Es ist
geschafft. Seit drei Tagen sind wir zurück auf Mallorca und ankern wieder neben
der Marina in Porto de Alcúdia. Im letzten Jahr haben wir hier im Mai und Juni
gelegen, allerdings an einer Boje. Das hat uns damals die Sorge um den schlecht
haltenden Ankergrund erspart.
Jetzt
scheint der Anker aber gut zu halten. Er ist gut eingefahren und auch den Böen
vom letzten Gewitter hat er gut standgehalten.
Gewitter
und starke Regenschauer begleiten uns seit Tagen. Gefühlt seit Wochen haben wir
keine stabile Wetterlage erlebt.
Die
Überfahrt von Sardinien nach Menorca war anstrengend. Der Wind war am ersten
Tag schwach und von Achtern, die Welle dagegen hoch. Segeln war zunächst kaum
möglich, zu sehr schlugen die Segel hin und her.
Die
folgende Nacht zog sich dahin, weder Mond noch Sterne sorgten für Abwechslung.
Dank
Claras Begleitung konnten wir wenigstens die Wachen gut aufteilen, so dass es
nicht zu anstrengend wurde.
In der
zweiten Nachthälfte kam Wind auf. Zunächst nur mäßig aus Nordost, gegen morgen
aber frischer und aus Nord. Als die
Sonne aufging, segelten wir flott nach Westen und die Windsteueranlage hielt
zuverlässig Kurs.
Endlich konnte
Clara, die erfahrene Kutterfahrerin, Santos richtig unter Segel erleben.
Im Laufe
des Vormittags baute sich allerdings eine gewaltige Gewitterfront vor uns auf.
Der
gesamte westliche Himmel war dunkelgrau und ferne Blitze zuckten. Wir hielten
zunächst Kurs und versuchten die Zugrichtung des Gewitters auszumachen. Das war
aber schwer festzustellen und wir schwankten zwischen Sorge und Beruhigung. Als
sich die Wolken immer bedrohlicher aufbauten, beschlossen wir zu warten, bzw. auf gleichem
Kurs langsam zurück zu segeln.
Glücklicherweise
wurde der Himmel langsam wieder etwas heller und starker Regen setzte ein. Die
Sicht war ringsherum sehr gering. Wir haben daher unter gerefftem Groß
beigedreht, was gut funktioniert hat. Eine halbe Stunde lang trieben wir so
langsam nach Osten und, wie im Lehrbuch, die Bewegungen in der vielleicht 2.5
Meter hohen See waren geradezu angenehm.
Das
Gewitter schien sich allmählich weiter zu entfernen. Die Donner wurden eher ein
Grollen. Da haben wir gewendet, die Genua ausgerollt und wieder unseren Kurs
auf Menorca aufgenommen. Der Wind um 25 Knoten blieb uns bis zum Ziel erhalten.
Gehen 17:00 Uhr erreichten wir unseren Ankerplatz in der weitläufigen Bucht von
Mahon. Am Ende haben wir für die 200 Meilen 34 Stunden gebraucht.
Am
folgenden Tag wechselten wir in die Marina von Mahon. Dort konnten wir endlich
richtig Duschen und die Stadt besichtigen.
Zwei Tage
später dann die Überfahrt nach Mallorca. Nach anfänglichem motoren hatten wir schönes
Segeln bis ins Ziel.
Hier auf Mallorca
fühlen wir uns schon wie ein bisschen zuhause. Mit dem Mietauto haben wir Clara
etwas von der schönen Insel gezeigt und natürlich Farida und Hubert auf ihrer
Finca besucht.
Inzwischen
ist Clara nach einer schönen gemeinsamen Zeit wieder abgeflogen.
Wir kehren
zu unserem üblichen Rhythmus zurück und wollen noch ein paar Tage auf der Insel
bleiben.