Samstag, 29. Mai 2021

Almerimar, 29. Mai 2021

Noch eine Woche bis zur zweiten Impfung. Ab dem kommenden Sonntag wollen wir endlich los. Nur das Wetter bzw. der Wind muss dann passen. Es fühlt sich aber ein wenig unwirklich an.

Die Tage vergehen hier wie im Fluge. Das liegt hauptsächlich an den vielen Themen mit denen wir uns zurzeit auseinandersetzten.

Der Rigger war da und hat unseren Mast und die dazu gehörende Verstagung inspiziert und begutachtet. Andy, ein freundlicher Engländer. Es sei wohl alles in einem altersentsprechenden guten Zustand. Das kling beruhigend. Andererseits ist aber auch klar, dass das Rigg 20 Jahre alt ist wir uns nicht mehr lange vor einer Erneuerung der Wanten und Stage drucken können.

Dienstag hatten wir plötzlich Wasser in der Bilge. Woher kommt es? Die „Quelle“ war nicht auf den ersten Blick auszumachen. Spurensuche unter den Bodenbrettern, Ausräumen des Vorschiffs inklusive der Matratzen. Der Wassertank im Bugbereich ist dicht. Schließlich entdecken wir, dass die Fußpumpe im Bad leckt.

Unser neues Solarpanel ist da. Bei der Gelegenheit haben wir einen neuen Regler und neue Stromkabel eingezogen.

Unsere Freunde haben ein neues Schlauchboot bekommen. Da waren wir natürlich auch dabei und haben sie bei der Inbetriebnahme mit vielen Ratschlägen „unterstützt“.

 


Nach erneut wechselhaften Tagen ist wieder der Sommer ausgebrochen. Wir haben endlich unsere große Sonnenplane aufgebaut und am Strand wir es auch allmählich belebter.

 


 

 

 

Sonntag, 23. Mai 2021

Almerimar, 23. Mai 2021


Gestern Abend sind wir von unserem kurzen Urlaub in Portugal wiedergekommen. Auf dem Weg haben wir noch Claudia und Gordon am Flughafen in Málaga aufgelesen.

Die vier Tage an der Algarve waren sehr schön und abwechslungsreich. Die 600 km über Málaga, Sevilla und Ayamonte führten uns über Berge und hügeliges Land mit nicht enden wollenden Olivenbaumplantagen und durch fruchtbare Täler und Ebenen mit Storchennestern auf jedem Hochspannungsmast. In Sevilla standen wir im Stau und konnten nur von der Hochbrücke einen Blick auf die Türme der Stadt mit der berühmten Giralda erhaschen. Bei Ayamonte ging es über den Grenzfluss Guadiana nach Portugal und weiter auf der N125 bis in die Nähe von Moncarapacho, einem kleinen Städtchen im Hinterland der Algarve, etwa 10 km vom Meer.

 
Im Haus von Anne und Barbara haben wir eine schöne kleine Wohnung bezogen, mitten in einem üppigen Garten, umgeben von Palmen und blühenden Sträuchern. Unsere sympathischen Vermieterinnen haben sich nach einem erfolgreichen Leben als Buchhändlerinnen hier niedergelassen und ihr Haus um zwei Ferienwohnungen erweitert. Sehr empfehlenswert.

Unser eigentliches Ziel war aber der Besuch bei Barbara und Hageh, die wir vor 5 Jahren am Ankerplatz vor Portimao kennen gelernt hatten und mit denen wir seitdem in einer schönen Freundschaft verbunden sind. 

Auch sie haben dort seit einigen Jahren ein kleines Haus bezogen und es durch Renovierung, Erweiterung und Gartenarbeit zu einem Idyll gemacht. Dort haben wir uns täglich getroffen und von da aus sind wir zu unseren diversen Aktivitäten während dieser Tage gestartet. Er wurde ein dichtes Programm.

 

Ausflüge nach Tavira und Olhao, verbunden mit Marktbesuchen und Rundgängen durch die Altstadt.

 


Eine echte „Wattwanderung“ östlich von Fuseta brachte uns bei Niedrigwasser und herrlichem Wetter zu einer vorgelagerten Sandinsel. 

 

 

 

Begleitet haben uns dabei Uli und Horst. Auch sie haben eine alte Ruine in 20 Jahren zu einem äußerts großzügigen und stilvollen Landsitz umgewandelt. 

