Zu Beginn
konnten wir noch segeln, aber nach einigen Stunden musste wieder der Motor ran.
Gerade bei längeren Strecken mögen wir das raue Segelwetter nicht so gern,
obwohl das Schiff eigentlich dafür gedacht ist. Das führt leider oft dazu, dass
wir in diesem Revier viel motoren. Angenehme, gemäßigte Segelbedingungen wie
eben am ersten Vormittag, sind ein Genuss, aber leider selten. Die Nacht war
sternenklar aber der starke Tau ließ es wie Regen aus dem Rigg tropfen. Alles
war völlig nass und am Morgen kamen Seenebelfelder dazu. Das alles bei Nachttemperaturen
um 27 Grad.
Zögerlich tauchten
die Berge Siziliens aus dem Dunst und um 10:00 Uhr rundeten wir das Cap San
Vito, dem Nordwestlichsten Punkt der Insel.
Dahinter der
kleine Ort vor einer tollen Bergkulisse. Ein Strand mit hunderten von
Sonnenschirmen (es ist Hochsaison), davor ein kleines Ankerfeld mit einigen
Segelbooten und ein geschützter Hafen mit einer bescheidenen Marina. Wir waren
entzückt.
Vor einer
Woche hatten wir Carloforte verlassen, das uns in guter Erinnerung bleibt.
Vier Tage
haben wir auf eine Abschwächung des ständigen Ostwindes gewartet, um den
südlichsten Punkt Sardiniens zu Runden, den Cap Teulada.
In einer
geschützten Bucht haben wir in wunderschön klarem Wasser gebadet und dort auch
die Nacht verbracht. Am Morgen sind weiter nach Cagliari.
Cagliari ist
sicher eine sehenswerte und interessante Stadt. Allein, wir konnten sie nicht genießen.
Bei großer Hitze sind wir in einer ziemlich
heruntergekommenen aber trotzdem
recht teuren „Marina“ gelandet, inmitten einer Freizeitbrache, umgeben von aufgegebenen
und verwahrlosten Restaurants, weitab von der Stadt.
Nach einem
Rundgang am frühen Abend, der uns entlang stark befahrener Ausfallstraßen führte, haben
wir aufgegeben.
Am Nächsten Morgen,
noch ein kleiner Noteinkauf (längerer Fußmarsch) und ein fälliger Besuch an der
Bootstankstelle.
Die 20 Meilen
bis Villasimius, unserer Absprungsbucht nach Sizilien, waren ein seltener
Segelgenuss. Mit 5 bis 6 Knoten rauschen wir bei ruhiger See an der Küste
entlang. Nach zwei schönen Tagen am
Anker ging es morgens um 6:00 Uhr Anker auf.
Als wir also vorgestern
Morgen vor San Vito eine Runde auf der Suche nach dem besten Ankerplatz fuhren,
hörte ich, dass der Motor etwas unrund lief. Just als wir den Anker fallen
lassen wollten, blieb der Motor stehen. Wir konnten ihn nicht mehr starten. Erstmal
Notankern.
Mit Hilfe des
Dingis haben wir später ein vernünftiges Ankermanöver gefahren.
Am nächsten
Morgen haben uns ein sehr freundlicher Franzose und sein Sohn geholfen. Mit
unseren beiden Schlauchbooten haben unsere Santos in den Hafen bugsiert.
Ich muss gestehen,
dass ich noch nicht mein seelisches Gleichgewicht wiedergefunden habe.
Natürlich funktioniert man, erkundigt sich, wechselt viele WhatsApp mit unseren
Spezialisten auf Mallorca, öffnet selbst die Einspritzpumpe und stellt fest, dass
ein Element klemmt. Der Mechaniker verspricht Garantie aber er sitzt eben auf
Mallorca. Tausend Gedanken gehen durch den Kopf und sie sind nicht alle schön.
Es ist natürlich Wochenende und Montag sehen wir weiter.
Der Ort hier
ist völlig dem Tourismus verschrieben und trotzdem nett. Viele Restaurants der
etwas gehobenen Kategorie laden ein.
Heute waren
wir mit dem Bus im etwa 30 KM entfernten Trapani. Eine Großstadt mit
interessanter Geschichte und einer entsprechenden Altstadt. Der Weg führt durch
eine sehr schöne Landschaft.
Wir sind angetan von dieser Nordwestecke Siziliens.
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