In Poros
waren wir fünf Tage lang, die letzten beiden wieder am Anker. Das ist letztlich
immer wieder ein Gewinn. Das Schiff ist besser belüftet, weil die Brise immer
von vorne durch die Kajüte zieht, Schwimmen ist möglich und auch das Duschen im
Cockpit ist entspannter. Außerdem ist der Ausblick in die Umgebung meist
schöner. Natürlich müssen wir von Zeit zu Zeit in einem Hafen festmachen,
hauptsächlich um Wasser zu tanken, normalerweise alle 10 Tage. Landstrom haben
wir seit Wochen nicht genutzt.
Von Poros aus
gibt es gute Fährverbindungen nach Piräus. Unter anderem verkehren auf dieser
Linie die schon fast legendären Flying Dolfins. Das sind Tragflächenboote
russischer Baukunst, die seit über 30 Jahren hier und anderswo ihren Dienst
versehen. Sie klingen wie alte sowjetische Lokomotiven und qualmen auch so,
wenn sie beschleunigen. Haben sie sich erstmal auf ihre Stelzen erhoben,
zischen sie mit über 30 Knoten davon.
Das wollten
wir auch mal erleben und so sind wir zu einem Tagesausflug nach Athen
aufgebrochen. Nach einer Stunde Fahrt waren wir in Piräus. Großstadt, viel
Verkehr, Hitze, staubende Baustellen und schließlich mit der lärmenden U-Bahn
nach Athen zum Archäologischen Museum. Wir waren ziemlich geschafft.
Zwei Stunden
sind wir durch die Hallen gewandelt und die alten Funde bewundert. Es gibt viel
zu sehen.
Irgendwann lässt aber die Aufnahmefähigkeit nach und wir sind wieder
nach draußen, in die Hitze der Stadt. Am Nachmittag haben wir in einem
schattigen Cafe in Piräus noch Fußball geguckt. Brasilien hat bekanntermaßen
verloren.
Am folgenden
Abend waren wir nochmal mit Ulla und Werner essen. Nach schönen gemeinsamen
Wochen trennen sich unsere Wege vorerst wieder. Unser selbstgesetzter Reiseplan
treibt uns wieder etwas schneller voran.
Über Ankerplätze in Ägina und
Korfos sind wir gestern am Osteingang vom Kanal von Korinth angekommen, wo wir
vor dem Badestrand von Istmia übernachtet haben.
Heute dann
ging es wieder durch den Kanal, inzwischen zum dritten Mal. Diesmal mussten wir
hinter einem kleinen Frachter durch das enge Gewässer schleichen.
Jetzt liegen
wir im Hafen von Korinth. Ein Gewitter mit starkem Regen ist über uns
hinweggezogen. Unser Schiff ist gut abgespült.
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