Samstag, 30. November 2013

Bequia, 1. Dezember 2013



Noch ankern wir in der Bucht von Bequia, haben heute Vormittag aber beim Zoll und Emmigration aus St. Vincent ausklariert. Morgen, mit der ersten Helligkeit, werden wir uns auf den vergleichsweise langen Weg nach St. Lucia machen. Bis zur Rodney Bay sind es etwa 70 sm und wir wollen noch bei Tageslicht ankommen. Vielleicht werden wir auch bei den Pitons Pause machen, das entscheiden wir auf dem Weg.


Bequia ist eine sehr angenehme Insel. Sie ist klein und übersichtlich, bietet aber trotzdem viel. Die Landschaft ist schön und abwechslungsreich. 


Man kann über die Hügel wandern und immer wieder auf die schöne Küste blicken. Im Osten sind die wilden Strände mit der Brandung und den im Wind wiegenden Palmen.


Dort ist auch die Schildkröten-Aufzuchtstation, in der ein Engländer der hier vor vielen Jahren hängen geblieben ist Schildkrötenbabys einsammelt und aufpäppelt, um sie, wenn sie groß genug sind, wieder auszuwildern. 


Mr. King ist sehr engagiert. Er regt sich über die einheimische Bevölkerung auf, weil viele nach wie vor Schildkröten erlegen und verspeisen, und über die Amerikaner, die die Insel langsam mit ihren Ferien-Villen zupflastern, das Weideland der Ziegen verknappen und viel wertvolles Wasser für ihre Gärten und Pools verschwenden. Der Taxifahrer, der uns hingefahren hat, war natürlich anderer Meinung.
Zurück sind wir zu Fuß gegangen, an einer alten Zuckermühle vorbei und durch den üppigen Wald.



Letzte Woche waren wir mit der Fähre (ein ausrangiertes Modell aus Norwegen) in der Hauptstadt Kingstown auf der Hauptinsel St. Vincent. Nach einer kurzen und bewegten Überfahrt sind wir in der quirligen Stadt angekommen und waren zunächst erschlagen vom Gewimmel auf den Strassen und auf den Märkten. 


Zwischendurch hat es stark geregnet und wir mussten unter löchrigen Markstandplanen Schutz suchen. Schließlich sind wir mit dem Minibus zur Blue Lagoon gefahren, wo wir mit schönem Blick einen Imbiss nehmen konnten. Die Rückfahrt war wieder ziemlich schaukelig (Wellen) und nass (Regen).
 

Abends treffen wir uns nach wie vor natürlich oft mit Farida und Hubert und mit Marlies und Oli von der Maolis (CH). Es gibt immer viel zu erzählen.


Mittwoch, 20. November 2013

Bequia, 20 November 2013



Seit gestern ankern wir in der Admiralty Bay in Bequia inmitten vieler anderer Segler und einem Kreuzfahrtschiff. Port Elisabeth, der Hauptort, liegt sehr schön am Ende der Bucht und die Häuser ziehen sich am Ufer entlang und ringsherum die Hügel hinauf.


Die Kreuzfahrtbesucher und die vielen Chartersegler (meist Katamarane) sind wichtigster Wirtschaftsfaktor der Insel. An der Uferpromenade sind viele kleine Hotels, Restaurants und Souvenirshops. Auch frisches Obst und Gemüse gibt es reichlich (keine Selbstverständlichkeit an unseren letzten Ankerplätzen) aber zu erstaunlich hohen Preisen. 



Es ist schön hier entlang zu flanieren, unter Schatten spendenden Bäumen, an teilweise hübschen alten Holzhäusern entlang. Hier kann man etwas länger bleiben.
Im Ankerfeld fahren mehrere Boote umher und bieten Brot und Gemüse, Wasser, Diesel und andere Dienstleistungen an. Wir warten gerade auf Miranda, die unsere schmutzige Wäsche abholen kommt. Auch im Ort werden wir ständig angesprochen. Viele wollen etwas verkaufen oder für uns tun. Sie sind aber meistens freundlich und wenig aufdringlich. In der Markthalle allerdings wurden wir von sämtlichen Verkäufern und Verkäuferinnen förmlich umlagert und musste fast überall etwas kaufen. Zum Glück waren dort um die Zeit nur einige Stände offen.


In den letzten Tagen sind wir in den Grenadinen umhergefahren, waren an großartigen Ankerplätzen mit türkisfarbenem klarem Wasser und in schönen Buchten. Die Entfernungen sind nicht groß. Von einem zum nächsten Ankerplatz sind es meisten nur wenige Meilen.
Von Clifton auf Union Island sind wir zunächst nach Petit St. Vincent gesegelt, einer Hotelressort-Insel, hinter der man sehr schön liegen kann. 


Dann kamen einige Tage mit einem recht kräftigen Passat. Wir haben uns deshalb  in die Chatham Bay verkrochen, einer wunderschön bewaldeten von Bergen umgebenen Bucht, auf der Rückseite von Union. Dort sind wir am langen Strand entlang spaziert und über den Berg gewandert. 


Von dort aus ging es nach Mayreau, einer kleineren Insel etwas weiter nördlich, wo man im Ort auf dem Hügel auch wieder etwas Lebensmittel einkaufen konnte. Dort haben wir die letzten Tage mit Wind und Schwell abgewartet.


Zu den Tobago Cays war es dann nur noch ein Katzensprung (ca. 3 Meilen)
Das sind einige kleine unbewohnte Inselchen, die von einem weitläufigen bogenförmigen Riff vom Atlantik geschützt sind. Zwischen den Inseln und hinter dem flachen Riffgebiet kann man auf unglaublich klarem Wasser ankern.


Durch die unterschiedlichen Wassertiefen und die Bodenbeschaffenheit (weisser Sand, Korallen, Seegras) schimmert das Wasser in Blau- und Türkistönen, die einen staunen lassen.


Das Wasser war glatt (der Passat hatte eine Pause gemacht) und wir konnten vom Boot aus Fische, Rochen und Schildkröten beobachten. Schnorcheln am Riff ist natürlich auch ein Muss. Viele bunte Fische weiden Algen von den Korallenformationen, wie ein großes Aquarium.


Natürlich zieht dieses Paradies viele Segler an. Am Ende lagen auf dem begrenzten Platz über dreißig Segler und Katamarane, viele davon Charterboote. 


Also haben wir uns nach vier Tagen dort auf den vergleichbar langen Weg 
(22 Meilen) nach Bequia gemacht. Wir hatten schönen südöstlichen Wind und konnten die meiste Zeit gut segeln.

Freitag, 8. November 2013

Clifton Harbour (Union Island), 8. November 2013


Am letzten Sonntag stimmte endlich die Windrichtung. Mit gerefftem Großsegel und Genua 3 ging es nach Nordosten, zunächst an der Insel Grenada entlang, dann am Unterwasservulkan Kick em Jenny vorbei nach Carriacou. 



Dort sind wir in die beschauliche Tyrrel Bay eingelaufen und haben vor der Uferstrasse geankert. Diese Insel gehört noch zum Staat Grenada, ist aber kleiner und verbreitet eine angenehm ruhige Atmosphäre. 




Neben viel Natur und sehr klarem Wasser gibt es malerische Bars und Verkaufsbuden aber auch Ferienhäuser von offensichtlich wohlhabenden Menschen.  Mit dem Bus sind wir nach Hillsborrough, der kleinen Provinzhauptstadt gefahren, waren auf dem Fischmarkt und in verschiedenen anderen Geschäften, die mit ihren alten Holztresen und Regalen an woanders vergangene Zeiten erinnerten.


Auch da wieder viele Treffen mit anderen Seglern. Die Wege kreuzen sich, man verabschiedet sich und trifft sich wieder, manche wollen direkt nach Bequia, andere müssen mit ihrem Schiff zu Überholungsarbeiten an Land.


Also trinkt man noch einen Rumpunsch oder ein Bier und redet über das Dauerthema Nummer eins: wie geht es weiter, welche Ziele sind gesetzt und: kann man von Kuba wieder zurück nach St. Martin?
Schließlich ging es auch für uns wieder weiter.
Gemeinsam mit MarLena sind wir zur Sandy Island motort, einer kleinen naturgeschützen Sandinsel nur 4 Meilen weiter. 




Dort haben wir den Nachmittag und die Nacht verbracht, haben Fregattvögel und Pelikane beim Jagen beobachtet und hatten Besuch von einer Schildkröte. Natürlich waren wir im türkisfarbenen Wasser auch schwimmen und schnorcheln. Für den Abend hatten die freundlichen Österreicher Ulli und Kurt uns auf ihr Motorboot eingeladen. Keine Plastikyacht, sondern ein solides Stahlschiff mit viel Platz und Technik. Sie wollen damit Südamerika umrunden. Wir waren beeindruckt.


Heute Vormittag haben wir uns auf den Weg nach Union Island gemacht, wo wir nun vor dem Riff am Anker liegen. Die Flagge von Grenada liegt wieder im Schapp und stattdessen weht nun die Gastlandflagge von St. Vincent und den Grenadinen unter der Saling. 


Auch hier wieder eine schöne und bergige kleinere Insel mit einem traumhaften Naturhafen, der durch ein bunt schillerndes Riff vom Atlantik geschützt ist. Wir waren am kleinen Flughafen zum einklarieren und natürlich auch schon im Ort. 



Einige Bars sind da und Läden bieten ihre Waren an. Der Tourismus spielt hier offensichtlich eine schon bedeutendere Rolle als weiter südlich.