Mittwoch, 28. Mai 2014

Überfahrt zu den Azoren, Teil 2

Mittwoch, 11. Juni, 15. Tag 

Tom und Petra sind auf Flores angekommen und schlafen sich jetzt erstmal aus.


Dienstag, 10. Juni, 14. Tag.

Gestern Abend flaute der Wind unerwartet und erfreulicherweise auf ca. 20 Kn ab und schenkte uns eine vergleichsweise ruhige Nacht. Wir konnten einige Stunden schlafen und heute Morgen am Tisch Kaffee und Marmeladenbrote frühstücken. Das hebt die Moral. Danach gab es neue Wetterinfos von Thierry. Ab heute Mittag sollte der Wind wieder auf über 30 Kn zulegen. Was er auch getan hat. Es haben sich wieder gewaltige Wasserberge aufgebaut, die unaufhörlich von schräg hinten auf uns zurollen. Wenn die Wasserwand bedenklich nah herangekommen ist, hebt sich das Schiff wie ein Fahrstuhl und die Woge zieht rauschend unter uns durch. Ein Schauspiel. Dieses sollte aber bald ein Ende finden. Ab Mitternacht soll der Wind wieder etwas abflauen. Das wäre schön. Morgen ganz früh wollen wir in den Hafen von Lajes einlaufen.
Position um 18:00 UTC: 39°16 N; 32°34 W. Noch 65 sm.



Montag, 9. Juni, 13. Tag

Mit der Nacht kam der Wind. Seit dem haben wir pausenlos Windstärke 6 bis 7 Bf. Zwischen 25 und 35 Knoten. Und meistens am oberen Ende dieser Skala. Wir laufen nur noch mit gereffter Fock und das letzte Etmal hatte 151 sm. Die Welle hat sich auch steil aufgebaut und wir werden ganz schön gebeutelt. Das Schiff macht das alles gut mit. Wir versuchen guter Dinge zu bleiben und trösten uns damit, dass wir vielleicht in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Lajes auf Flores ankommen könnten.
Position um 18:00 UTC: 39°05 N; 35°00 W. Noch 180 sm.


Sonntag, 8. Juni, 12. Tag


Letzte Nacht war der Wind so weit abgeflaut, dass wir abends den Motor angemacht haben. So kamen wir in den Genuss einer ruhigen, wenn auch lauten Nacht. Aber eintönige Motorgeräusche sind auch einschläfernd und so konnten wir etwas Schlaf nachholen. Heute Morgen, beim Funkgespräch mit den "Seelotsen", gab Thierry uns den aktuellen Wetterbericht. Das Starkwindgebiet, dass über uns hinwegziehen soll, wird nicht 12, sondern mindestens 48 Stunden andauern und uns bis Flores begleiten. Wir versuchen es mit Fassung zu tragen. Heute Mittag, als es noch flau war, haben uns ca. 20 Delfine für längere Zeit begleitet und in unserer Bugwelle gespielt. Wenig später ein Wal! Ein grosser Orka ließ sich für einige Zeit blicken. Meistens war nur ein langer schwarzer Rücken mit einer mindestens 1 Meter langen und steilen Rückenfinne zu sehen. Einmal hat er aber den Kopf gehoben. Ein großer Kopf mit kleinen Äuglein und der typischen schwarz-weissen Färbung. Ein imposanter Anblick.
Jetzt wird es Abend und wir warten mit etwas Spannung auf den Wind, der uns in den nächsten Tagen mit 22 bis 35 Knoten nach Flores pusten soll. Noch ist es ganz harmlos. Ein sonniger Sonntagnachmittag eben.
Position um 18:30 UTC: 39°13 N; 38°07 W. Noch 323 sm.


Samstag, 7. Juni, 11. Tag

Gestern waren wir bei einer leichten Brise mit ausgebaumter Genua und einfach gerefftem Groß in die Nacht gefahren. Nachts sind wir jetzt beide unter Deck, versuchen zu schlafen bzw. halten Wache. Mitten in der Nacht wird es plötzlich laut, das Schiff scheint Kopf zu stehen, Gegenstände fliegen durch die Kajüte. Eine Schauerböe hatte uns auf die Seite gelegt. Es hat eine ganze Weile gedauert bis die backstehenden Segel wieder geordnet waren und wir normal weiter segeln konnten. Damit hatten wir nicht gerechnet, was wir aber hätten tun sollen.
Sicher hängt das mit dem chronischen Schlafmangel zusammen, der langsam an den Nerven zehrt.
Jetzt ist der Wind wieder eher mäßig, aber die See ist immer noch steil und das Leben an Bord anstrengend. Ab Morgen soll es wieder windiger werden.
Immerhin haben wir schon über 1300 sm hinter uns. Bis Flores sind es noch 450 sm.
Position um 20:00 UTC: 38°56 N; 40°47 W


Freitag, 6. Juni, 10. Tag

Die Nacht war sternenklar und ruhig. Heute Vormittag kam langsam eine leichte Brise von hinten auf. Zunächst ging es ganz erfreulich weiter auf Flores zu. Mit der Zeit hat sich aber eine so nervige Welle aufgebaut, die in Verbindung mit dem immer wieder schwächelnden Wind für ein zemürbendes, langsames Vorankommen gesorgt hat. Elend schlagende Segel, ruckende Schoten, knallende Blöcke, Segler kennen das. Gegen Abend haben wir entnervt eine Halse gefahren und segeln jetzt auf Steuerbordbug 50°, was nur geringfügig besser geht. Und wir sind nicht mehr auf dem direkten Kurs. Sonntag und Montag soll wieder stärkerer Wind kommen. Der wird uns hoffentlich ein schönes Stück weiter bringen.
Position um 22:00 UTC: 38°33 N; 42°55 W
 


Donnerstag, 5. Juni, 9. Tag

Die ganze Nacht und heute bis Mittag sind wir im leichten Wind mit durchschnittlich 3 Knoten gesegelt. Nur ein Plätschern war zu hören. Das Schiff schaukelte sanft in der trägen Dünung.
Das Hoch östlich von uns bringt uns Flaute bis Samstag. Danach soll es wieder Segelwind geben. Die nächsten 24 Stunden wird also mal wieder der Motor dröhnen.
Zeit zum Aufräumen. Im Vorschiff (zurzeit Lagerraum und Gemüsekammer) haben wir nasse Stellen entdeckt. Der starke Wind vor einigen Tagen hat wohl Seewasser durch die geschlossenen Fenster gedrückt. Also trockenlegen und lüften.
Danach wurden zwei Brote gebacken. Mein Brot sieht aus wie der Ast einer Krüppelkiefer. Petras ist wieder vorbildlich gelungen.
Wieder keinerlei Schiffssichtung. Heute Abend zwei Schildkröten und große Delfine gesehen.
Position um 20:30 UTC: 38°11 N; 45°27 W


Mittwoch, 4. Juni, 8. Tag

Heute war ein schöner, ruhiger und sonniger Segeltag. Nach dem Frühstück haben wir klar Schiff gemacht. Besonders die Polster draußen im Cockpit hatten es nötig, von Salz befreit zu werden. Ansonsten ist der Tag mit schlafen, lesen, E-Mails schreiben, essen und aufs Meer schauen schnell vergangen. Eine große Schildkröte schaut uns nach. Das erste Tier in dieser endlosen Weite, außer gelegentlichen Seevögeln und einzelnen Fliegenden Fischen.
Im Laufe des Tages wurde der Wind langsam schwächer, ein Hinweis auf das nahende Hoch. Da gab es wieder viel Kommunikationsbedarf mit Carsten. Sollte es zum Segeln nicht mehr reichen, werden wir unter Motor weiter im Norden nach der günstigen Brise suchen müssen.
Position um 21:30 UTC: 37°34 N; 47°22 W


Dienstag, 3. Juni, 7. Tag

Das mit dem Ausguck sollte ernst genommen werden. Als Petra heute Mittag zum routinemäßigen Rundumblick ins Cockpit stieg, kreuzte ein Segler in 250 m Entfernung unseren Kurs. Er lief deutlich mehr Höhe und war nach 20 Min Richtung Osten verschwunden. Auf meinen UKW-Anruf kam keine Reaktion. Ein schlafender Einhandsegler? Tagelang kein Schiff zu sehen und dann eine so nahe Begegnung.
Die Zone mit kräftigen südlichen Winden haben wir offensichtlich fast überquert. Der Wind hat heute Nachmittag deutlich nachgelassen und weht nur noch mit 12 bis 17 Knoten. Angenehmes Segeln, auch wenn die Welle noch hoch ist. Donnerstag sollen wir in ein anderes Windsystem gelangen, das durch ein Hoch östlich von uns bestimmt wird. Das wird uns hoffentlich eine gute Brise bis zu den Azoren bescheren. Das motiviert für den zweiten Teil der Reise. Uns geht es gut.


Montag, 2. Juni, 6. Tag

Die letzte Nacht war nicht schön. Lang anhaltende Böen bis 28 Kn, Regengüsse, Salzwasserduschen, ruckartige Bewegungen. Heute über den Tag wieder flotte Fahrt durch ein holpriges Meer. Sonne. Es geht jetzt nach Nordwesten, um zwischen dem Tief links und dem Hoch rechts von uns die Kurve zu den Azoren zu finden.
Wir sitzen nebeneinander auf dem Salonsofa in Lee und träumen vom nächsten Hafen. Ab und zu wird ein Blick über den (fast) immer leeren Horizont geworfen. MarLena können wir nicht mehr über UKW erreichen.
Position um 21:00 UTC: 34°38 N; 50°59 W


Sonntag, 1. Juni, 5. Tag

Heute hatten wir einen sehr angenehmen Segeltag. Sonniges Wetter, 25 Grad und eine Brise von 14 bis 18 kn aus SSW bis S. Wir können weiterhin unser Ziel Flores anliegen und machen trotz stark gereffter Segel gute Fahrt (6 kn). Die Wellen sind gleichmäßig, bis auf ein paar Überraschungsklatscher und größeren Rollern. Diese besonderen aber fordern ihren Tribut. Plötzliche Salzwasserduschen im Cockpit, fliegende Gegenstände im Salon. In den letzten Tagen: ein zerschelltes Glas, ebenso ein Teller. Ein auf Schoß und Polster ergossener Becher Kaffee; ebenso ein Glas Bier. Das Zubereiten und Einnehmen von Mahlzeiten sind sowieso so eine Sache.
Dafür hat der letzte Wetterbericht von Carsten für gute Stimmung gesorgt. Flottes Segeln in den kommenden Tagen und keine Gefahr von Starkwind.
Jetzt wird es dunkel. Lichter an und warm anziehen. Die Nächte im Cockpit sind inzwischen feucht und frisch.
Position um 23:00 UTC: 33°41 N; 53°09 W.


Samstag, 31. Mai, 4. Tag

Natürlich beschäftigt uns ständig die Wetterentwicklung.
Die kommenden Tage werden weiterhin ungemütlich. Wind bis 30 kn und immer wieder Schauer. Die Windrichtung, bisher gut, wird ungünstiger. Heute Morgen kam eine dunkelgraue Wolke näher und bescherte uns Gewitter, heftige Böen und ein um ein Jahr gealtertes Vorsegel. Von unseren Nerven mal abgesehen.
Glücklicherweise hatten wir schon im Morgengrauen das dritte Reff in das Großsegel gebunden. Auch ein kleines Abenteuer. Darüber hinaus geht es uns gut. Der Gemüseeintopf hat jedenfalls geschmeckt. Die MarLena segelt weiterhin in Sichtweite. Wir können uns über UKW unterhalten.
Position um 22:00 UTC: 33°00 N; 55°52 W


Freitag, 30. Mai, 3. Tag

Das wenigeSchlafen macht sich wieder bemerkbar. Obwohl wir beide müde sind, schlafen wir nicht längere Zeit am Stück, auch wenn wir noch nicht aufstehen müssten. Abwechselnd liegen wir also die meiste Zeit des Tages in der Seekoje im Salon oder im leidlich gut gepolsterten "Außenlager" unter der Sprayhood und versuchen etwas Schlaf nachzuholen.
Heute, schon in der Nacht, kam der Regen. Die ausgiebigen Schauer zogen sich bis zum Vormittag hin. Das Cockpit musste geräumt werden und der Niedergang wurde mit Planen und Regenschirm gegen den achterlichen Regen geschützt.
Es wurde aber noch ein schöner Tag mit guter Geschwindigkeit durch eine mässig bewegte See.
Position um 20:45 UTC: 32°28 N; 58°36 W


Donnerstag, 29. Mai, 2. Tag

Letzte Nacht hat der Wind deutlich zugelegt. Das hatte mehrmaliges Reffen zur Folge. Der Wind (ca 30 kn in der Spitze) ließ sich dadurch gut kontrollieren. Die Welle aber, die sich nach einiger Zeit aufbaute, weniger. Hohe Wellenberge rollten von schräg hinten heran und machten uns das Leben an Bord ungemütlich. Auch das Schlafen war wieder mal so gut wie unmöglich. Wie auch, wenn man auf der schmalen Koje hin und her rollt und dazu dem ständigen Rauschen, Knarren und Schlagen ausgesetzt ist. Dieses Wetter hat uns auch heute den ganzen Tag begleitet. Mit Hubert (sie segeln in UKW - Distanz) haben wir Überlegungen angestellt, wie wir uns am besten durch die Flauten und Starkwindfelder um uns herum lavieren. Erst mal etwas südlich halten.
Position um 22:30 UTC: 32°25 N; 60°53 W


Mittwoch, 28. Mai, 1. Tag auf See

Heute Morgen um 10:00 Uhr (13:00 UTC) sind wir aufgebrochen. Longtime Work mit Einhandsegler Wolfgang, Mar Lena mit Farida und Hubert sind gemeinsam mit uns durch den Town Cut Kanal aus der Lagune von St. Georges hinaus auf den Atlantik gefahren. Ein sonniger Morgen und eine schöne Brise aus SW sorgten für flottes und angenehmes Segeln. Wunderbar für den ersten Tag. Zwischendurch eine Prise Ingwerpulver, ein Abschiedsgeschenk von Marlies und Oli. Uns geht es gut. Inzwischen wird es Abend. Die Welle hat zugenommen, aber das Abendessen hat trotzdem geschmeckt. Gleich bereiten wir uns auf die erste Nacht vor. Es ist Neumond und jetzt etwas bewölkt.
Position um 22:00 UTC: 32°34 N; 63°33 W

Sonntag, 25. Mai 2014

Bermudas, 25. Mai 2014



Warme Luft steht über der Bucht, auf den Nachbarbooten sieht man die ersten Aktivitäten. Dingis werden leer geschöpft (in der Nacht hat es kräftig geregnet), Frühstück wird aufgetragen, Wolfgang wäscht schon Wäsche. Nach den letzten recht windigen Tagen haben wir heute einen schön trägen und windstillen Sonntag.


In der Bucht von St. Georges liegen etwa 15 Segler, die fast alle auf das richtig Wetterfenster für die Azoren warten. Der kommende Mittwoch könnte geeignet sein.


Es war wieder typisch: das Wetter kannte offensichtlich nicht die Vorhersage. Nachdem alle Quellen uns tagelange Flauten versprochen hatten, haben wir die ursprünglich geplante Route verlassen und sind zu den Bermudas motort. Seit dem wehte der Wind konstant und kräftig aus SW. Wir hätten inzwischen wohl schon die Hälfte des Weges geschafft. Jetzt stehen wieder drei Tage Flaute an. Dann wohl die nächste Chance.


Macht nichts, oder besser, gut! Die Bermudas sind einen Besuch wert.
Ein sehr angenehm mildes Klima, tagsüber warm, abends sind eine lange Hose und ein leichter Pulli angesagt. Sehr klare Luft und eine parkartige Landschaft. Immer blitzt irgendwo das türkise Meer. Eine üppige Vegetation, ein bisschen wie Mittelmeer im Frühling.


Die Steinhäuser ausnahmslos herausgeputzt und in Pastellfarben frisch gestrichen. Die Dächer alle weiß.
Fast ein bisschen zu perfekt. Die ganze Insel lebt vom US-Tourismus.
Aller Orten sind sie zu sehen.


Mit Fähre und Bussen sind wir kreuz und quer über die Inseln gefahren und waren auch in Hamilton, einer quirligen kleinen Großstadt.



In den kommenden  Tagen müssen wir wieder unsere Vorräte aufstocken, Wasser und teures Diesel bunkern (rund 200 Liter haben wir auf dem Weg hierher verbraucht).
Dann sind wir wieder startbereit. 1800 Seemeilen bis Flores.


Mittwoch, 21. Mai 2014

St. Georges, Bermudas, 21. Mai 2014

Heute morgen sind wir wohlbehalten auf den Bermudas angekommen. Jetzt erst mal schlafen und Schiff aufklaren. Bericht folgt.


Mittwoch, 14. Mai 2014

Überfahrt zu den Azoren

Sonntag, 18. Mai: 6. Tag auf See

Heute Morgen um 4:00 Uhr (Bordzeit) haben wir über Amateurfunk mit Thierry die Wetter- und Windsituation beraten. Zwischen uns und den Azoren tausend Meilen Flaute und keine Aussicht auf Änderung.
Später mit Carsten telefoniert. Die Empfehlung an uns: zu den Bermudas fahren und dort auf günstigere Verhältnisse warten. Dem haben wir uns angeschlossen. Seit Stunden läuft nun der Motor und treibt uns durch das glatte Wasser weiter nach Norden. Mittwoch hoffen wir dort anzukommen. Den Tag haben wir genutzt um das fällige Brot zu backen. Die Schleppangel wurde auch nach langer Pause aktiviert. Siehe da, heute am Nachmittag hatten wir eine kapitale Goldmakrele gefangen. Die nächsten zwei Tage gibt es also Fisch.
Position um 21.00 UTC: 27°32 N; 63°55 W.

