Donnerstag, 21. Juni 2012

Camaret sur Mer, 21. Juni 2012


Am Montag (18. Juni) früh um 7:00 Uhr haben wir Treguier bei völliger windstille wieder verlassen. Die morgendliche Sonne schien und die Luft war klar. 

Bei Hochwasser sind die schroffen Felsen weitgehend überspült die Fahrt hinaus auf Meer wirkt harmlos wie auf einer Seenlandschaft.


Im Mündungsgebiet kamen Delfine zum Schiff und schwammen kurze Zeit neben uns. Sie waren offensichtlich neugierig und wollten wissen, wer da durch ihre Gewässer fährt. Das unterscheidet sie von den Schweinswalen in Nord- und Ostsee, die meist unbeeindruckt ihre Bahnen ziehen. Außerdem sind sie größer und eher blaugrau statt braun.
Unterwegs passieren wir die Les Sept Iles, einem Vogelschutzgebiet vor der Küste. Wegen der vielen vorgelagerten Felsen müssen wir immer guten Abstand halten und können das schöne Land nur aus der ferne sehen und leider auch kaum fotografieren.


Am Nachmittag sind wir in der nagelneuen Marina von Roscoff angekommen. So neu, dass es eigentlich nur neue Stege inmitten einer großen Baustelle waren. Wir wurden schon in der Einfahrt von einem Boot empfangen, mit Prospekten eingedeckt und später auch per Boot zum Einkaufen an Land gebracht (die Brücken sind noch nicht fertig). Alles gratuite, kein Liegegeld.

Am nächsten Tag ging es bei schönstem Sonnenschein weiter. Wieder kein Wind. Ab Mittag zog sich der Himmel wieder zu. Am Nachmittag ging es um den Leuchtturm der Ile Vierge nach L’Aber Wrac’h. Ein interessanter Bretonischer Name für einen schutzgebenden Fjord und Hafen in einem Labyrinth aus Felsen und Klippen.


Die Tonnen und kleine Steintürme, die auf einige Felsen gebaut sind, haben hier meist Namen. Nicht alle sind so originell wie der eine in der Einfahrt von L’Aber Wrac’h: „Petit Pot de Beurre“.
Der Ort selbst hat ansonsten nicht viel zu bieten, außer einem besonders schönen Sonnenuntergang an diesem Abend.


Am nächsten Morgen klingelte um 5:30 Uhr der Wecker, den es sollte durch den Chenal du Four (trennt die Ile de Ouessant vom Festland) und in die Bucht von Brest gehen. Da müssen die starken Tidenströme gut berechnet sein, damit man nicht zur falschen Zeit an den kritischen Orten ist. Also um 6:30 Uhr aus dem Hafen, mal wieder bei völlig bedecktem Himmel und keinem Wind. Es ging weiter nach Süden, vorbei am Leuchtturm Le Four, der allseits gut bekannt ist wegen der dramatischen Fotos inmitten brechender Wellen.


Schnell wurden wir durch die Meerenge geschoben und gingen um den Leuchtturm Saint Matthieu in die Bucht von Brest. Damit haben wir den Englischen Kanal endlich verlassen und sind am nördlichen Rand der Biskaya angekommen.

Gestern Mittag um 12:00 Uhr sind wir in Camaret sur Mer angekommen. Dunst und Regenschleier tauchten die Bucht, die umgebenden Hügel und überhaupt alles in Grautöne.

Heute, nach dem ein langes Regengebiet über uns hinweg gezogen war, klarte es auf und alles wirkte freundlich. 



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