Nach dem etwas europäisch anmutenden Martinique
haben wir mit der Überfahrt nach Dominica wieder so etwas wie einen Sprung in
die Dritte Welt getan.
Die Insel ist sehr bergig und zum großen Teil mit
Urwald bedeckt. An der Küste kleinere Orte mit windschiefen kleinen Holzhütten.
Viele kleine und kleinste Läden und Bars, meist mit recht spärlichem Angebot.
Die Menschen leben offensichtlich unter sehr einfachen Verhältnissen.
Wir werden oft freundlich gegrüßt, manchmal
natürlich in der Hoffnung auf ein kleines Geschäft. Auf der Strasse kaufen wir
etwas Obst und Gemüse.
Gestern sind wir von Dominicas Hauptstadt Roseau
hier her gesegelt, bzw. motort. Im Windschatten der hohen Berge ist der Wind
sehr unstetig. Außerdem mussten die Batterien mal wieder geladen werden.
Aber, der Reihe nach:
Von Fort de France sind wir vor etwa einer Woche nah
der Westküste Martiniques entlang nach St. Pierre gefahren. Dieser Ort im Norden
hat eine besondere Geschichte. Die ehemals blühende Hauptstadt Martiniques
wurde 1902 durch einen Vulkanausbruch vollkommen zerstört. Nahezu alle 30.000
Einwohner sind damals ums Leben gekommen. Heute können Ruinen besichtigt werden
(„das Pompei der Karibik“) und im kleinen Museum sind Fotos von vor und nach
dem Ausbruch zu bestaunen.
Ganz in der Nähe ragt der Vulkan Mont Pelée
majestätisch in die Höhe und verbirgt seinen Gipfel meist in den Wolken.
Von dort aus sind wir zu der ca. 35 sm langen
Überfahrt nach Dominica gestartet. Die See war zwischen den Inseln wie üblich
rau. Ein kräftiger Ostwind und zwei Meter Welle haben uns mal wieder mit einer
klebrigen Salzschicht überzogen. Wir waren dabei aber recht schnell unterwegs
und am frühen Nachmittag kamen wir unter den Schutz von Dominica. Wenig später
tauchte die Bucht von Roseau vor uns auf.
Von einem der Boatboys (er nannte sich „Roots“)
wurden wir an eine Boje geleitet, wo wir festgemacht haben. Er hat uns auch
sonst umsorgt, Wäsche zum Waschen mitgenommen, unsere Gasflasche wieder
auffüllen lassen und eine Inselrundfahrt mit Wanderung zu einem Wasserfall
organisiert.
Zu der wir zu fünft am übernächsten Morgen
aufgebrochen sind. Dabei waren noch 4 weitere französische Segler.
Zunächst ging es im Kleinbus über die Inselberge
auf die Ostseite. Die schmale Strasse windet sich dabei über teilweise extrem
steile Serpentinen über die von Urwald bedeckten Berge.
Von einem Parkplatz aus ging es zu Fuß weiter. Eine
Stund lang mussten wir durch ein Flussbett klettern, mitten im tropischen Wald.
Zum Glück gibt es hier keine gefährlichen Tiere. Schließlich standen wir vor
dem Wasserfall, der sich aus großer Höhe in einen blauen Pool ergoss.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen
Vegetarischen Eintopf in einem Rasta-„Restaurant“ vertilgt.