Dienstag, 29. August 2017

Khaidhari, 29. August 2017



Dieser kleine Ort liegt etwa 10 Meilen südöstlich von Navplion, ganz im Norden der östlichsten der drei großen Buchten des Peloponnes. Es ist hier recht unspektakulär, aber an einer ringsum gut geschützten Ankerbucht gelegen und mit den üblichen Tavernen am Ufer entlang. Seit über zwei Wochen kreuzten wir hier in dieser Gegend von Ort zu Ort und von Bucht zu Bucht. Die Tagesetappen sind selten länger als 10 Meilen pro Tag, wenn wir überhaupt weiterziehen. 


Im Laufe der kommenden Woche, Anfang September, wollen wir uns langsam auf den Weg zu unserem Winterquartier machen. Das wird eine längere Strecke gegen die vorherrschenden Winde werden, für die wir ca. drei Wochen einplanen.

Ein besonderes Erlebnis in der letzten Woche war sicher der Besuch in Athen. Relativ kurz entschlossen haben wir auf ein Mietauto verzichtet und sind mit dem Überlandbus rund 200 km nach Athen gefahren. Zunächst auf schmalen Straßen durch die bergige Landschaft des Peloponnes, dann, ab Korinth, weiter auf der Autobahn durch die ausgedehnten Vororte von Piräus und Athen. Nach vier Stunden sind wir hungrig und etwas ermattet in unserem netten Hotel in der Innenstadt und nicht weit von der Akropolis angekommen. 

Nach einem Imbiss in der Nähe ging es auch schon los mit unserer Besichtigungstour. 


Die Akropolis wird natürlich von Touristen aller Länder besucht, und so reihten auch wir uns in den Besucherstrom ein. 

Besonders schön ist der Blick von oben auf die Stadt. Das kleine Akropolis Museum wurde inzwischen in einem modernen Neubau am Fuße des Berges verlagert. Dafür reichte die Zeit leider nicht. 




Wir sind anschließend durch die Stadt und zum Sintagmaplatz spaziert. 


Nach einem Sundowner auf der Dachterrasse waren wir am Abend in der Altstadt essen. Die mäßige Qualität des Essens wurde durch Livemusik und der lauen Nacht mehr als wett gemacht. 



Am nächsten Morgen, nach dem üblichen Hotelbuffet, war auch bald Zeit für den Weg zum Busbahnhof. Nachdem wir das erste Taxi nach 100 Metern wegen der abwegigen Preisvorstellung des Fahrers wieder verlassen hatten, sind wir doch angemessen und pünktlich zu unserem Bus gelangt. 


Unser Schiff lag ruhig am Ankerplatz in Porto Cheli, der angekündigte starke Wind hatte noch nicht eingesetzt. Ulla und Werner hatten die Santos bewacht, damit wir entspannt fahren konnten. Unter den vielen besuchten Häfen ist Porto Cheli einer, der gut für längere Aufenthalte geeignet ist. Gut geschützt bietet er Platz für viele Schiffe. Man bekommt alles was man benötigt und schöne Spazierwege gibt es obendrauf. Eine Nacht lagen wir an der Pier um Wasser vom Tankwagen zu beziehen. 


Der Hafen ist beliebt und entsprechend gut besucht. Auf den Hügeln in der Umgebung liegen die Villen der Schönen und Reichen. Da landen schon mal Hubschrauber auf den ausgedehnten Rasenflächen.
Inzwischen sind wir weitergezogen. Gestern waren wir in Koiladhia, einem etwas abseits gelegenen kleinen Hafen. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht  ist die Höhle von Franchti zu besichtigen. Sie war über 30.000 Jahre bewohnt, bevor sie 3.000 vor C. teilweise eingestürzt ist. 



Sie soll interessante Zeugnisse über die Lebensbedingungen jener Zeit enthalten haben, die jetzt im Museum von Navplion zu besichtigen sind. Dort hin wollen wir morgen fahren.



Samstag, 19. August 2017

Ermioni, 19. August 2017



Ermioni liegt auf dem nordöstlichen Peloponnes, schräg gegenüber der Insel Hydra. Im eigentlich gut geschützten Hafen werden wir immer wieder von starken Fallböen geärgert, die mal von Nord, mal von Ost um den Berg wehen.
Sonst ist es aber ein schön gelegenes Städtchen, dass wir heute Abend bei einem Spaziergang erkunden wollen. 


