Donnerstag, 31. Mai 2012

Cherbourg, 31. Mai 2012

Seit gestern liegen wir in Cherbourg, eine größere Stadt mit Handelshafen, Fähren und einem großen Yachthafen. Cherbourg liegt im Norden der Normandie, sehr günstig gelegen für alle die durch den Englischen Kanal nach Südwest oder Nordost wollen. Südwestlich von hier, zwischen der Normandie und der Bretagne, liegt die große Bucht von St. Malo, mit den Kanalinseln und dem berühmten Mont St. Michel.

Gestern sind wir mal wieder um 5:00 Uhr aufgestanden und haben den Hafen von St. Vaast verlassen. Das musste sein, weil wenig später der Vorhafen und die Zufahrt wegen des großen Tidehubes trockengefallen wären. Das Wasser wird dann durch ein Tor (wie in einer Schleuse) im Hafen zurückgehalten, den man dann natürlich nicht verlassen kann.
Wir hatten einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem spiegelglatten Meer, das hügelige Land und das Kap von Barfleur in leichten Dunst gehüllt.
Die stark schiebende Meeresströmung sorgte dafür, dass wir schon um 10:00 Uhr am Vormittag in Cherbourg angekommen sind.

Die letzten Etappen auf See waren nicht sehr entspannend. Frühes aufstehen (um die richtige Strömung zu nutzen) und teilweise dichter Nebel erschwerten die Fahrt. Meistens mussten wir den Motor nutzen, weil der Wind zu schwach war oder aus der falschen Richtung kam. Das lässt die Tage lang werden. Am Mittag klarte es auf und spätesten im Hafen schien die Sonne und ließ die Lebensgeister wieder erwachen.
Von Dieppe sind wir nach Le Havre gefahren und haben dabei in Fecamp nur eine längere Mittagspause eingelegt.


Die kreideweiße Steilküste ist schön anzusehen, in den Einschnitten liegen Ortschaften oder Städtchen wie Fecamp. Auffällig und viel fotografiert sind die Felsformationen von Le Etretat. Passiert haben wir aber auch drei idyllisch gelegene Atomkraftwerke.


Le Havre ist eine besondere Stadt. Durch den Krieg fast völlig zerstört, wurde der gesamte Innenstadtbereich nach einem besonderen Plan in den 50er Jahren sehr einheitlich wiederaufgebaut. Überragt wird das Ganze durch eine gewaltige Betonkirche, die von außen abweisend aber von innen beeindrucken ist.


Zwei Tage später sind wir weiter nach St. Vaast (wieder früh, wieder Nebel), einem schönen Ort mit Festung, Austernzucht und einem berühmten Delikatessenladen (Gosselin), wo wir uns mit kleinen Leckereien eingedeckt haben.
Nun sind wir in Cherbourg und wollen uns einige Tage Zeit nehmen. Uns und das Schiff entsalzen, entspannen und Pläne für die kommende Strecke schmieden.



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