Nachdem wir einen
weiteren Tag in Sami zugebracht hatten, ging es auch für uns weiter. Von Sami
nach Vathi auf Ithaka sind es nur etwa fünf Meilen Luftlinie. Um die Insel
herum und gegen den immer stärker werdenden NW-Wind ist es aber mindestens
doppelt so weit.
Wie schon im
letzten Jahr, empfing uns Ithaka mit diesem unangenehmen Wind, der von den
Bergen herunter in die nur scheinbar geschützte Bucht braust. Während der Nacht
wurde es glücklicherweise ruhig und die folgenden zwei Tage brachten uns sonniges
Wetter. Ithaka ist ja legendär und auch im realen sehr hübsch.
Es war gerade
das griechische Osterwochenende und von der Kirche schallten die gesungenen
Verse des Priesters und die begleitenden Schläge der Glocken und Bimmeln zu uns.
Abends folgte eine Kerzenprozession am Ufer entlang. Um Mitternacht wurde schließlich
das Ende der Fastenzeit mit Feuerwerk und viel Radau gefeiert. Der bis dahin
scheinbar ausgestorbene Ort füllte sich mit Menschen und alle Lokale waren
voll.
Am nächsten
Tag ging es für uns weiter nach Messolonghi.
Diese Lagunenlandschaft hat einen
völlig anderen Charakter als das übliche eher bergige Griechenland. Der Ort
lieg am Eingang des Golfs von Patras, der weiter östlich in den Golf von
Korinth übergeht.
15 Meilen
weiter, am südlichen Ufer, liegt Patras. Leider konnten wir diese Großstadt
nicht besuchen. Der Yachthafen ist völlig baufällig, mit teilweise untergegangenen
Stegen und derzeit für Besucher gesperrt. An der großen Pier bei den Fähren wollten
wir auch nicht festmachen. Also sind wir weitergefahren und unter der gewaltigen
Rion-Brücke hindurch bis zur Insel Trizonia, dicht am Nordufer der Bucht.
Diese kleine
und beschauliche Insel hatten wir schon im letzten Jahr besucht. Sie ist einer
unserer absoluten Lieblingsorte. Die sogenannte Marina wurde nie fertiggestellt
und bietet jetzt einen absolut sicheren und dazu kostenlosen Hafen für Dauerlieger
und Besucher in einer traumhaften Umgebung. Der kleine Ort bietet allerdings
kaum Versorgung und die Dauerlieger müssen zum Einkauf mit der kleinen
Personenfähre zum Festland übersetzen und weiter mit dem Bus zum nächsten
größeren Ort.
Zu unserer
Freude haben wir dort zufällig Conni und Arno wiedergetroffen. Wir haben uns in
Spanien kennengelernt und seitdem schon zum vierten Mal ungeplant getroffen.
Die Beiden haben den Winter an Bord ihrer „Somnambule“ auf Trizonia verbracht. Abwechselnd
bei uns und bei ihnen haben wir zwei sehr nette Abende miteinander verbracht.
Weiter ging
es zum nächsten „Juwel“ in dieser Gegend. Galaxidi liegt sehr hübsch und malerisch
auf einer Landzunge.
Entsprechend stark
ist die Prägung durch den Tourismus. An der Pier gleich mehrere Charterschiffe
und die Taverne gegenüber war gut und lautstark besucht.
Am nächsten
Morgen sind wir gewissermaßen geflüchtet und haben uns hier nach Itea verholt.
Ein kleines unspektakuläres griechisches Städtchen mit allem was man braucht.
Die Straßen sind von Orangen- und Zitronenbäumchen gesäumt und der Duft der
Blüten ist überall.
Das
Hinterland ist wieder großartig. Fruchtbare Täler und hohe Berge ringsherum.
Auf den ferneren Gipfeln liegt noch Schnee.
Heute sind
wir mit dem öffentlichen Bus nach Delphi gefahren. Es ging rasant durch enge
Kurven und an tiefen Abgründen vorbei.
Vom Ort
Delphi ist es ein kleiner Spaziergang zu den Ausgrabungen und zum Museum. Das
schönste an dieser alten Kultstätte ist wieder die Lage hoch in den Bergen.
Das
Museum zeigt interessante und schöne Objekte.
Etwas störend
sind natürlich die vielen Menschen die, wie wir, aus allen Winkeln der Erde
hierher strömen.
Da ist es angenehm
am Abend wieder an Bord zu sitzen und bei einem Glas Wein das Treiben der
Einheimischen zu beobachten. Die Hafenmole ist da sehr beliebt. Hier wird promeniert
und gejoggt, Hunde werden ausgeführt, Jugendliche treffen sich und die Angler
sind auch nicht weit.
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