Der Peloponnes gleicht ja in etwa einer Hand mit drei Fingern und einem Daumen im Osten, den wir inzwischen fast umrundet haben. Es gibt hier viele schöne Orte und Buchten. Die vielen Inseln und das zerklüftete Festland bilden eine vielseitige Landschaft und damit auch ein interessantes Segelrevier. Die Nähe zu Athen ist zu spüren. Mit dem Tragflächenboot könnten wir in zwei Stunden dort sein. Viele griechische Urlauber und Charterboote sind zu Land und zu Wasser unterwegs.



Allerdings sind wir hier im Bereich des Meltemi, diesem starken Wind aus nördlichen Richtungen, der dieses Revier im Sommer wettermäßig stark bestimmt. Auch wenn man glaubt, an einer Südküste geschützt am Anker zu liegen, kommen eben die besagten Böen über die Berge gefegt.
Ein Vorteil ist dabei, dass die Mittagshitze (wir haben noch immer täglich über 35 Grad) durch den Wind etwas gemildert wird.


Vor einer Woche waren wir noch auf der beschaulichen Insel Trisonia, die uns sehr gut gefallen hat. Diesen Ort würden wir gerne nochmal besuchen.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Korinth, am Ende des gleichnamigen Golfes. Wir haben uns aber kurzfristig entschieden, gleich durch den Kanal zu fahren.
Ein kleiner Frachter, der uns vorher überholt hatte, wartete bereits auf die Durchfahrt. Der Kanal ist eng und die wartenden Schiffe werden im Konvoi abwechselnd nach Ost bzw. West durchgelassen. 


Nach vorheriger Anmeldung auf UKW konnten wir uns gerade noch dem startenden Konvoi anschließen und ohne Wartezeit in den Kanal fahren. Mehrere Segler folgten nun im Gänsemarsch dem Frachter, der nur langsam zwischen den steilen Wänden durchfuhr. 


Der Kanal ist nur ca. 6 Km lang und am östlichen Ende liegt die Zahlstelle. 154 Euro waren für unser kleines Schiff zu zahlen.
Dann ging es bei auffrischenden östlichen Winden über 15 Meilen nach Korfos, wo unsere Freunde Ulla und Werner die Heckleinen für uns belegt haben. Es gab natürlich einiges zu erzählen und zu planen, denn wir wollen gemeinsam den Peloponnes umrunden und im September wieder in der Gegend südlich von Korfu sein.


Zusammen ging es in kleinen Etappen weiter. Zunächst nach Epidauros nur rund sieben Meilen weiter südlich. Dann nach Vathi auf der Halbinsel Khersonisos, einem sehr netten (und deshalb auch beliebten) kleinen Hafen. Nur wenige Segler passen dort hinein und die Anker müssen dicht auf die gegenüberliegende Seite des Hafens gesetzt werden. Hafenkino.


Von dort aus ging es nach Poros, einem Segler- und Touristenmekka an einem Sund zwischen Insel und Festland gelegen. Die Stadt auf einem Hügel mit schönem Blick. An der Wasserkante unzählige Kneipen und Restaurants. Die vielen Fähren und Ausflugsboote sorgten für ständigen Schwell. Dazu immer wieder starke Windböen. Anker und Kettensalat waren ständig zu beobachten. Wir hatten diesmal Glück.


Nach dem Trubel war wieder ein ruhiger Ankerplatz in der Natur angesagt. Den haben wir an der Insel Dokus gefunden. Nur die starken Fallböen der letzten Tage haben uns auch dort heimgesucht. Trotzdem war es eine ruhige und warme Nacht unter einem großartigen Sternenhimmel.


Heute nun die kurze Überfahrt zum Festland nach Ermioni. Der Spaziergang rund um die mit Pinien bewachsene Halbinsel hat inzwischen stattgefunden. Die Stadt hat zwei Ufer und zwei Häfen. Auf der anderen Seite Motorboote und entsprechende Lokale. Der Ort selbst besteht aus älteren Häusern und schmalen Gassen. Die Lebensmittelversorgung so gut wie selten bisher in Griechenland.


Abgesehen von den Häfen haben wir bisher wenig vom Land gesehen. Das Klima lähmt uns ein wenig. Das wollen wir bald ändern. Zunächst geht es aber in kleinen Schritten weiter.



Freitag, 11. August 2017

Trisonia, 11. August 2017



Trisonia ist eine kleine und dadurch sehr ruhige Insel nah am Nordufer des Golfs von Korinth. Es fahren keine Autos, nicht mal Mopeds. Allerdings ist der kleine Hafen recht beliebt und die einfache Personenfähre bringt Tagesgäste vom Festland herüber. 

An der kurzen Promenade gibt es einige Tavernen. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf den Bootshafen und auf die Berge am anderen Ufer. 

Auf der Südseite des Ortes wurde vor Jahren mit dem Bau einer Marina begonnen, die aber nie fertiggestellt wurde. Diese sichere und dazu kostenlose Liegemöglichkeit wurde schnell entdeckt und belegt. Wir ankern in der Bucht daneben, was uns sowieso besser gefällt, allein wegen der besseren Belüftung unter Deck.

Gestern Abend haben wir Helga und Peter kennengelernt, die mit ihrem Katamaran Twiga auf dem letzten Abschnitt ihrer Weltumseglung unterwegs sind. Sie führen eine für Interessierte lesenswerte Webseite unter www.twiganauten.com.
Seit erst 10 Tagen sind wir in Griechenland und es kommt uns schon viel länger vor. Wir fühlen uns hier sehr wohl. Die Griechen sind uns gegenüber freundlich und unkompliziert. Die Landschaften sind sehr schön und bisher erstaunlich grün. Das Wasser einmalig klar.

Nur der Urlaubsrummel könnte gerne langsam abnehmen. Es ist überall voll und vor allem die Motorboote sollten einen größeren Abstand zu uns einhalten.
Nach vier Tagen in Korfu-Stadt sind wir weiter nach Süden gezogen, zuerst nach Petriti, noch auf der Insel Korfu. Ein kleiner Ort mit aktiver Fischerei und etwas Strandleben. 

Ein bisschen weiter eine Taverne inmitten eines tropisch wuchernden Gartens. Eine Empfehlung von Wolfgang, die wir nicht ausgelassen haben.

Am nächsten Morgen Aufbruch zu einem etwas längeren Schlag an Paxos vorbei bis zum südlich davon gelegenem Antipaxos. Die Bucht wieder überfüllt mit Seglern und Motorbooten. Da der Grund schnell steil abfällt, war es zunächst etwas schwierig einen geeigneten Ankerplatz zu finden.

Belohnt wurden wir am Abend. Nach dem Erklimmen von über 200 Stufen kamen wir etwas verschwitzt in einem über der Bucht gelegenen Restaurant an. Ein einmaliger Blick über die Klippen und das Meer und ein gutes Essen waren ein schönes Geburtstagsgeschenk.

Als nächstes ging es zur großen Insel Lefkas, die nur durch einen schmalen Kanal vom Festland getrennt ist. Die Öffnungszeit der Brücke reichte kaum um die vielen Boote durchzulassen. 

Bei Nidri fanden wir einen Ankerplatz für die Nacht.
Am folgenden Tag wieder ein früher Aufbruch. Ziel war die Insel Kalamos. Nachdem wir seit Italien bisher nur geankert hatten, diesmal unser erstes „römisch-katholisches“ Anlegemanöver, wie es hier in Häfen üblich ist. 

Man wirft seinen Anker möglichst rechtwinklig zur Mole mitten in den Hafen und nähert sich rückwärts der vorgesehenen Anlegestelle. Dann Heckleinen an Land belegen und mit der Ankerkette den Abstand regulieren. Klingt einfach und hat auch einwandfrei geklappt, bei allerdings idealen Bedingungen. Das seit Wochen bereitliegende Brett für den Landgang ist etwas kurz aber es hat gerade so gereicht. Wir waren stolz auf unser Manöver, dass für alle anderen Segler hier tägliche Routine ist.

Am Abend war der Hafen voll belegt und am Morgen mussten einige ihre übereinanderliegenden Ketten und Anker entwirren. Auch wir hingen zunächst fest und mussten etwas warten bis der Segler genau gegenüber seinen Anker von unserer Kette genommen hatte.
Weiter ging es nach Mesolongion im Golf von Patras. Der Grund für unsere flotte Reise ist das geplante Treffen mit Ulla und Werner auf der Insel Poros, auf der anderen Seite des Kanals von Korinth.
Mesolongion liegt in einer flachen Lagunenlandschaft und hat deshalb einen völlig anderen Charakter als die Landschaft bisher.

Der Golf von Patras, der nach der Hochbrücke in den Golf von Korinth übergeht empfing uns mit einem strammen Gegenwind und Gegenstrom. Unser Versuch aufzukreuzen scheiterte bei der weiten Strecke kläglich. Gestern also, am frühen Abend sind wir hier auf Trisonia angekommen.