Warme Luft steht über der
Bucht, auf den Nachbarbooten sieht man die ersten Aktivitäten. Dingis werden
leer geschöpft (in der Nacht hat es kräftig geregnet), Frühstück wird
aufgetragen, Wolfgang wäscht schon Wäsche. Nach den letzten recht windigen
Tagen haben wir heute einen schön trägen und windstillen Sonntag.
In der Bucht von St. Georges
liegen etwa 15 Segler, die fast alle auf das richtig Wetterfenster für die
Azoren warten. Der kommende Mittwoch könnte geeignet sein.
Es war wieder typisch: das Wetter
kannte offensichtlich nicht die Vorhersage. Nachdem alle Quellen uns tagelange
Flauten versprochen hatten, haben wir die ursprünglich geplante Route verlassen
und sind zu den Bermudas motort. Seit dem wehte der Wind konstant und kräftig
aus SW. Wir hätten inzwischen wohl schon die Hälfte des Weges geschafft. Jetzt
stehen wieder drei Tage Flaute an. Dann wohl die nächste Chance.
Macht nichts, oder besser, gut! Die
Bermudas sind einen Besuch wert.
Ein sehr angenehm mildes Klima,
tagsüber warm, abends sind eine lange Hose und ein leichter Pulli angesagt.
Sehr klare Luft und eine parkartige Landschaft. Immer blitzt irgendwo das
türkise Meer. Eine üppige Vegetation, ein bisschen wie Mittelmeer im Frühling.
Die Steinhäuser ausnahmslos
herausgeputzt und in Pastellfarben frisch gestrichen. Die Dächer alle weiß.
Fast ein bisschen zu perfekt. Die
ganze Insel lebt vom US-Tourismus.
Aller Orten sind sie zu sehen.
Mit Fähre und Bussen sind wir
kreuz und quer über die Inseln gefahren und waren auch in Hamilton, einer
quirligen kleinen Großstadt.
In den kommenden Tagen müssen wir wieder unsere Vorräte
aufstocken, Wasser und teures Diesel bunkern (rund 200
Liter haben wir auf dem Weg hierher verbraucht).
Dann sind wir wieder startbereit.
1800 Seemeilen bis Flores.
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