Samstag, 19. August 2017

Ermioni, 19. August 2017



Ermioni liegt auf dem nordöstlichen Peloponnes, schräg gegenüber der Insel Hydra. Im eigentlich gut geschützten Hafen werden wir immer wieder von starken Fallböen geärgert, die mal von Nord, mal von Ost um den Berg wehen.
Sonst ist es aber ein schön gelegenes Städtchen, dass wir heute Abend bei einem Spaziergang erkunden wollen. 


Der Peloponnes gleicht ja in etwa einer Hand mit drei Fingern und einem Daumen im Osten, den wir inzwischen fast umrundet haben. Es gibt hier viele schöne Orte und Buchten. Die vielen Inseln und das zerklüftete Festland bilden eine vielseitige Landschaft und damit auch ein interessantes Segelrevier. Die Nähe zu Athen ist zu spüren. Mit dem Tragflächenboot könnten wir in zwei Stunden dort sein. Viele griechische Urlauber und Charterboote sind zu Land und zu Wasser unterwegs.



Allerdings sind wir hier im Bereich des Meltemi, diesem starken Wind aus nördlichen Richtungen, der dieses Revier im Sommer wettermäßig stark bestimmt. Auch wenn man glaubt, an einer Südküste geschützt am Anker zu liegen, kommen eben die besagten Böen über die Berge gefegt.
Ein Vorteil ist dabei, dass die Mittagshitze (wir haben noch immer täglich über 35 Grad) durch den Wind etwas gemildert wird.


Vor einer Woche waren wir noch auf der beschaulichen Insel Trisonia, die uns sehr gut gefallen hat. Diesen Ort würden wir gerne nochmal besuchen.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Korinth, am Ende des gleichnamigen Golfes. Wir haben uns aber kurzfristig entschieden, gleich durch den Kanal zu fahren.
Ein kleiner Frachter, der uns vorher überholt hatte, wartete bereits auf die Durchfahrt. Der Kanal ist eng und die wartenden Schiffe werden im Konvoi abwechselnd nach Ost bzw. West durchgelassen. 


Nach vorheriger Anmeldung auf UKW konnten wir uns gerade noch dem startenden Konvoi anschließen und ohne Wartezeit in den Kanal fahren. Mehrere Segler folgten nun im Gänsemarsch dem Frachter, der nur langsam zwischen den steilen Wänden durchfuhr. 


Der Kanal ist nur ca. 6 Km lang und am östlichen Ende liegt die Zahlstelle. 154 Euro waren für unser kleines Schiff zu zahlen.
Dann ging es bei auffrischenden östlichen Winden über 15 Meilen nach Korfos, wo unsere Freunde Ulla und Werner die Heckleinen für uns belegt haben. Es gab natürlich einiges zu erzählen und zu planen, denn wir wollen gemeinsam den Peloponnes umrunden und im September wieder in der Gegend südlich von Korfu sein.


Zusammen ging es in kleinen Etappen weiter. Zunächst nach Epidauros nur rund sieben Meilen weiter südlich. Dann nach Vathi auf der Halbinsel Khersonisos, einem sehr netten (und deshalb auch beliebten) kleinen Hafen. Nur wenige Segler passen dort hinein und die Anker müssen dicht auf die gegenüberliegende Seite des Hafens gesetzt werden. Hafenkino.


Von dort aus ging es nach Poros, einem Segler- und Touristenmekka an einem Sund zwischen Insel und Festland gelegen. Die Stadt auf einem Hügel mit schönem Blick. An der Wasserkante unzählige Kneipen und Restaurants. Die vielen Fähren und Ausflugsboote sorgten für ständigen Schwell. Dazu immer wieder starke Windböen. Anker und Kettensalat waren ständig zu beobachten. Wir hatten diesmal Glück.


Nach dem Trubel war wieder ein ruhiger Ankerplatz in der Natur angesagt. Den haben wir an der Insel Dokus gefunden. Nur die starken Fallböen der letzten Tage haben uns auch dort heimgesucht. Trotzdem war es eine ruhige und warme Nacht unter einem großartigen Sternenhimmel.


Heute nun die kurze Überfahrt zum Festland nach Ermioni. Der Spaziergang rund um die mit Pinien bewachsene Halbinsel hat inzwischen stattgefunden. Die Stadt hat zwei Ufer und zwei Häfen. Auf der anderen Seite Motorboote und entsprechende Lokale. Der Ort selbst besteht aus älteren Häusern und schmalen Gassen. Die Lebensmittelversorgung so gut wie selten bisher in Griechenland.


Abgesehen von den Häfen haben wir bisher wenig vom Land gesehen. Das Klima lähmt uns ein wenig. Das wollen wir bald ändern. Zunächst geht es aber in kleinen Schritten weiter.



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