Donnerstag, 18. April 2013

Cabedelo, 18. April 2013



Der Rio Paraiba ist ein hier etwa 3 km breiter und von Mangroven gesäumter Fluss, der träge in den Atlantik fließt und im Mündungsgebiet einen sehr guten natürlichen Hafen bildet. 


Am südlichen Ufer, direkt an der Mündung, der kleine Hafenort Cabedelo, mit Schuppen und Kaianlagen für zwei bis drei Seeschiffe. Fünf Meilen weiter liegt eine kleine Werft und einige Stege für Boote. Hier hat der Franzose Phillipe vor einigen Jahren eine kleine Marina aufgebaut. Eine der wenigen in Brasilien, wenn man von den noblen Segelklubs in den Großstädten absieht.  Strom und Wasser am Steg, Internet, saubere Toiletten und eine bescheidene 


Infrastruktur in der näheren Umgebung. Eine Bäckerei, ein kleiner Minimercado (in einer Garage) und ein Fischladen, in dem die örtlichen Fischer ihren Fang verkaufen. Will man mehr, muss man etwa 4 km in der sengenden Sonne zur Verbindungsstrasse nach Joao Pessoa laufen, wo es eine Ansammlung von Geschäften und einen großen Supermarkt gibt, die eigentlich alles nötige bieten. Will man schwer bepackt zurück, nimmt man ein Taxi, ist nicht teuer. Direkt neben dem Steg, am Flussstrand, landen häufig kleine überdacht Holzboote, die einen Fährdienst für Personen zum Ufer an der Nordseite bieten. Am Weg vor den Stegen zieht zweimal pro Tag eine kleine Herde Rinder (Zebu) vorbei. Haben die Leute ihre Pforten nicht geschlossen, müssen die Tiere jedes Mal wieder aus den Vorgärten der kleinen Häuschen vertrieben werden.

 
Heute ziehen häufig Schauer vorbei, das ist angenehm. Wir sehnen den Regen herbei, weil die Hitze wirklich sehr drückend ist. Auch nachts sinken die Temperaturen kaum mal unter 30 °C. Unser kleiner Ventilator ist im Dauerbetrieb.


Ansonsten ist hier alles sehr angenehm und ruhig. Die Leute sind sehr freundlich und Kriminalität scheint hier kein Thema zu sein.
Bei der Bundespolizei, der Finanzbehörde und dem Hafenamt, wo wir heute einklariert haben, waren alle sehr nett und interessiert. Es gab sogar einen Cafézinho (einen kleinen Brasilianischen Kaffee).
Über die Fahr hierher haben wir ja schon geschrieben. Erstaunlich ist, dass kurz nach der Ankunft die Anstrengungen schnell in den Hintergrund treten, als sei alles schon lange her. Wir haben die zehn Tage gut überstanden. Nicht so schön waren die ersten beiden wegen der Seekrankheit und das Gebiet mit den vielen Squalls in den Kalmen.
Der Himmel ist oft sehr schön und bietet viel zu sehen in der eigentlich eintönigen Umgebung. Besonders die Sonnen Auf- und Untergänge sind inmitten der großartigen Wolkenformationen oft spektakulär.
Gebannt haben wir die Äquatorquerung am GPS verfolg. Der Fotoapparat lag bereit um die Null zu dokumentieren, was auch gelungen ist. 



Dann haben uns einen Rumpunsch von den Kapverden gegönnt, der schön gekühlt auch gut geschmeckt hat.


Dieses sehr Rum-haltige Getränk haben wir durch Carlos (Karl-Heinz-TO) aus Palmeira kennen gelernt, der uns ein Gläschen in einer kleinen Bar ausgegeben hatte. Da er schon damals gut gemundet hatte, wollte ich am folgenden Tag eine Flasche für die weitere Reise erwerben. Im kleinen Lebensmittelladen zeigte mir die Frau eine Auswahl mit Ananas, Erdbeere usw. Ich erklärte ihr, dass ich den aus der Bar wollte, honigsüß und doch frisch. Sie lächelte und sagte mir, dass sie diesen Rumpunsch selbst herstellen würde und ob ich eine Flasche erwerben wolle. Das wollte ich. Nun mussten die anderen Kunden etwas warten, wärend sie mir eine Flasche zubereitete. Dazu verwendete sie eine leere Flasche Rotwein, die sie kurz im bereitstehenden Spülwasser reinigte (viele Häuser haben dort noch kein fließend Wasser). Dann holte sie aus dem Kühlschrank eine alte 1,5 l Flasche Cola, die offenbar die Grundmischung aus Rum, Palmhönig und Zitronentückchen enthielt. Andere Zutaten sind uns nicht bekannt. Dann hat sie eine halbe Zitrone in Streifen geschnitten und diese durch die enge Öffnung in die Weinflasche gequetscht. Danach wurde mit Rum aufgefüllt und fertig war der Rumpunsch. Leider ist die Flasche schon fast leer.


Am letzten Tag vor Cabedelo hatten wir sogar einen Angelerfolg. Ein Barracuda musste daran glauben und hat uns sehr wohlschmeckende Filets geliefert.


Auf Fernando de Noronha waren wir drei Tage, eine willkommene Unterbrechung auf einer sehr schönen und grünen Insel. Ein einziges Naturschutzgebiet mit Vögeln und Schildkrötenbesuch am Ankerplatz. Wir haben hunderte von Delfinen gesehen. 


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