Weit sind wir seit dem
letzen Bericht nicht gekommen. Lagos liegt ca. 15 sm Östlich von Sagres und ist
eines der touristischen Zentren der Algarve. Eigentlich wollten wir ein paar
Tage bei Sagres ankern, aber der „Nortada“, ein kräftiger Nordwind, der hier
hauptsächlich vom frühen Nachmittag bis in den Abend weht, hat uns vertrieben.
Keine Möglichkeit unseren Besuch, Tochter Clara und Freund Moritz, mit dem
Beiboot an Bord zu bringen. Also haben wir sie in Lagos empfangen.
Zusammen sind wir dann
nach Portimao gesegelt, auch keine weite Strecke. Portimao besteht aus einem
älteren Teil, der etwas von der Küste entfernt liegt, und dem Teil „Praia da
Rocha“, einer riesigen Ansammlung von Hochhäusern, Diskos und Restaurants, voll
auf Tourismus eingestellt. Der Blick auf den Fluss mit den ankernden
Segelbooten und dem Dorf Ferragudo auf der anderen Seite ist aber recht schön.
Nach zwei Tagen sind die
beiden wieder zu den Stränden an der Westküste zurückgefahren, auf der Suche
nach den guten Surf-Wellen. Es war ein netter aber kurzer Besuch.
Inzwischen war ein kleines
Wunder geschehen: die Polizei in Lissabon hat angerufen und uns mitgeteilt,
dass Tom’s Papiere gefunden wurden und auf der Deutschen Botschaft abgeholt
werden können. Also haben wir, um das Wochenende abzuwarten, uns auf den Ankerplatz im Vorhafen
von Portimao verholt.
Dort liegt man gut und geschützt inmitten vieler Boote.
Die beiden Tage am Anker haben wir mit wenig Aktivität verbracht; ein bis zwei
mal am Tag sind wir mit dem Beiboot zum Strand von Ferragudo gefahren, zum einkaufen
oder am Strand entlang zu spazieren.
Am Sonntagabend sind wir wieder
zurück nach Lagos gegangen. Hier sind die Wege kürzer und auch der Busbahnhof
liegt direkt neben dem Yachthafen.
Montagmorgen um 7:45 Uhr
ist Tom in den Bus gestiegen und war abends wieder da.
Die 350 Km nach Lissabon führten zunächst durch bergiges
Land, dann durch eine unendliche Weite von kargem, trockenem Weideland,
durchsetzt mit Korkeichen und anderen spärlichen Gehölzen. Die wellige Landschaft
ist dünn besiedelt und bietet immer wieder weite und reizvolle Ausblicke.
Es war merkwürdig
vertraut, nach zwei Wochen wieder durch Lissabon zu schlendern. Nach einem
Besuch in der Botschaft, beim Bootsausrüster am Cais do Sodré und dem längeren
Gang zum Busbahnhof waren die drei Stunden Aufenthalt schnell herum.
Heute
liegen wir noch mal in Lagos.
Unser nächstes Ziel ist
die Lagune bei Faro und Olhao. Zwei Wochen wollen wir uns noch hier an der
Südküste aufhalten, bevor wir zu unserem nächsten größeren Schlag aufbrechen,
der Überfahrt nach Porto Santo (Madeira).