Port of Spain), plaudern mit anderen Seglern, tauschen Bücher und Filme oder sitzen im Cockpit und beobachten das Treiben. Besonders am Abend beobachten wir auch Tiere, deren Besuch uns schon vertraut ist.  Vor allem die Pelikane. Aber auch andere Vögel schauen regelmäßig vorbei. 


Abends fliegen die Papageie mit großem Gezeter zu ihren Schlafplätzen auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. Eine Schildkröte ist offenbar auch hier zu hause. Sie steckt regelmäßig ihren Kopf aus dem Wasser. Das Wasser ist leider sehr schmutzig. Hat man „Glück“, treibt der Müll und der Dieselfilm hinaus aufs offene Meer. Weht es anders herum, sammelt sich alles in unserer Hafenecke. Das ist dann weniger schön.

Während die Einheimischen mit stark motorisierten Booten unterwegs sind, verbringen viele Segler hier den Sommer und warten auf das Ende der Hurrikane-Saison im sicheren Revier. Sie liegen in der Bucht vor Anker oder wohnen in ihren Schiffen an Land. 




Die meisten sind englischsprachig aber auch eine Reihe von Deutschen sind dabei. Morgens um acht findet die allgemeine Funkrunde statt, in der Informationen ausgetauscht, Fragen gestellt (und beantwortet) und Dinge verschenkt oder verkauft werden.
Wer ist neu angekommen? Wer fliegt weg und nimmt Post mit? Usw..
Ansonsten drehen sich die Gespräche um die jeweiligen technischen Probleme und über die Reiserouten. Einige sind schon seit vielen Jahren unterwegs. Gerade die Langzeitsegler müssen oft mit knapper Kasse auskommen und einige halten Ausschau nach Arbeit. 

Gestern haben wir eine weitere Reisetasche gekauft. In Gedanken packen wir schon die Koffer für unsere Reise nach Hamburg. Es sind aber noch fast fünf Woche hin und wir wollen ja auch vorher noch nach Grenada.