Die Ankunft
gestern hier in Korfu-Stadt war anstrengend. Als erstes sind wir in den
Handels- und Fährhafen gefahren um bei der Hafenpolizei unsere Fahrerlaubnis
für Griechenland zu beschaffen.
Anlegen mussten wir dazu an einer groben Betonpier,
an der alle 50 Meter ein großer Poller angebracht war. Der Wind war ablandig.
Geendet hat das Ganze mit einer hässlichen Schramme am Bug. Außerdem war nach
14 Uhr die Zahlstelle bereits geschlossen. Also haben wir unverrichteter Dinge
die Pier wieder verlassen und sind um die Burganlagen herum in die Garitza-Bucht
gefahren und haben dort inmitten vieler großer und kleinerer Schiffe geankert.
Während
unserem verspäteten Mittagsimbiss kam ein Schlauchboot vorbei. Wir waren
überrascht und sehr erfreut Wolfgang wieder zu treffen. Wir hatten ihn in der
Karibik kennengelernt und sind die Rückreise über den Atlantik gemeinsam
angetreten. Am Abend waren wir mit ihm und Siegi in der Altstadt essen. Es war
sehr nett.
Aber der
Reihe nach. Von Roccella Jonica ging es nach Crotone, einer mittelgroßen Stadt
mit viel Fischerei und wenig Tourismus. Wir fanden die Altstadt und den Markt
ganz charaktervoll. Mit unseren Einkaufswagen haben wir uns mit Wein und
anderen italienischen Produkten eingedeckt.
Mit
aufgefüllten Dieselvorräten sind wir am Abend gestartet und über Nacht nach
Santa Maria di Leuca gefahren. Einige Stunden sind wir angenehm gesegelt aber
langsam ließ der Wind wieder nach und die Geschwindigkeit ging zurück. Also sind
wir unter einem grandiosen Sternenhimmel weiter motort.
Kurz bevor es
völlig dunkel war kratzte etwas am Rumpf. Wir sahen eine endlos lange Reihe
kleiner Kugeln, die offenbar zu einem Treibnetz gehörten. Lange sind wir am
Netz entlanggefahren, dass irgendwann an einer größeren Kugel endete. Keine
Signalboje, kein Licht, nichts. Wenig später hätten wir nichts gesehen.
Stunden
Später plötzlich wieder große Aufregung. Ein größerer Fischkutter kommt mit
blendendem Schweinwerfer auf uns zu gebraust. Am Bug zwei schreiende und wild
gestikulierende Männer. Wir konnten zunächst nichts verstehen. Scheinbar fuhren
wir gerade mitten in das nächste Treibnetz hinein. Aber wo? In welche Richtung
ausweichen? Die Männer schrien noch lauter und der Kutter kam bis auf einen
Meter an uns heran. Uns wurde recht mulmig. Dann glaubten wir zu verstehen,
dass wir nach Südosten fahren sollten. Als wir das taten, war der Kutter
schnell weg und es kehrte wieder Ruhe ein. Nach einiger Zeit sind wir auf
unseren alten Kurs zurückgekehrt. Am Morgen liefen wir in den Hafen von Leuca am
Stiefelabsatz ein. Es war Sonntag und nichts rührte sich. An der Tankstelle
tauchte dann doch jemand auf und wir konnten unsere Kanister auffüllen. Um 8
Uhr waren wir wieder unterwegs und am Nachmittag kam die Insel Othonoi in Sicht.
Wir waren in Griechenland angekommen.
Eine schöne
kleine Insel mit einem noch kleineren Ort. Eigentlich nur ein paar Häuser und
zwei Tavernen. Eine geschützte Ankerbucht mit unglaublich klarem Wasser.
Als
wir am Abend unser erstes typisch Griechisches Essen zu uns nahmen (Mussaka,
Salat mit Schafskäse, Retsina) haben wir sehr sympathische Urlauber aus Hamburg
kennengelernt, mit denen wir uns für den folgenden Abend an Bord verabredet haben.
Gestern dann
die Fahrt hier nach Korfu. Nördlich um die Insel herum und durch die die
Passage zwischen ihr und den hohen albanischen Bergen auf der Festlandseite bis
zur Stadt Kérkira.
Für heute hatten
Siegi und Wolfgang ein Auto gemietet und uns gefragt, ob wir mitfahren wollten.
So kamen wir gleich Heute zu einer ganztägigen
Ausfahrt über diese vielseitige Insel.
Schöne Berglandschaften und tolle
Ausblicke waren zu bewundern und in zwei Tavernen waren wir unterwegs auch.
Selbst
das Sissi-Schloss haben wir besichtigt. Eine sehr schöne Anlage mit Terrassen
und Gärten, mit weiten Ausblicken über das Meer und bis nach Korfu-Stadt.
Jetzt ist es
abends um halb elf und wir sitzen etwas erschlagen im Cockpit. Die Lichter der
Stadt und der Boote um uns herum blinken, es ist völlig windstill und immer
noch über 30 Grad.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen