Samstag, 30. Juli 2016

Ferragudo, 29. Juli 2016



Erfahrung macht (manchmal) klüger. Nachdem wir schon zwei Meilen vorher die Segel gerefft hatten, sind wir relativ entspannt bei dem dann einsetzenden starken Wind und den hohen Wellen um das Cabo Sao Vicente geschaukelt und konnten in der geschützten Bucht von Sagres unseren Anker werfen. 



Das letzte und längste Teilstück an der Westküste von Portugal war geschafft. Wir freuen uns auf weniger Nebel und weniger Atlantikdünung. Wir fühlen uns schon wie im Mittelmeer. Das stimmt natürlich nicht. Wir sind noch am Atlantik und bis Gibraltar sind es noch rund 200 Seemeilen.

Jetzt liegen wir am Anker im Fluss bei Portimao, gleich neben dem malerischen Ort Ferragudo. 


Es ist ein gut geschützter Ankerplatz, der deswegen auch beliebt bei Fahrtenseglern aber auch bei Tagesausflüglern ist. Störend ist nur der Schwell der vielen vorbei fahrenden Boote (tagsüber) und die wummernde Discomusik vom Strand gegenüber (die ganze Nacht). Trotzdem finden wir es hier schön. Wir wollen wieder einige Tage bleiben.



Die acht Tage die wir in Cascais und Lissabon verbracht haben waren angenehm und vielseitig. Besonders schön war der Gang auf die Burg Castelo über den Dächern der Alfama. Bei der sonst drückenden Schwüle war die Luft dort oben angenehm frisch. Viel zu sehen und einen guten Kaffee gab es dazu. 


Dann kam wieder der Aufbruch. Über Sesimbra und Sines sind wir hierher an die Algarve gesegelt.




Dienstag, 19. Juli 2016

Cascais, 19. Juli 2016



Drei Tage ankern wir jetzt in der Bucht vor Cascais, nicht weit von der Mündung des Tejo, an dem auch Lissabon liegt. Das Wetter ist wunderbar, es ist Hochsommer und die Strände sind voll, vor Menschen und Sonnenschirmen sieht man kaum den Sand.
Auf den Strassen viele Touristen, auch der portugiesische und internationale Jetset ist hier unterwegs. Die Marina soll teuer sein aber der Ankerplatz ist gut und hat bei Seglern Tradition. 



Ein schöner Ort mit schattigen Plätzen und vielen Café’s und Restaurants. Alte Festungsanlagen und Stadtvillen wechseln sich mit moderner Architektur ab. 


Direkt hinter dem nächsten Strand fährt die S-Bahn in die 20 Km entfernt liegende Hauptstadt.
Dort wollen wir natürlich auch noch hin. Ob mit der Bahn oder mit unserem Schiff ist noch nicht entschieden. In den kommenden Tagen soll es windiger und wieder kühler werden. Da kann  es sein, dass wir gerne in einem Hafen fahren. Wasser für unseren Tank und warme Duschen sind auch mal wieder angebracht.
Von Figueira da Foz sind wir zunächst nach Nazaré gesegelt. Dort waren wir nur über Nacht. Dort haben wir aber Dody kennen gelernt. Eine Frau, die schon seit einigen Jahren in Nazaré auf Ihrer alten Holzketsch lebt und das Schiff dabei restauriert. Es war ein sehr netter Abend.
Am nächsten Tag sind wir weiter bis Peniche gesegelt. Diesen Ort mochten wir schon bei unserer letzten Reise und auch diesmal waren wir gerne dort. Wir sind mit dem Bus nach Óbidos gefahren, einer gut erhalten alten Stadt mit Stadtmauer, viel Kunsthandwerk und noch mehr Touristen aus aller Welt.



Außerdem gab es in Peniche ein Art Sommerkarneval mit großem Umzug, Jahrmarkt und sehr lauter Beschallung.
Dagegen ist es hier am Anker recht beschaulich.



Einige Tage wollen wir hier bzw. in Lissabon bleiben. Danach geht es in zwei Etappen runter an die Algarve. Dort beginn landschaftlich und klimatisch ein neuer Abschnitt unserer Reise.




Dienstag, 12. Juli 2016

Figueira da Foz, 12. Juli 2016


Heute wollten wir eigentlich recht früh aufbrechen um die ca. 55 sm nach Peniche zu segeln. Angesichts der Windvorhersage haben wir aber beschlossen, doch hier zu bleiben.
Seglerisch steckt man hier immer etwas im Zwiespalt. Der Wind aus Nord und die meistens recht hohen Wellen aus West passen oft nicht zusammen. Die Fahrt nach Süden wird noch von bis zu einem Knoten Strömung unterstützt, so dass sich der Wind wesentlich schwächer anfühlt als er tatsächlich ist. Er reicht dann oft nicht aus um die Segel ausreichend gefüllt zu halten.
Das Pendeln des Mastes in den Wellen führt dazu, dass die Segel ständig einfallen. Beim Zurückschwingen des Mastes füllen sie sich dann mit einem lauten Knall und das ganze Rigg erzittert. Das ist nicht schön.
Heute hätte der Wind gereicht. Aber Wind bis über 30 Kn (7 Bf) ist uns wiederum zu anstrengend, vor allem wenn es darum geht, um das Cabo Carvoeiro zu segeln und in eine der tückischen portugiesischen Hafeneinfahrten zu finden. Also warten wir zwei Tage und werden am Ende wieder mit dem zu schwachen Wind hadern.
So viel zu den Tücken des Segelns.

 
In Póvoa de Varzim waren wir sechs Tage. Neben dem Ausflug nach Porto sind wir mit unseren Fahrrädern ins benachbarte Vila do Conde gefahren, wo ein stattliches Kloster wie eine Festung über der kleinen Stadt und dem Fluss thront. 

An den Stränden der Umgebung konnten wir vorbildlich organisierte Kinderfreizeiten beobachten.

Mit einem Ankerstop in der Nähe von Aveiro sind wir hier nach Figueira gekommen.
Am ersten Abend stand natürlich des Endspiel Portugal-Frankreich auf dem Programm. Das war besonders hier natürlich ein Ereignis. 
Und ein "Piratenfest" gab es auch.
 

Heute waren wir schließlich noch mal in Coimbra und sind durch die steile Altstadt spaziert.




Montag, 4. Juli 2016

Póvoa de Varzim, 4. Juli 2016



Einige Tage haben wir uns in der Bucht von Vigo aufgehalten und mussten wieder feststellen, wie angenehm es dort ist. Die Menschen sind aufgeschlossen und normalerweise gut gelaunt. 


Die Luft ist klar und frisch (wenn nicht gerade Nebelschaden aufziehen) und das Wasser der Ria glitzert in der Sonne. Die Märkte sind reichlich mit Fisch und Gemüse ausgestattet und zu jedem Getränk gibt es eine kleine leckere Zugabe.


Dann hat es uns aber doch wieder weiter gezogen. Zunächst in die Bucht vor Baiona, wo wir eine ruhige Nacht am Anker verbracht haben. Nach dem obligatorischen Gang zum Bäcker haben wir am Vormittag den Anker gelichtet und sind um das Kap Silleiro herum hach Süden gesegelt. 



Damit haben wir die Region der Galizischen Rias verlassen und gegen Mittag die Mündung des Rio Minho und damit die spanisch-portugiesische Grenze passiert. Nach weiteren drei Stunden kam Viana do Castelo in Sicht, wo wir für die Nacht festgemacht haben. Das Städtchen ist hübsch aber die Liegegebühren sind hoch.

Deshalb sind wir schon am nächsten Morgen wieder aufgebrochen und bei einem kräftigen Nordwind hier nach Póvoa gerauscht.
Das Anlegen bei dem starken Wind war wieder ein kleines Abenteuer, genau wie vor vier Jahren. Mit Hilfe von herbei geeilten Seglern konnten wir ohne Schrammen festmachen.
Abends waren wir noch mal mit Ulla und Werner essen. Danach haben wir in einer Bar das Spiel Deutschland gegen Italien angesehen. Während dessen zogen auf den Strassen Festumzüge auf, die später zu einem bunten und lauten Stadtteilfest zu ehren St. Peters führten. 



Das war natürlich eine schöne Begrüßung für uns. Und gleichzeitig der Abschied von der STURDY. Am nächsten Morgen sind unsere Freunde aufgebrochen um in schnelleren Schritten Richtung Mittelmeer zu eilen.  Wir wünschen ihnen eine gute Reise und hoffen natürlich auf ein baldiges Wiedersehen.



Wir dagegen wollen noch etwas hier bleiben und dann langsam nach Süden weiterreisen.
Heute waren wir in Porto. Die Stadt ist sehenswert. Und anstrengend, weil es immer steil bergan oder bergab geht. 



Ein Sardinenessen am Ufer des Douro gehört auch dazu.