 


Umgeben ist das Haus von einem üppigen Parkartigen Garten, zu dem auch eine hauseigene Boule-Bahn gehört. Am nächsten Tag waren wir dort zum Boulespiel verabredet. Trotz unserer nicht vorhandenen Spielpraxis war es ein sehr amüsanter Nachmittag. 

 

Das leibliche Wohl kam natürlich auch nicht zu kurz. Schmackhafter Fisch bei Barbara und Hageh und der Besuch von diversen meist kleinen portugiesischen Restaurants gehörten dazu. Auch Wein floss in durchaus ausreichenden Mengen.

 

Wir haben und sehr wohl gefühlt und die vier Tage waren viel zu schnell um.  

Jetzt sitzen wir wieder in Almerimar und warten auf unseren zweiten Impftermin am übernächsten Samstag. Heute regnet es zur Abwechslung.

 

 

 

 

 

Samstag, 15. Mai 2021

Almerimar, 15. Mai 2021

 Heute war es endlich soweit. Völlig unspektakulär haben wir die ersehnte Impfung erhalten. Auf einem großen leeren Parkplatz in El Ejido wurden wir anhand unserer Pässe identifiziert und kurz darauf gab es durch das Autofenster den Biontec-Pikser.

Es war fast etwas enttäuschend. Den schriftlichen Nachweis erhalten wir erst in drei Wochen nach der zweiten Impfung. Das bedeutet auch, dass wir praktisch einen weiteren ganzen Monat hierbleiben. Irgendwie wird es langsam normal fest an einem Ort zu leben.

 

Immerhin fahren wir Dienstag für eine knappe Woche nach Portugal an die Algarve. Mit dem Auto. Dort besuchen wir Barbara und Hageh. Wir freuen uns darauf und auf ein paar abwechslungsreiche Tage.


 


 

Samstag, 8. Mai 2021

Almerimar, 8. Mai 2021

 Noch warten wir auf unseren Impftermin. Die avisierten etwa zwei Wochen bis zum Anruf sind bald verstrichen und die Geduld nimmt langsam ab. Das spanische Handy wird eng am Körper getragen und häufig überprüft. Nichts. Also müssen wir weiter warten.

Was kann man tun? Interner Kühlkreislauf des Motors spülen und mit neuem Kühlmittel befüllen. Einen Tag ist man damit beschäftigt. Als alles fertig ist haben wir einen Kurzschluss im 230 Volt-System. Wo liegt der Fehler? Nach fünf Versuchen (jedes Mal musste der Marinero vorbeikommen und die herausgesprungene Sicherung im abgeschlossenen Sicherungskasten wieder ‚reindrücken) war der Übeltäter gefunden: der Heißwasserboiler. Also Ersatzteile bestellen und nach zwei Tagen ohne fließend Wasser einen neuen Heizstab einbauen. Jetzt scheint alles wieder tiptop zu sein. Besser auf Holz klopfen…

Gestern ist hier in Andalusien der Sommer ausgebrochen. Dagegen hatten wir bisher nur Frühling.

Wir haben den wunderschönen Tag für einen Ausflug genutzt. Gemeinsam mit Claudia und Gordon ging es Richtung Sierra Nevada in die Berge. Bei sonnigem Wetter und bester Fernsicht fuhren wir auf schmalen Straßen durch grüne Landschaften mit Blumenfeldern und Obstbäumen. Kaum Verkehr. In den höheren Lagen rauschen Bergbäche durch die tiefen Täler. In den Gipfelkämmen blinkten die Schneereste aus dem vergangenen Winter.

Unser Ziel war das Bergdorf Trevélez auf knapp 1500 Meter Höhe, bekannt für seinen besonders guten luftgetrockneten Schinken. 

Aus Nordspanien stammen die Schweinekeulen, die hier wohl völlig ohne chemische Zusätze (außer Meersalz) nur an der reinen Bergluft zwei Jahre lang getrocknet werden. Im ganzen Ort gibt es kaum ein Haus, dass nicht an diesem Geschäft beteiligt ist. 

Deswegen und wegen der wirklich sehr schönen Landschaft ein beliebtes Reiseziel. Gestern allerdings waren wir scheinbar die einzigen Besucher.

Mit kleinen Pausen unterwegs ging es am Nachmittag zurück nach Almerimar. Es war ein sehr schöner Tag.