Sonntag, 17. Juni 2012

Treguier, 17. Juni 2012

Treguier ist ein altes Städtchen im norden der Bretagne und liegt an einem Fluss, der sich fjordartig zum Meer öffnet. Bei Niedrigwasser führt das Fahrwasser durch eine wahre Mondlandschaft von Granitformationen, die bei Hochwasser weitgehend überspült ist. Weiter landeinwärts wird die Landschaft grüner und lieblicher, bis nach einer Flussbiegung die grauen Dächer und die Kathedrale von Treguier erscheinen.


Heute Morgen sind wir in St. Quay bei Sonnenschein und einem schönen ablandigen Segelwind gestartet und an der hügeligen Küste entlang gesegelt.  Bei der Ile du Brehat kam die erste Regenfront und der schöne Wind schlief ein. Gleichzeitig verließen wir den Schutz der Küste und eine hohe Dünung schaukelte uns auf und ab. Unter Motor ging es weiter, nördlich um die Insel und die vielen vorgelagerten Felsen herum. Bei Nieselregen mussten die richtigen Tonnen ausgemacht werden, bis es wieder in ruhige Gewässer Richtung Treguier ging. Die Schönheit der Küste kam wegen der schlechten Sicht leider nur teilweise zur Geltung.


Der erste Rundgang führte uns (am Sonntagnachmittag) in die uralte Kathedrale, wo gerade ein Kinderchor vor kleinem Publikum sang. Alles sehr stimmungsvoll.


In Saint Quay waren wir eine ganze Woche, hauptsächlich weil die Wetterausichten für die Weiterfahrt zu ungünstig waren. Der Ort ist aber ganz schön und bietet „alle Versorgungsmöglichkeiten“, wie es in der Hafenbeschreibung heißt. Wir waren sogar bei einer Osteopathin, die Petras Rücken nach Hexenschussartigen Beschwerden wieder eingerenkt hat. Wir haben auch einen Ausflug mit dem Bus nach Paimpol unternommen. Dort war rund um den Hafen allerhand los, weil der Start der Einhandregatta „Solitaire du Figaro“ über die Biskaya bevorsteht. Großer Rummel. Ansonsten standen Dinge an wie Einkaufen, Wäsche waschen, Kleinigkeiten am Schiff reparieren und abends Fußball gucken. 


Bei einer ganzen Woche war auch das Liegegeld billiger, statt der üblichen ca. 30,- € pro Nacht, waren es dort nur 21,-.
Internetzugang ist praktisch überall in den Häfen möglich, meist auch kostenfrei. Manchmal ist aber etwas nicht in Ordnung, und wir kommen nicht an unsere E-Mails.
Von hier aus wollen wir vielleicht in drei Etappen nach Camaret sur Mer, in der nähe von Brest. Das liegt direkt an der Biskaya, die dann früher oder später auf uns wartet.



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