Am Montag (18. Juni) früh
um 7:00 Uhr haben wir Treguier bei völliger windstille wieder verlassen. Die
morgendliche Sonne schien und die Luft war klar.
Bei Hochwasser sind die
schroffen Felsen weitgehend überspült die Fahrt hinaus auf Meer wirkt harmlos
wie auf einer Seenlandschaft.
Im Mündungsgebiet kamen
Delfine zum Schiff und schwammen kurze Zeit neben uns. Sie waren offensichtlich
neugierig und wollten wissen, wer da durch ihre Gewässer fährt. Das unterscheidet
sie von den Schweinswalen in Nord- und Ostsee, die meist unbeeindruckt ihre
Bahnen ziehen. Außerdem sind sie größer und eher blaugrau statt braun.
Unterwegs passieren wir
die Les Sept Iles, einem Vogelschutzgebiet vor der Küste. Wegen der vielen
vorgelagerten Felsen müssen wir immer guten Abstand halten und können das
schöne Land nur aus der ferne sehen und leider auch kaum fotografieren.
Am Nachmittag sind wir in
der nagelneuen Marina von Roscoff angekommen. So neu, dass es eigentlich nur
neue Stege inmitten einer großen Baustelle waren. Wir wurden schon in der
Einfahrt von einem Boot empfangen, mit Prospekten eingedeckt und später auch
per Boot zum Einkaufen an Land gebracht (die Brücken sind noch nicht fertig).
Alles gratuite, kein Liegegeld.
Am nächsten Tag ging es
bei schönstem Sonnenschein weiter. Wieder kein Wind. Ab Mittag zog sich der
Himmel wieder zu. Am Nachmittag ging es um den Leuchtturm der Ile Vierge nach
L’Aber Wrac’h. Ein interessanter Bretonischer Name für einen schutzgebenden
Fjord und Hafen in einem Labyrinth aus Felsen und Klippen.
Die Tonnen und kleine
Steintürme, die auf einige Felsen gebaut sind, haben hier meist Namen. Nicht
alle sind so originell wie der eine in der Einfahrt von L’Aber Wrac’h: „Petit
Pot de Beurre“.
Der Ort selbst hat
ansonsten nicht viel zu bieten, außer einem besonders schönen Sonnenuntergang
an diesem Abend.
Am nächsten Morgen
klingelte um 5:30 Uhr der Wecker, den es sollte durch den Chenal du Four (trennt
die Ile de Ouessant vom Festland) und in die Bucht von Brest gehen. Da müssen
die starken Tidenströme gut berechnet sein, damit man nicht zur falschen Zeit
an den kritischen Orten ist. Also um 6:30 Uhr aus dem Hafen, mal wieder bei
völlig bedecktem Himmel und keinem Wind. Es ging weiter nach Süden, vorbei am
Leuchtturm Le Four, der allseits gut bekannt ist wegen der dramatischen Fotos
inmitten brechender Wellen.
Schnell wurden wir durch
die Meerenge geschoben und gingen um den Leuchtturm Saint Matthieu in die Bucht
von Brest. Damit haben wir den Englischen Kanal endlich verlassen und sind am
nördlichen Rand der Biskaya angekommen.
Gestern Mittag um 12:00 Uhr sind
wir in Camaret sur Mer angekommen. Dunst und Regenschleier tauchten die Bucht, die
umgebenden Hügel und überhaupt alles in Grautöne.
Heute, nach dem ein langes Regengebiet über uns hinweg gezogen war, klarte es auf und alles wirkte freundlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen