Inzwischen
sind wir ein ganzes Stück weiter nach Osten gelangt. Gestern von Reggio di
Calabria um die Stiefelspitze herum bis hierher nach Roccella. Der erste
verfügbare Hafen auf dieser Strecke nach 65 Meilen. Der Wind, ganz nach
mediterraner Art, bescherte uns zunächst zwei Stunden entspanntes Segeln, dann
6 Stunden Flaute bzw. leichte Gegenwinde und zum Abschluss nochmal zwei Sunden
Rauschefahrt bei ablandigen Fallwinden bis 30 Knoten.
Nachdem wir
in San Vito wahrscheinlich die Wende bei unserem Dauerthema Motor geschafft
haben, wollten wir endlich weiterkommen, auf unserem Weg nach Griechenland.
Die erste
Etappe führte uns an der abwechslungsreichen Nordküste Siziliens entlang.
Palermo haben wir ausgelassen und sind stattdessen nach San Nicola, einem
kleinen Ort 15 Meilen weiter. Während des Anlegens fragten wir nach dem Preis.
80 Euro für eine Nacht. Wir ließen die bereits ergriffene Mooringleine wieder
ins Wasser gleiten und haben eine ruhige Nacht am Anker neben dem Hafen
verbracht.
Im Ort waren wir trotzdem, haben etwas gegessen und einen kleinen
Spaziergang gemacht. In der Burg am Hafen wurde offenbar eine Hochzeit gefeiert
aber die Beschallung war diskret.
Die folgende
Etappe brachte uns nach Cefalu, eine sehenswerte Stadt am Fuße eines großen
Felsens.
Vor der Altstadt konnten wir ankern. Es war ein schöner Abend an Bord.
Am folgenden Tag sind wir auf die geschütztere andere Seite der Stadt gefahren
und konnten dort wieder neben der Marina ankern. Es war mal wieder sehr heiß
und dazu viel Betrieb um uns herum. Urlaubszeit und Wochenende. Wir haben uns
dennoch die interessante Altstadt und den Dom angesehen.
Danach, mit Einkäufen
bepackt, ging es durch die Mittagshitze zurück in den Hafen.
Wir haben uns
deshalb überlegt, die nächste längere Fahrt über Nacht anzugehen. Also sind wir
abends um 20:00 Uhr los und waren schon vor Sonnenaufgang vor der Insel
Vulcano. Die kleine Bucht, in der wir ankern wollten, lag noch in der
Dunkelheit, im Hintergrund die vielen Lichter des Ortes.
Als wir
langsam näherkamen und die Dämmerung für bessere Sicht sorgte, sahen wir keinen
Ort, sondern die Lichter eines dichtgepackten Ankerfeldes. Nach einigem Kreisen
fanden wir endlich eine Lücke für uns. Mit kurzer Kette lagen wir dann in nur 5
Meter Abstand zu unserem Hintermann. Als wir gerade frühstücken wollten, hörten
wir lautes Rufen. Ein Fischer bot seinen Fang an.
Wir haben natürlich drei
kleine Fische für unser Abendessen gekauft.
Die Attraktionen
der kleinen Insel sind der Vulkan, aus dessen Krater stinkende Dämpfe
aufsteigen, und der „Fango-Tümpel“, der auch übel roch.
Es war
natürlich wieder sehr heiß, sodass wir auf die Besteigung des Berges verzichtet
haben.
Überhaupt, man sollte diese Gegend im Hochsommer meiden.
Als Nächstes
stand die Durchfahrt der Straße von Messina auf unserem Programm.
Windstille
und Hitze während der meisten Zeit und heftigste Fallwind auf den letzten 6
Meilen. Komplett eingesalzen sind wir in Reggio di Calabria eingelaufen. Dort
haben wir nur die Nacht verbracht und sind am nächsten Morgen weiter.