Samstag, 17. Mai: 5. Tag auf See

Heute Nacht ein besonderes Erlebnis. Bei völliger Windstille treiben wir im Meer. Nur die Genoa ist gesetzt und straff gespannt, um das Rollen in der trägen Dünung etwas zu mildern. Die einzigen Geräusche kommen vom Schiff selbst. Klacken, Schlagen, Klicken aller Orten. Das Ankerlicht ist gesetzt. Ob wir so schlafen können? Morgen Nachmittag soll etwas Wind aus Nord kommen. So wird die Reise wohl etwas länger dauern. Heute haben wir nochmal überlegt, ob es nicht klüger wäre, zu den Bermudas zu motoren (drei Tage) um dort auf eine stabilere Wettersituation zu warten. Morgen wollen wir entscheiden. Die ersten Seetage sind aber überwunden, uns geht es gut. Position: 26°45N; 63°35W. 

Freitag, 16. Mai: 4. Tag auf See

Gestern war beschauliches Segeln bei 10 bis 14 kn aus ENE. Etmal nur 119 sm, aber wenig Welle und eine mondbeschienene Nacht. Heute morgen, kurz vor dem Frühstück kam eine graue Wolkenwand heran, kurz darauf Schauer und Böen. Seitdem weht es beständig 17 bis 21 kn ENE. Wir sind wieder schneller, aber aus dem Bordleben ist mehr ein Ausharren geworden. Ungemütlich. Das Schiff kracht immer wieder in die Wellentäler. Wie soll man da Lust auf eine richtige Mahlzeit bekommen?
Ausserdem geht es immer weiter nach Norden und wir warten nach wie vor auf eine Windänderung, die uns den Weg zu den Azoren frei macht.
Position um 18:00 UTC: 2445 N; 6320 W. 400 sm seit St. Martin.


Mittwoch, 14. Mai: 2. Tag auf See

Heute war ein schöner Tag. Guter Wind um 15 bis 17 kn, trocken und keine Böen. Das Schiff zieht mit 5 bis 6 kn durch den blauen Atlantik. Es ist sehr warm, besonders im schlecht gelüfteten Schiff. Uns geht es noch nicht richtig gut, Petra leidet noch mehr als ich und isst kaum etwas. Es ist aber schon etwas besser. Wir bauen auf morgen.
Der Wind kommt aus ENE und zwingt uns weiterhin nach Norden, Richtung Bermuda. Das macht die gesamte Strecke natürlich wesentlich länger.
Die Sonne geht gerade unter und bald wird der Vollmond über dem Meer stehen. Das freut den Nachtwächter.
Position: 2057N; 6307W

Unterwegs

Gestern Vormittag ging es endlich los. Der starke und andauende Regen am Montag hatte unsere Vorbereitungen etwas durcheinander gebracht. Also noch kurz ein letzter kleiner Einkauf und Schiff seeklar machen.
Auf gehts. Intzwischen ist Mitternacht und wir sind 75 Meilen weit gekommen. Westlich um Anguila ging es nach Norden. Petra liegt etwas seekrank in der Koje. Gegessen haben wir wenig. Es ist ruppiger als erwartet und wir müssen uns erst wieder einleben auf dem schlingernden und bockenden Schiff. Unser Kurs führt uns zur Zeit eher nach Bermuda als zu den Azoren. Wir kommen aber gut voran.
Position: 19°15 N; 63°09 W.

Dienstag, 13. Mai 2014

Marigot, 12. Mai 2014



Endlich scheint der große Regen abgezogen zu sein. Alles ist Klamm, manche graue Wolke zieht noch vorbei.
Jetzt noch ein kleiner letzter Einkauf, dann das Dingi an Deck und zur Tankstelle.
Mit reichlichen Reservekanistern voll Diesel und Wasser kann es auf den Weg gehen.
Gemeinsam mit Wolfgang (Longtime Work), Heinz (Lady Katrin) und natürlich Farida und Hubert (Mar Lena) wollen wir noch heute Vormittag nach Norden starten. Die Wetterentwicklung scheint nicht eindeutig. Also wissen wir noch nicht ob wir direkt zu den Azoren oder doch mit einem Zwischenstop auf Bermuda reisen werden.
Wir werden versuchen, von unterwegs zu berichten.