Ermioni liegt
auf dem nordöstlichen Peloponnes, schräg gegenüber der Insel Hydra. Im
eigentlich gut geschützten Hafen werden wir immer wieder von starken Fallböen geärgert,
die mal von Nord, mal von Ost um den Berg wehen.
Sonst ist es
aber ein schön gelegenes Städtchen, dass wir heute Abend bei einem Spaziergang
erkunden wollen.
Der
Peloponnes gleicht ja in etwa einer Hand mit drei Fingern und einem Daumen im
Osten, den wir inzwischen fast umrundet haben. Es gibt hier viele schöne Orte
und Buchten. Die vielen Inseln und das zerklüftete Festland bilden eine
vielseitige Landschaft und damit auch ein interessantes Segelrevier. Die Nähe
zu Athen ist zu spüren. Mit dem Tragflächenboot könnten wir in zwei Stunden
dort sein. Viele griechische Urlauber und Charterboote sind zu Land und zu
Wasser unterwegs.
Allerdings
sind wir hier im Bereich des Meltemi, diesem starken Wind aus nördlichen
Richtungen, der dieses Revier im Sommer wettermäßig stark bestimmt. Auch wenn
man glaubt, an einer Südküste geschützt am Anker zu liegen, kommen eben die
besagten Böen über die Berge gefegt.
Ein Vorteil
ist dabei, dass die Mittagshitze (wir haben noch immer täglich über 35 Grad)
durch den Wind etwas gemildert wird.
Vor einer
Woche waren wir noch auf der beschaulichen Insel Trisonia, die uns sehr gut
gefallen hat. Diesen Ort würden wir gerne nochmal besuchen.
Unser
nächstes Ziel war die Stadt Korinth, am Ende des gleichnamigen Golfes. Wir
haben uns aber kurzfristig entschieden, gleich durch den Kanal zu fahren.
Ein kleiner
Frachter, der uns vorher überholt hatte, wartete bereits auf die Durchfahrt.
Der Kanal ist eng und die wartenden Schiffe werden im Konvoi abwechselnd nach
Ost bzw. West durchgelassen.
Nach
vorheriger Anmeldung auf UKW konnten wir uns gerade noch dem startenden Konvoi
anschließen und ohne Wartezeit in den Kanal fahren. Mehrere Segler folgten nun
im Gänsemarsch dem Frachter, der nur langsam zwischen den steilen Wänden
durchfuhr.
Der Kanal ist nur ca. 6 Km lang und am östlichen Ende liegt die
Zahlstelle. 154 Euro waren für unser kleines Schiff zu zahlen.
Dann ging es
bei auffrischenden östlichen Winden über 15 Meilen nach Korfos, wo unsere
Freunde Ulla und Werner die Heckleinen für uns belegt haben. Es gab natürlich
einiges zu erzählen und zu planen, denn wir wollen gemeinsam den Peloponnes
umrunden und im September wieder in der Gegend südlich von Korfu sein.
Zusammen ging
es in kleinen Etappen weiter. Zunächst nach Epidauros nur rund sieben Meilen weiter
südlich. Dann nach Vathi auf der Halbinsel Khersonisos, einem sehr netten (und deshalb
auch beliebten) kleinen Hafen. Nur wenige Segler passen dort hinein und die
Anker müssen dicht auf die gegenüberliegende Seite des Hafens gesetzt werden.
Hafenkino.
Von dort aus
ging es nach Poros, einem Segler- und Touristenmekka an einem Sund zwischen Insel
und Festland gelegen. Die Stadt auf einem Hügel mit schönem Blick. An der
Wasserkante unzählige Kneipen und Restaurants. Die vielen Fähren und
Ausflugsboote sorgten für ständigen Schwell. Dazu immer wieder starke Windböen.
Anker und Kettensalat waren ständig zu beobachten. Wir hatten diesmal Glück.
Nach dem Trubel
war wieder ein ruhiger Ankerplatz in der Natur angesagt. Den haben wir an der
Insel Dokus gefunden. Nur die starken Fallböen der letzten Tage haben uns auch
dort heimgesucht. Trotzdem war es eine ruhige und warme Nacht unter einem
großartigen Sternenhimmel.
Heute nun die
kurze Überfahrt zum Festland nach Ermioni. Der Spaziergang rund um die mit
Pinien bewachsene Halbinsel hat inzwischen stattgefunden. Die Stadt hat zwei
Ufer und zwei Häfen. Auf der anderen Seite Motorboote und entsprechende Lokale.
Der Ort selbst besteht aus älteren Häusern und schmalen Gassen. Die
Lebensmittelversorgung so gut wie selten bisher in Griechenland.
Abgesehen von
den Häfen haben wir bisher wenig vom Land gesehen. Das Klima lähmt uns ein
wenig. Das wollen wir bald ändern. Zunächst geht es aber in kleinen Schritten
weiter.
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