Unser ursprüngliches Ziel, mit dem Mietauto in zwei
Tagen bis Salvador in Bahia zu kommen haben wir schon am Mittag des ersten
Tages aufgegeben. Allein die Fahrt bis
Recife hat wesentlich länger gedauert als angenommen. Die Autobahn dorthin ist
in weiten Strecken gut ausgebaut, mutiert aber in jeder größeren Ortschaft fast
zur Dorfstrasse. Pferdewagen, querende Radfahrer, Bodenwellen, Radarkontrollen
und Schlaglöcher behindern das Fortkommen. Besonders anstrengend war die Umgehungsstrecke
um Recife. Dichter Verkehr, badewannengroße Löcher, Lastwagen, die mit
brachialer Gewalt rechts und links an uns vorbeidonnerten, Regen, Dreck. Danach
war uns dringend nach Entspannung zumute und wir strebten zum nächsten Strand.
Das war dann ausgerechnet Porto de Galinhas, einem auch für ausländische
Touristen bekanntes Ziel.
Glücklicherweise liegen wir hier zurzeit weit außerhalb der Saison. Wir hatten keine Schwierigkeiten eine bescheidene und freundliche Pousada (B&B) zu finden und auch der wirklich schöne Strand war belebt aber nicht überlaufen.
Glücklicherweise liegen wir hier zurzeit weit außerhalb der Saison. Wir hatten keine Schwierigkeiten eine bescheidene und freundliche Pousada (B&B) zu finden und auch der wirklich schöne Strand war belebt aber nicht überlaufen.
Dort haben wir dann bis zur Abenddämmerung direkt
am Wasser gesessen, Caipirinha getrunken und etwas gegessen. Spätestens da
waren wir uns einig, unsere Ziele für die kommenden Tage wesentlich bescheidener
zu setzen.
Die nächste Etappe führte uns nach Maragogí im
Staat Alagoas, wieder ein schöner kleinerer Ort am Meer.
Die Strasse dorthin war auch nicht ohne Tücken. Alle paar Kilometer fehlten einige hundert Meter Asphalt und die Fahrbahn bestand stattdessen aus Sand, Schlamm und ziemlich großen Pfützen.
Am fünften Abschnitt dieser Art war eine ziemlich große Pfütze. Ein junger Mann, der quasi als Pegel im Wasser stand, winkte uns ermunternd zu, wir könnten ruhig durchfahren. Wir haben darauf verzichtet und sind den ganzen Weg zurück und über eine andere Landstrasse zu unserem Ziel gelangt.
Der Nordosten Brasiliens ist eine große eher karge
Region, in der Trockenheit und Dürre neben den ohnehin schwierigen
Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung
immer wieder zu Landflucht führen. Der 50 bis 100 Km breite Küstenstreifen dagegen ist fruchtbar und
dicht besiedelt. Vom ehemaligen Atlantischen Urwald ist so gut wie nichts übrig
geblieben. Das hügelige Land ist fast vollständig von Zuckerrohrpflanzungen
bedeckt.Die Strasse dorthin war auch nicht ohne Tücken. Alle paar Kilometer fehlten einige hundert Meter Asphalt und die Fahrbahn bestand stattdessen aus Sand, Schlamm und ziemlich großen Pfützen.
Am fünften Abschnitt dieser Art war eine ziemlich große Pfütze. Ein junger Mann, der quasi als Pegel im Wasser stand, winkte uns ermunternd zu, wir könnten ruhig durchfahren. Wir haben darauf verzichtet und sind den ganzen Weg zurück und über eine andere Landstrasse zu unserem Ziel gelangt.
In den Ortschaften sieht es etwas anders aus. Durch den vielen Regen kämpften die Menschen in den tiefer gelegenen (und eher erschwinglichen) Wohnlagen gerade gegen Schlamm und Wasser vor und in ihren Häusern. Auch die Hanglagen sind gefährlich. An manchen Stellen war das steil abschüssige Erdreich mit Planen gegen Durchweichung geschützt.
Als Fahrer darf man den Blick aber nicht zu lange
schweifen lassen. Die tückischen Bodenwellen lauern natürlich besonders bei den
Ortschaften, wo man gerne nach links und rechts schaut.
