Noch ankern wir in der weitläufigen Bucht von
Rodney Bay im Norden von St. Lucia.
Hier ist viel los: vor den Hotels und um uns herum
kreuzen blasshäutige Urlauber in kleinen Segelkatamaranen, Seekajaks oder
lärmenden Skootern herum, Motorboote ziehen Menschen auf Wasserskiern umher
oder lassen sie in Fallschirmen über der Bucht schweben. Es könnte auch Gran
Canaria sein. So etwas gibt es weiter im Süden nicht.
Gleichzeitig laufen täglich mehr Segler der
ARC-Regatta ein, das Hauptfeld nähert sich langsam.
Vorteil des Rummels sind die vielen Lokale am
Wasser und die gut sortierten Supermärkte. Langsam kommen wir in den touristisch
völlig erschlossenen Teil der Karibik.
Die Fahrt von Bequia hier her war ein längeres
Teilstück, vor Allem, weil wir die Insel St. Vincent ausgelassen haben. Sie hat
nur wenige geeignete Ankerbuchten und diese sind unter vielen Seglern in Verruf
geraten. Zu viele und aufdringliche Bootsverkäufer. Also sind wir dem Hauptstrom
gefolgt und an der bergigen Küste entlang gesegelt.
Die Überfahrten zwischen Bequia und St. Vincent (8
sm) und zwischen St. Vincent und St. Lucia (30 sm) bedeuteten gerefftes segeln
hoch am Wind bei ordentlichem Seegang. Da ist man ja dem Passat und dem
Atlantik voll ausgesetzt. Es ging aber alles ganz gut und schließlich kamen die
auffälligen zwei Pitons von St. Lucia in Sicht. Gleich nebenan, vor dem kleinen
Ort Soufriere, haben wir uns an eine Boje führen lassen und vor der
beeindruckenden Bergkulisse den Abend und die Nacht verbracht.
Am Morgen darauf sind wir früh weiter gefahren. Mit
Motorkraft ging es nah an der Küste entlang. Neun Meilen weiter nördlich kommt
zunächst die berühmte Marigot Bay, eine kleine und tief ins Land
eingeschnittene Bucht.
Zur Enttäuschung der Bojenvermittler haben wir dort nur
eine kleine Besichtigungsrunde gedreht und sind weiter bis zur Rodney Bay, auch
nur 8 sm weiter.
Hier gibt es in der Lagune eine moderne Marina mit
allem was dazu gehört.
Nach mehr als zwei Monaten am Anker haben wir uns
den Luxus gegönnt:
Strom und Wasser unbegrenzt, direkt vom Schiff an
Land und richtige Duschen. Drei Tage lagen wir am Steg, bevor wir uns wieder
draußen in die Bucht und an den Anker gelegt haben.
Letzten Montag haben uns endlich Brigitte und Kurt
(SY Elena) eingeholt. Es war ein freudiges Wiedersehen. Zu acht waren wir am
Abend in einer Pizzeria.
Für morgen haben wir eine gemeinsame Rundfahrt über
die Insel gebucht.
Außerdem müssen wir Morgen wieder ausklarieren. Am
Freitag brechen wir schon früh nach Martinique auf. Der Wind soll aus Ost
kommen und nicht zu stark sein.
Unsere nächste Station wird St. Anne am Eingang der
Bucht nach Le Marin sein. Dort wollen wir mindestens bis nach Weihachten
bleiben.
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