Mittwoch, 14. Mai 2014

Überfahrt zu den Azoren

Sonntag, 18. Mai: 6. Tag auf See

Heute Morgen um 4:00 Uhr (Bordzeit) haben wir über Amateurfunk mit Thierry die Wetter- und Windsituation beraten. Zwischen uns und den Azoren tausend Meilen Flaute und keine Aussicht auf Änderung.
Später mit Carsten telefoniert. Die Empfehlung an uns: zu den Bermudas fahren und dort auf günstigere Verhältnisse warten. Dem haben wir uns angeschlossen. Seit Stunden läuft nun der Motor und treibt uns durch das glatte Wasser weiter nach Norden. Mittwoch hoffen wir dort anzukommen. Den Tag haben wir genutzt um das fällige Brot zu backen. Die Schleppangel wurde auch nach langer Pause aktiviert. Siehe da, heute am Nachmittag hatten wir eine kapitale Goldmakrele gefangen. Die nächsten zwei Tage gibt es also Fisch.
Position um 21.00 UTC: 27°32 N; 63°55 W.

Samstag, 17. Mai: 5. Tag auf See

Heute Nacht ein besonderes Erlebnis. Bei völliger Windstille treiben wir im Meer. Nur die Genoa ist gesetzt und straff gespannt, um das Rollen in der trägen Dünung etwas zu mildern. Die einzigen Geräusche kommen vom Schiff selbst. Klacken, Schlagen, Klicken aller Orten. Das Ankerlicht ist gesetzt. Ob wir so schlafen können? Morgen Nachmittag soll etwas Wind aus Nord kommen. So wird die Reise wohl etwas länger dauern. Heute haben wir nochmal überlegt, ob es nicht klüger wäre, zu den Bermudas zu motoren (drei Tage) um dort auf eine stabilere Wettersituation zu warten. Morgen wollen wir entscheiden. Die ersten Seetage sind aber überwunden, uns geht es gut. Position: 26°45N; 63°35W. 

Freitag, 16. Mai: 4. Tag auf See

Gestern war beschauliches Segeln bei 10 bis 14 kn aus ENE. Etmal nur 119 sm, aber wenig Welle und eine mondbeschienene Nacht. Heute morgen, kurz vor dem Frühstück kam eine graue Wolkenwand heran, kurz darauf Schauer und Böen. Seitdem weht es beständig 17 bis 21 kn ENE. Wir sind wieder schneller, aber aus dem Bordleben ist mehr ein Ausharren geworden. Ungemütlich. Das Schiff kracht immer wieder in die Wellentäler. Wie soll man da Lust auf eine richtige Mahlzeit bekommen?
Ausserdem geht es immer weiter nach Norden und wir warten nach wie vor auf eine Windänderung, die uns den Weg zu den Azoren frei macht.
Position um 18:00 UTC: 2445 N; 6320 W. 400 sm seit St. Martin.


Mittwoch, 14. Mai: 2. Tag auf See

Heute war ein schöner Tag. Guter Wind um 15 bis 17 kn, trocken und keine Böen. Das Schiff zieht mit 5 bis 6 kn durch den blauen Atlantik. Es ist sehr warm, besonders im schlecht gelüfteten Schiff. Uns geht es noch nicht richtig gut, Petra leidet noch mehr als ich und isst kaum etwas. Es ist aber schon etwas besser. Wir bauen auf morgen.
Der Wind kommt aus ENE und zwingt uns weiterhin nach Norden, Richtung Bermuda. Das macht die gesamte Strecke natürlich wesentlich länger.
Die Sonne geht gerade unter und bald wird der Vollmond über dem Meer stehen. Das freut den Nachtwächter.
Position: 2057N; 6307W

Unterwegs

Gestern Vormittag ging es endlich los. Der starke und andauende Regen am Montag hatte unsere Vorbereitungen etwas durcheinander gebracht. Also noch kurz ein letzter kleiner Einkauf und Schiff seeklar machen.
Auf gehts. Intzwischen ist Mitternacht und wir sind 75 Meilen weit gekommen. Westlich um Anguila ging es nach Norden. Petra liegt etwas seekrank in der Koje. Gegessen haben wir wenig. Es ist ruppiger als erwartet und wir müssen uns erst wieder einleben auf dem schlingernden und bockenden Schiff. Unser Kurs führt uns zur Zeit eher nach Bermuda als zu den Azoren. Wir kommen aber gut voran.
Position: 19°15 N; 63°09 W.

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