Sonntag, 29. Mai 2022

Arbatax, 29. Mai 2022

 

Arbatax liegt auf halber Höhe der Sardischen Ostküste. Nach einigen Tagen wetterbedingter Pause in Porto Corallo geht es endlich weiter in den attraktiven Nordosten der Insel.

Heute ankern wir südlich von Arbatax. Morgen gehen wir kurz in den Hafen zum Tanken und dann sind es nur noch drei Meilen bis Santa Maria Navarese, wo wir für zwei Tage in den Hafen wollen.

Die Überfahrt von Sizilien liegt schon wieder eine Woche zurück. Montagnachmittag sind wir endlich in Villasimius angekommen, rechtzeitig vor der angekündigten Wetter Verschlechterung. Für diese Tage hatten wir uns Porto Corallo ausgesucht. Guter Hafen und dazu vergleichsweise preiswehrt (21 Euro). Nachteil: außer dem Hafen mit seinen guten Duschen und einer Pizzeria auf der anderen Straßenseite, gibt es schlicht nichts.  

Nächste Einkaufs Möglichkeit in Villaputzu, 7 km landeinwärts. Körperlich fit sind wir beide noch nicht ganz. Da hat die Pause gepasst.

 

Das angekündigte Wetter kam mit Wind und Regen. Wären mehr Möwen da, würde man sich fühlen wie in Bagenkop eingeweht.

Neidisch sehen wir die Fotos von unseren Segelfreunden, die es sich bei schönen Bedingungen auf Malta gutgehen lassen.

Jetzt aber haben auch wir wieder Sommer. Alles wird gut.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 22. Mai 2022

San Vito lo Capo, 22. mai 2022

 

Diese Woche sind wir ganz geruhsam an der sizilianischen Nordküste entlanggefahren. Da weder Wind angesagt noch vorhanden war, hieß das tägliches Motoren. Einerseits etwas nervig; andererseits entspanntes Reisen und überall freies Ankern ohne lästige Schaukelei. 

Nach der etwas anstrengenden Woche davor also durchaus wohltuend. Zwei Tage lagen wir vor Milazzo inklusive Feuerwerk zu ehren des Heiligen Franziskus. 

Sogar der Ätna machte mit und stieß plötzlich Aschewolken aus. Deutlich zu sehen aus etwa 60 km Entfernung.

Es ging weiter nach Sant’Agata. Dann der Sprung nach Cefalú, einer sehenswerten alten Stadt am Fuß eines großen Felsens. Der Ankerplatz, direkt neben dem Yachthafen und im Schutz einer großen Mole, sehr schön.


Wie schon bei unseren letzten Besuchen sind wir wieder durch die hübschen Gassen geschlendert, meist in mitten von Bus-Reisegruppen. Auch hier blieben wir zwei Tage.


Dann, der nächste Ankerplatz neben dem Hafen von Termini Imerese. Kein besonderes Highlight aber mit großem Supermarkt in der Nähe.

Gestern der nächste Stopp, nur knapp nördlich von Palermo.

Heute nun die restlichen 30 sm hier bis San Vito lo Capo, am nordwestlichsten Punkt von Sizilien. Hier liegen wir mal wieder in der Marina. Wir wollen uns noch verproviantieren und heute Abend ausnahmsweise ausgehen.

Weitere 17 Meilen weiter wären wir in Trapani und hätten damit Sizilien komplett umrundet.

Ein Blick auf die Wetterkarten sagt uns aber, dass ab Mitte der Woche sich eine ausgeprägte Mistral-Lage entwickelt, die länger andauernde Nordwestwinde mit sich bringt. Um uns nicht auf unbestimmte Zeit irgendwo verstecken zu müssen, haben wir beschlossen, schon morgen früh nach Sardinien aufzubrechen.

Morgen und Dienstag erwarten uns schwache bis mäßige Winde aus Südost bis Süd. Daraus wird sich eine Mischung aus Segeln und Motoren ergeben, aber bei weitgehend ruhiger See. Die Überfahrt wird etwa 30 Stunden dauern.

 

 

 

 

 

 

 


Sonntag, 15. Mai 2022

Milazzo, 15. Mai 2022

 

Heute Mittag sind wir durch die engste Stelle der Straße von Messina nach Norden gefahren und scharf links abgebogen, nach Westen. Mit einer kleinen Träne in einem unserer vier Augen sahen wir wie sich die italienische Festlandküste nach hinten entfernte. 

Aber, wir hatten uns entschieden auf dieses Abenteuer zu verzichten und stattdessen den einfacheren Weg Richtung Sardinien zu wählen. Nun tingeln wir in den kommenden Tagen an der Nordküste Siziliens entlang, eine Route die wir bereits kennen.

Der Verlauf der vergangenen Woche hat zu diesem Entschluss beigetragen.

Schon auf dem Weg nach Catania bahnte sich bei mir eine Schleimbeutelentzündung in der Schulter an, die sich noch recht heftig entwickeln sollte.  Die Weiterfahrt von Catania verlief entspannt und der Ankerplatz bei Taormina bereitete uns eine ruhige und nur wenig schaukelige Nacht. 

Der Ätna, zum Greifen nah, war in der Höhe schneebedeckt. Der Ort Taormina, oben am Berg, ist immer wieder ein schöner Anblick.

Dann die Weiterfahrt nach Reggio Calabria in der Straße von Messina. Die typische Winddüse, die sich häufig in der Enge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland bildet, sollte nur moderat gegen uns stehen. Im wahrsten Sinne Pustekuchen! Wir hatten schnell 25 Knoten Wind direkt auf die Nase. 

Mein rechter Arm schmerzte inzwischen deutlich und war nicht zu gebrauchen.

Unser Schiffchen stampfte erbärmlich durch die Wellen, das Vorsegel knatterte beim Reffversuch und Petra musste mit aller Kraft kurbeln. Das führte wiederum bei ihr zu Rückenschmerzen. Also saßen wir beide etwas gequält im Cockpit und hofften nur noch Reggio Calabria heil zu erreichen. Wir kamen nur langsam voran, der Gezeitenstrom hatte sich nun gegen uns gerichtet. Zum Glück nahm dadurch die Welle ab. Schließlich fuhren wir in den Hafen von Reggio ein und konnten an einem der vielen leeren Plätzen festmachen. Später konnten wir sogar mit Hilfe der freundlichen und hilfsbereiten Hafenleute längsseits am Steg anlegen, was uns das von- und an Bordgegen erleichtert hat. 

 


Vier Tage lagen wir in diesem ungemütlichen Hafen. Nach einem Arztbesuch und reichlich Tabletten konnten wir langsam zur Normalität zurückfinden. Dabei wurden wir von den durchschnittlich vier Marineros geradezu umsorgt, schließlich waren wir die einzigen Gäste im Hafen.

Jetzt liegen wir am Anker vor der Stadt Milazzo, es ist ruhig, die Abendsonne blendet. Schön. Die ganz nächste Woche soll sehr windarm werden. Sommer im Mittelmeer.