In Maragogí waren wir die einzigen Gäste der Pousada
eines Chilenen, der längere Zeit ausgerechnet in Hamburg gelebt hat.
Er war wohl von unserem Besuch sehr angetan und freute sich sichtlich mit Hamburgern deutsch reden zu können. Zum Frühstück saß er lange bei uns am Tisch und hat viel vom Aufbau seiner Pousada erzählt, aus der er mit viel Eigenarbeit ein wahres Schmuckstück gemacht hat.
Er war wohl von unserem Besuch sehr angetan und freute sich sichtlich mit Hamburgern deutsch reden zu können. Zum Frühstück saß er lange bei uns am Tisch und hat viel vom Aufbau seiner Pousada erzählt, aus der er mit viel Eigenarbeit ein wahres Schmuckstück gemacht hat.
Von dort sind wir nach Caruarú gefahren. Das liegt
schon im wesentlich trockeneren Hinterland, ca. 150 km westlich von Recife und ist wegen dem dort produzierten
Kunsthandwerk bekannt. Nach dem Überqueren der Wetterscheide durchfuhren wir trockenes
und mit Kakteen durchsetztes Busch- und Weideland, ein Kontrast zur nahen
Küstenregion. Leider war Feiertag und in Caruarú waren alle Rollläden
heruntergelassen. In der Mittagshitze machte die Stadt so einen etwas
trostlosen Eindruck. Nach einigen Runden durch den Ort haben wir uns
deshalb neu entschieden und sind den
ganzen Weg zurück und nach Olinda gefahren.
Diese sehr gut erhaltene Kolonialstilstadt mit den
vielen barocken Kirchen liegt sehr schön auf einem Hügel, nur wenig Kilometer
von der Millionenstadt Recife entfernt.
Alles dort ist natürlich sehr auf den Tourismus eingestellt und auch wir wurden am nächsten Morgen von einem sympathischen jungen Mann angesprochen, der uns erzählte, dass er gerade Deutsch lerne, dass er seine Stadt sehr liebe und dass er uns gerne ein Stück begleiten würde. Er wusste einiges über die Stadt zu erzählen und auch die Jahreszahlen der Erbauung der einzelnen Kirchen konnte er ohne Schwierigkeiten nennen. Als wir uns verabschieden wollten und schon überlegten, dass er wohl etwas Geld erwarten würde, nannte er uns einen recht saftigen Preis für seinen Führungsdienst. Wir haben uns dann auf einen etwas niedrigeren Betrag geeinigt.
Alles dort ist natürlich sehr auf den Tourismus eingestellt und auch wir wurden am nächsten Morgen von einem sympathischen jungen Mann angesprochen, der uns erzählte, dass er gerade Deutsch lerne, dass er seine Stadt sehr liebe und dass er uns gerne ein Stück begleiten würde. Er wusste einiges über die Stadt zu erzählen und auch die Jahreszahlen der Erbauung der einzelnen Kirchen konnte er ohne Schwierigkeiten nennen. Als wir uns verabschieden wollten und schon überlegten, dass er wohl etwas Geld erwarten würde, nannte er uns einen recht saftigen Preis für seinen Führungsdienst. Wir haben uns dann auf einen etwas niedrigeren Betrag geeinigt.
Nach einer längeren Fahrt entlang der Küste und zur
Insel Itamaracá haben wir auf eine weitere Pousada-Nacht verzichtet und sind
nach Jacaré zurück an Bord gefahren.
Hier planen wir schon die nächste Reise. Am 23. Mai
fliegen wir für 14 Tage nach Rio de Janeiro. Dort wollen wir wieder ein Auto
mieten und die Gegend zwischen Rio und Santos bereisen. Diese Region kennen wir
bereits von der Reise vor 20 Jahren, finden aber, dass es sich wieder lohnt.
Außerdem können wir dort vielleicht Cousin Sascha und Kindheitsfreund Peter
antreffen und besuchen.
Danach, also Mitte Juni, wollen wir hier aufbrechen
und über Natal und Fortaleza nach Französisch Guayana und Surinam weiterreisen.
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