Mittwoch, 2. August 2017

Kérkira (Korfu), 2. August 2017



Die Ankunft gestern hier in Korfu-Stadt war anstrengend. Als erstes sind wir in den Handels- und Fährhafen gefahren um bei der Hafenpolizei unsere Fahrerlaubnis für Griechenland zu beschaffen. 


Anlegen mussten wir dazu an einer groben Betonpier, an der alle 50 Meter ein großer Poller angebracht war. Der Wind war ablandig. Geendet hat das Ganze mit einer hässlichen Schramme am Bug. Außerdem war nach 14 Uhr die Zahlstelle bereits geschlossen. Also haben wir unverrichteter Dinge die Pier wieder verlassen und sind um die Burganlagen herum in die Garitza-Bucht gefahren und haben dort inmitten vieler großer und kleinerer Schiffe geankert.



Während unserem verspäteten Mittagsimbiss kam ein Schlauchboot vorbei. Wir waren überrascht und sehr erfreut Wolfgang wieder zu treffen. Wir hatten ihn in der Karibik kennengelernt und sind die Rückreise über den Atlantik gemeinsam angetreten. Am Abend waren wir mit ihm und Siegi in der Altstadt essen. Es war sehr nett.


Aber der Reihe nach. Von Roccella Jonica ging es nach Crotone, einer mittelgroßen Stadt mit viel Fischerei und wenig Tourismus. Wir fanden die Altstadt und den Markt ganz charaktervoll. Mit unseren Einkaufswagen haben wir uns mit Wein und anderen italienischen Produkten eingedeckt.

Mit aufgefüllten Dieselvorräten sind wir am Abend gestartet und über Nacht nach Santa Maria di Leuca gefahren. Einige Stunden sind wir angenehm gesegelt aber langsam ließ der Wind wieder nach und die Geschwindigkeit ging zurück. Also sind wir unter einem grandiosen Sternenhimmel weiter motort.
Kurz bevor es völlig dunkel war kratzte etwas am Rumpf. Wir sahen eine endlos lange Reihe kleiner Kugeln, die offenbar zu einem Treibnetz gehörten. Lange sind wir am Netz entlanggefahren, dass irgendwann an einer größeren Kugel endete. Keine Signalboje, kein Licht, nichts. Wenig später hätten wir nichts gesehen.
Stunden Später plötzlich wieder große Aufregung. Ein größerer Fischkutter kommt mit blendendem Schweinwerfer auf uns zu gebraust. Am Bug zwei schreiende und wild gestikulierende Männer. Wir konnten zunächst nichts verstehen. Scheinbar fuhren wir gerade mitten in das nächste Treibnetz hinein. Aber wo? In welche Richtung ausweichen? Die Männer schrien noch lauter und der Kutter kam bis auf einen Meter an uns heran. Uns wurde recht mulmig. Dann glaubten wir zu verstehen, dass wir nach Südosten fahren sollten. Als wir das taten, war der Kutter schnell weg und es kehrte wieder Ruhe ein. Nach einiger Zeit sind wir auf unseren alten Kurs zurückgekehrt. Am Morgen liefen wir in den Hafen von Leuca am Stiefelabsatz ein. Es war Sonntag und nichts rührte sich. An der Tankstelle tauchte dann doch jemand auf und wir konnten unsere Kanister auffüllen. Um 8 Uhr waren wir wieder unterwegs und am Nachmittag kam die Insel Othonoi in Sicht. Wir waren in Griechenland angekommen. 




Eine schöne kleine Insel mit einem noch kleineren Ort. Eigentlich nur ein paar Häuser und zwei Tavernen. Eine geschützte Ankerbucht mit unglaublich klarem Wasser.


Als wir am Abend unser erstes typisch Griechisches Essen zu uns nahmen (Mussaka, Salat mit Schafskäse, Retsina) haben wir sehr sympathische Urlauber aus Hamburg kennengelernt, mit denen wir uns für den folgenden Abend an Bord verabredet haben.
Gestern dann die Fahrt hier nach Korfu. Nördlich um die Insel herum und durch die die Passage zwischen ihr und den hohen albanischen Bergen auf der Festlandseite bis zur Stadt Kérkira.
Für heute hatten Siegi und Wolfgang ein Auto gemietet und uns gefragt, ob wir mitfahren wollten.  So kamen wir gleich Heute zu einer ganztägigen Ausfahrt über diese vielseitige Insel. 



Schöne Berglandschaften und tolle Ausblicke waren zu bewundern und in zwei Tavernen waren wir unterwegs auch. 



Selbst das Sissi-Schloss haben wir besichtigt. Eine sehr schöne Anlage mit Terrassen und Gärten, mit weiten Ausblicken über das Meer und bis nach Korfu-Stadt.


Jetzt ist es abends um halb elf und wir sitzen etwas erschlagen im Cockpit. Die Lichter der Stadt und der Boote um uns herum blinken, es ist völlig windstill und immer noch über 30 Grad.



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