Kaum liegt man vertäut im sicheren Hafen, schon verblassen die Eindrücke der letzten beiden Wochen.
Die letzten
Tage bleiben am stärksten in Erinnerung: das graue Wetter, der starke Wind, das
klein gereffte Vorsegel und das Bangen ob auch alles hält und wir ohne Schaden
ankommen.
Es gab fast nichts zu tun, als eben beobachten und die Zeit vergehen lassen. Auf dem Salonboden in fast sitzender Stellung schlafen. Etwas zu Essen machen (am Ende nur ein Brot oder eine aufgewärmte Suppe aus der Dose).
Es gab fast nichts zu tun, als eben beobachten und die Zeit vergehen lassen. Auf dem Salonboden in fast sitzender Stellung schlafen. Etwas zu Essen machen (am Ende nur ein Brot oder eine aufgewärmte Suppe aus der Dose).
Dann, in
der letzen Nacht, kommt der Leuchtturm von Flores in Sicht. Der Wind lässt nach
und wir nähern uns der wolkenverhangenen Insel. Als die Sonne aufgeht, sehen
wir die wenigen verstreuten weißen Häuser von Lajes. Wir biegen um den
gigantischen Wellenbrecher und sind im ruhigen Hafen.
Lajes („die westlichste Gemeinde Europas“) wirkt wie ein verschlafenes Dorf am Rande der Welt. Zwar wurde viel in Strassen, Beleuchtung und leer stehenden öffentlichen Gebäuden investiert, das Leben ist aber bescheiden geblieben.
Völlig
überwältigt waren wir von der bergigen Struktur und der üppigen Vegetation der
Insel auf der Fahrt nach Santa Cruz, der kleinen Inselhauptstadt. Das feuchte
Klima schuf ein undurchdringliches Grün, dazwischen Schluchten und Wasserfälle.
Dort, wo das Gefälle nicht so stark ist, sind von alten Steinmauern eingefasst
Wiesen oder Gemüsebeete angelegt. Kühe grasen auf dem schrägen Weiden. Die
Azorianer sind wohl zum großen Teil Selbstversorger.
Das zeigt sich auch im sehr bescheidenen Angebot der Lebensmittelläden.
Das zeigt sich auch im sehr bescheidenen Angebot der Lebensmittelläden.
200 m bergauf vom Hafen, betreibt eine
ältere Frau eine kleine Bar/Laden. Kein Schild weist darauf hin, Tageslicht
kommt kaum herein. Sie hat morgens aber frische Brötchen. Heute, am dritten
Tag, lag unsere übliche Menge schon verpackt für uns bereit.
Heute
regnet es die ganze Zeit, ein kleines Sturmtief zieht über uns hinweg. Anfang
der kommenden Woche wollen wir weiter, nach Horta auf der Insel Faial.
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