Also Segel wieder runter
und Motor an und quälend langsam mit 3,5 bis 4 Knoten dem Ziel entgegen, denn
wir wollten noch an diesem Tag ankommen. Mittags um 14:00 Uhr hatten wir
einigen starke Windböen. Die stärkste, mit 35 Knoten (Windstärke 8) dauerte
lange und der Regen prasselte gegen die Sprayhood.
Danach plötzlich guter
kräftiger Segelwind. Also Genua und das gereffte Groß gesetzt und frohen Mutes
weiter Richtung St. Malo.
Die SY Jou-Jou war nach
dem Schauer in einiger Entfernung wieder zu sehen.
Als der Wind langsam
schwächer wurde, wollten wir ausreffen. Dazu haben wir den Motor gestartet, um
das Schiff in den Wind zu drehen. Dabei sind wir nah an einer Fischerboje
vorbei gefahren, die sich mit ihrer langen Leine unglücklich um unser Ruder und
den Propeller wickelte. Nicht weit hinter uns folgten nun zwei rote Bojen in
gleicher Geschwindigkeit. Mist. Noch 20 Meilen bis St. Malo.
Zunächst konnten wir noch
flott segeln aber der Wind nahm konstant ab und bald war klar, dass wir so
nicht gut voran kommen würden.
Nach einem Funkgespräch
mit Coni und Stefan haben sie angeboten, uns bis in den Hafen zu schleppen, was
wir dankbar angenommen haben. Also bei wildem Geschaukel eine lange Leine
hinüberwerfen und dann stundenlang genau hinter Jou-Jou herfahren. Die Leine
hing immer wieder durch, um sich dann sehnenartig zu spannen, genau wie unsere
Nerven.
Spannend wurde es noch mal
in der Nähe des Hafens, wo das Fahrwasser von schroffen Felsen begrenzt ist und
die starke Querströmung über den Riffen stehende Brandungswellen bildete (es
war gerade Springhöhepunkt).
Später (nach 11 Stunden),
als wir glücklich im Hafen lagen, ohne Schrammen und nachdem wir das Seil mit
Hilfe von aneinander gelaschten Bootshaken losbekommen hatten, fiel uns ein
großer Stein vom Herzen.
Am nächsten Abend sind wir
schön zu viert essen gegangen.
Am Freitag haben wir
gemeinsam ein kleines Auto gemietet und sind zum Mont Saint Michel gefahren. Ein beeindruckendes Bauwerk, wenn auch sehr durch Tourismus belagert. Kaum
vorstellbar, unter welchen Mühen allein die Bausteine dort hingeschafft wurden.
Oben, vom Vorplatz der Klosterkirche, hat man einen weiten Ausblick über die
Bucht.
Danach haben wir das Auto
noch für einen doppelten Großeinkauf im Hypermarche Carrefour genutzt (z.B.
Wasser und Wein).
Am dritten Tag in St.Malo
sind wir durch die Stadt gebummelt und am Abend haben wir in einem Bistro das
Fußballspiel Portugal gegen Deutschland gesehen.
Gestern ging es weiter,
hier nach St. Quay Portrieux. Zunächst konnten wir schön mit halbem Wind
segeln. Dann nach dem Kap Frehel, das übliche Theater: der Wind blieb weg, wir
refften aus, der Wind hat es gemerkt und kam zu stark und aus einer anderen Richtung
wieder. Also wieder reffen. Der Wind dreht wieder, um sich dann auf genau von
vorne einzupendeln. Die letzten Meilen sind wir also wieder motort.
Der Ort hier ist schön
gelegen, mit vielen schönen Häusern. Hier werden wir wieder einige Tage
bleiben, zumal die Wetteraussichten nach wie vor nichts als Tiefausläufer
versprechen und Jou-Jou wegen einer Undichtigkeit an der Welle an Land gestellt
wurde. Da wollen wir sie nicht alleine lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen