Samstag, 15. Juli 2017

San Vito Lo Capo (Sizilien), 15. Juli 2017



Zu Beginn konnten wir noch segeln, aber nach einigen Stunden musste wieder der Motor ran. Gerade bei längeren Strecken mögen wir das raue Segelwetter nicht so gern, obwohl das Schiff eigentlich dafür gedacht ist. Das führt leider oft dazu, dass wir in diesem Revier viel motoren. Angenehme, gemäßigte Segelbedingungen wie eben am ersten Vormittag, sind ein Genuss, aber leider selten. Die Nacht war sternenklar aber der starke Tau ließ es wie Regen aus dem Rigg tropfen. Alles war völlig nass und am Morgen kamen Seenebelfelder dazu. Das alles bei Nachttemperaturen um 27 Grad.


Zögerlich tauchten die Berge Siziliens aus dem Dunst und um 10:00 Uhr rundeten wir das Cap San Vito, dem Nordwestlichsten Punkt der Insel.


Dahinter der kleine Ort vor einer tollen Bergkulisse. Ein Strand mit hunderten von Sonnenschirmen (es ist Hochsaison), davor ein kleines Ankerfeld mit einigen Segelbooten und ein geschützter Hafen mit einer bescheidenen Marina. Wir waren entzückt.


Vor einer Woche hatten wir Carloforte verlassen, das uns in guter Erinnerung bleibt.



Vier Tage haben wir auf eine Abschwächung des ständigen Ostwindes gewartet, um den südlichsten Punkt Sardiniens zu Runden, den Cap Teulada.
In einer geschützten Bucht haben wir in wunderschön klarem Wasser gebadet und dort auch die Nacht verbracht. Am Morgen sind weiter nach Cagliari.


Cagliari ist sicher eine sehenswerte und interessante Stadt. Allein, wir konnten sie nicht genießen. Bei großer Hitze sind wir in einer ziemlich 
heruntergekommenen aber trotzdem recht teuren „Marina“ gelandet, inmitten einer Freizeitbrache, umgeben von aufgegebenen und verwahrlosten Restaurants, weitab von der Stadt.
Nach einem Rundgang am frühen Abend, der uns entlang stark befahrener Ausfallstraßen führte, haben wir aufgegeben.
Am Nächsten Morgen, noch ein kleiner Noteinkauf (längerer Fußmarsch) und ein fälliger Besuch an der Bootstankstelle. 


Die 20 Meilen bis Villasimius, unserer Absprungsbucht nach Sizilien, waren ein seltener Segelgenuss. Mit 5 bis 6 Knoten rauschen wir bei ruhiger See an der Küste entlang.  Nach zwei schönen Tagen am Anker ging es morgens um 6:00 Uhr Anker auf.
Als wir also vorgestern Morgen vor San Vito eine Runde auf der Suche nach dem besten Ankerplatz fuhren, hörte ich, dass der Motor etwas unrund lief. Just als wir den Anker fallen lassen wollten, blieb der Motor stehen. Wir konnten ihn nicht mehr starten. Erstmal Notankern.


Mit Hilfe des Dingis haben wir später ein vernünftiges Ankermanöver gefahren.
Am nächsten Morgen haben uns ein sehr freundlicher Franzose und sein Sohn geholfen. Mit unseren beiden Schlauchbooten haben unsere Santos in den Hafen bugsiert.
Ich muss gestehen, dass ich noch nicht mein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden habe. Natürlich funktioniert man, erkundigt sich, wechselt viele WhatsApp mit unseren Spezialisten auf Mallorca, öffnet selbst die Einspritzpumpe und stellt fest, dass ein Element klemmt. Der Mechaniker verspricht Garantie aber er sitzt eben auf Mallorca. Tausend Gedanken gehen durch den Kopf und sie sind nicht alle schön. Es ist natürlich Wochenende und Montag sehen wir weiter.

Der Ort hier ist völlig dem Tourismus verschrieben und trotzdem nett. Viele Restaurants der etwas gehobenen Kategorie laden ein. 


Heute waren wir mit dem Bus im etwa 30 KM entfernten Trapani. Eine Großstadt mit interessanter Geschichte und einer entsprechenden Altstadt. Der Weg führt durch eine sehr schöne Landschaft. 



Wir sind angetan von dieser Nordwestecke Siziliens.






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