Sonntag, 30. September 2018

Moraira (nördlich von Alicante), 30. September 2018


Nun sind wir doch schneller als gedacht am spanischen Festland angekommen. Gestern ganz früh sind wir von der netten kleinen Ankerbucht Punta Negra westlich von Palma aufgebrochen. 


Die etwa 60 Meilen bis Ibiza mussten mal wieder weitgehend unter Motor bewältigt werden.
Gegen 18 Uhr fiel der Anker in der Cala Portinatx im Norden Ibizas auf feinem Sand. Ein hübscher Ort, aber fast nur mit Hotels und Restaurants bebaut. Immerhin konnten wir eine Runde im klaren Wasser schwimmen und uns nach der öden Fahrt erfrischen.


Abends wurde es leider laut. Die Hotelanlagen begannen ihr lautstarkes Gäste-Entertainment. Es war unerträglich und auch kein Oropax oder striktes Weghören halfen. Um Mitternacht hatten wir genug und haben beschlossen sofort aufzubrechen. Die Nacht war ruhig, der Halbmond erleuchtete das Meer und die Sterne funkelten. Der Motor brummte ohne Pause. Am Vormittag kamen allmählich die auffälligen Bergformationen von Cabo de la Nao in Sicht. 



Nach 12 Stunden die Ankunft in Moraira. Auch hier klares Wasser und ein feiner Sandgrund.
Somit sind wir unserem Winterhafen Almerimar entscheidend nähergekommen. 
Da der nahende Herbst in den kommenden Tagen wieder Wind und hohe Wellen schickt, wollen wir morgen noch nach Alicante, wo wir einige Tage bleiben wollen.





Sonntag, 23. September 2018

Porto Colom, 23. September 2018


Langsam aber spürbar neigt sich unsere diesjährige Reise dem Ende zu. Wir zählen Tage und Wochen und planen die nächsten Stationen. Es sind noch einige hundert Meilen bis Almerimar. Anfang November wollen wir in Hamburg sein. Noch haben wir nicht gebucht.


Nach den vielen Tagen mit Gewitter, Regen und Schauerböen hat sich die Wetterlage beruhigt. Schwachwindige Tage mit viel Sonne sind wieder die Regel.
Fallschirmboote und fliegenden Bananen sind wieder unterwegs. Hauptsächlich in Alcúdia, einem Mekka des Pauschaltourismus.


Gestern sind wir bei einer recht unangenehmen Welle und ohne nennenswerten Wind hier nach Porto Colom motort. Hier gibt es keine langen Strände und es geht alles etwas ruhiger zu. 


Hier liegen wir an einer Boje des Club Nautico und können unser Schiff bedenkenlos alleine lassen, wenn wir auf Mallorca unterwegs sind.


Ab Dienstag sollen wieder einige Tage mit reichlich Wind aus Nordost kommen.
Danach wollen wir uns allmählich in die Nähe von Palma verholen. Von dort aus ist der Weg nach Ibiza nicht mehr weit. 





Sonntag, 16. September 2018

Alcúdia, 16. September 2018


Es ist geschafft. Seit drei Tagen sind wir zurück auf Mallorca und ankern wieder neben der Marina in Porto de Alcúdia. Im letzten Jahr haben wir hier im Mai und Juni gelegen, allerdings an einer Boje. Das hat uns damals die Sorge um den schlecht haltenden Ankergrund erspart.


Jetzt scheint der Anker aber gut zu halten. Er ist gut eingefahren und auch den Böen vom letzten Gewitter hat er gut standgehalten.
Gewitter und starke Regenschauer begleiten uns seit Tagen. Gefühlt seit Wochen haben wir keine stabile Wetterlage erlebt.


Die Überfahrt von Sardinien nach Menorca war anstrengend. Der Wind war am ersten Tag schwach und von Achtern, die Welle dagegen hoch. Segeln war zunächst kaum möglich, zu sehr schlugen die Segel hin und her.
Die folgende Nacht zog sich dahin, weder Mond noch Sterne sorgten für Abwechslung.
Dank Claras Begleitung konnten wir wenigstens die Wachen gut aufteilen, so dass es nicht zu anstrengend wurde.
In der zweiten Nachthälfte kam Wind auf. Zunächst nur mäßig aus Nordost, gegen morgen aber frischer und aus Nord.  Als die Sonne aufging, segelten wir flott nach Westen und die Windsteueranlage hielt zuverlässig Kurs.
Endlich konnte Clara, die erfahrene Kutterfahrerin, Santos richtig unter Segel erleben.

Im Laufe des Vormittags baute sich allerdings eine gewaltige Gewitterfront vor uns auf.
Der gesamte westliche Himmel war dunkelgrau und ferne Blitze zuckten. Wir hielten zunächst Kurs und versuchten die Zugrichtung des Gewitters auszumachen. Das war aber schwer festzustellen und wir schwankten zwischen Sorge und Beruhigung. Als sich die Wolken immer bedrohlicher aufbauten, beschlossen wir zu warten, bzw. auf gleichem Kurs langsam zurück zu segeln.
Glücklicherweise wurde der Himmel langsam wieder etwas heller und starker Regen setzte ein. Die Sicht war ringsherum sehr gering. Wir haben daher unter gerefftem Groß beigedreht, was gut funktioniert hat. Eine halbe Stunde lang trieben wir so langsam nach Osten und, wie im Lehrbuch, die Bewegungen in der vielleicht 2.5 Meter hohen See waren geradezu angenehm.
Das Gewitter schien sich allmählich weiter zu entfernen. Die Donner wurden eher ein Grollen. Da haben wir gewendet, die Genua ausgerollt und wieder unseren Kurs auf Menorca aufgenommen. Der Wind um 25 Knoten blieb uns bis zum Ziel erhalten. Gehen 17:00 Uhr erreichten wir unseren Ankerplatz in der weitläufigen Bucht von Mahon. Am Ende haben wir für die 200 Meilen 34 Stunden gebraucht.



Am folgenden Tag wechselten wir in die Marina von Mahon. Dort konnten wir endlich richtig Duschen und die Stadt besichtigen.


Zwei Tage später dann die Überfahrt nach Mallorca. Nach anfänglichem motoren hatten wir schönes Segeln bis ins Ziel.



Hier auf Mallorca fühlen wir uns schon wie ein bisschen zuhause. Mit dem Mietauto haben wir Clara etwas von der schönen Insel gezeigt und natürlich Farida und Hubert auf ihrer Finca besucht.


Inzwischen ist Clara nach einer schönen gemeinsamen Zeit wieder abgeflogen.
Wir kehren zu unserem üblichen Rhythmus zurück und wollen noch ein paar Tage auf der Insel bleiben.