Westlich von Calais
verändert sich auch die Küstenlandschaft wohltuend. Es wird zunächst hügelig
(die ersten Berge seit Helgoland) und später beginnt die Kreide-Steilküste, die
typisch ist für die Gegend um die Strasse von Dover.
Das Wetter in Oostende war
schlecht. Die hohen Wellen aus West drangen durch die offene Einfahrt auch in
den Yachthafen und schaukelten uns durch. Auch nachts mussten mehrfach die
Leinen kontrolliert bzw. verändert werden, schlafen war nur eingeschränkt
möglich.
Besichtigt haben wir das
Fort Napoleon, eine klassische 5-eckige Festung eben aus napoleonischer Zeit,
die später von der Wehrmacht genutzt wurde, die auch die gesamte Küste mit
Bunkern verschandelt hat. Der Bau ist gut restauriert worden und die
historischen Hintergründe sind auch auf Deutsch erläutert.
Von Oostende ging es bei
gutem Segelwind, aber bei sehr schlechter Sicht nach Dunkerque. Dabei geht es
durch die Flämischen Bänke, Untiefen die sich parallel zur Küste ziehen und bei
diesen Sichtverhältnissen schwierig zu befahren sind. Dank der modernen Technik
aber (Radar, Kartenplotter, AIS), konnten wir unsere Position und die der
anderen Schiffe immer verfolgen und fühlten uns sicher.
Dunkerque ist im Krieg
stark zerstört worden und die Spuren davon sind vor allem im Hafengebiet noch
immer zu sehen. Dadurch, und durch die ansässige Schwerindustrie wirkt die
Stadt etwas reizlos und staubig.
Die Hafenmeisterin, die
Friseurin bei der Petra war und auch sonst alle waren sehr freundlich. Es ist
auch einfach nett, die französische Sprache zu hören.
Die nächste Station war
Boulogne sur Mer, eine wesentlich größere Stadt, in der wir gegenüber dem
Fischereianleger übernachtet haben. Boulogne hat einen schönen Altstadtkern
hoch auf einem Hügel, der durch eine breite Stadtmauer umgeben ist. In der
Unterstadt, mit vielen Geschäften und Autoverkehr waren wir einkaufen.
Das ist meist die erste
Frage in einem neuen Hafen: wo ist der Bäcker? Wo kann man einkaufen? Die aller
erste Frage ist aber natürlich: Wo ist der Hafenmeister? Wie sind die Duschen?
Gibt es Internet?
Nun sind wir in Dieppe und
diese Fragen sind geklärt. Die Bäckerin hat uns den Weg zum Supermarkt erklärt
(a gauche et toutdroit, toutdroit…) und im Hosenladen (Petra hat sich gleich
eine kurze Hose gekauft) scherzte die Verkäuferin mit uns, nehmen wir an.
Heute Abend essen wir mit
Coni und Stephan, mit denen wir nach wie vor gemeinsam unterwegs sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen