Nach ca. 6 sm kann man an
den Stegen des örtlichen Segelclubs neben verfallenen Hallen festmachen. Kein
idyllischer Platz. Geht man die staubige Strasse entlang und unter der
Autobahnbrücke durch, kommt man erstaunlich schnell in die sehenswerte Altstadt
von Aveiro.
Durch das Städtchen führen einige Kanäle, auf denen alte und
buntbemalte Frachtkähne Touristen spazieren fahren. Mit ihrem hohen Bug erinnern sie an venezianische Gondeln.
In den
Gassen gibt es die üblichen Restaurants und abends ist viel Betrieb. Überall
werden die Olympischen Spiele übertragen. Auch wir bummeln durch die Strassen
und gehen gut Essen.
Nach zwei Tagen segeln wir
nach Figueira da Foz. Der Wind ist aber so schwach, dass der Motor mitlaufen
muss. Als wir das Groß später herunternehmen, stellen wir fest, dass eine
Segellatte gebrochen ist. Ursache unbekannt.
Kurz vor Figueira kommt
wieder Wind auf und wir setzen die Genua. Als das Segel ausgerollt ist, fällt
es einfach und ohne Vorwarnung herunter und ins Wasser hinein. Wir fahren über
das Segel und haben einige Mühe es bei inzwischen 20 kn Wind wieder an Deck zu
bekommen. Im Hafen stellten wir fest, dass der Schäkel am Fall sich geöffnet
hatte.
Es half alles nichts, einer musste in den Mast um das Fall zu angeln und wieder herunter zu ziehen.
Nachdem Petra sich bereit erklärt hatte, haben wir sie bis zu zweidrittel der
Masthöhe hochgezogen. Dort oben musste sie feststellen, dass die Höhe von oben
wesentlich beeindruckender wirkt als von unten. Also wieder zurück. Als
nächstes muss sich also Tom hochkurbeln lassen. Mit einem Kloß im Hals und nur
von der Notwendigkeit der Aktion getrieben kriegt er das Seil zu fassen. Danach
gab es erst mal einen Portwein und die angespannte Stimmung war wieder gut.
Am kommenden Tag ging es
mit dem Zug in einer knappen Stunde nach Coimbra, der alten Portugiesischen
Uni-Stadt. Die Stadt liegt an einem Hügel und ist von steilen Gassen und
Treppen durchzogen. Ganz oben thronen die alten (und neueren) Gebäude der Uni
wie eine Burg. Es war sehr warm und die Sonne blendete auf dem weißen Sand des
Campus.
Wie immer gab es auch hier viele alte Kirchen und andere Gebäude zu
bestaunen. Am Nachmittag ging es wieder
zurück nach Figueira da Foz, durch das Tal des Rio Mondego mit seinen
Reisfeldern und unzähligen Storchennestern.
Am nächsten Morgen hat
Hans sich nach einer unterhaltsamen Woche von uns verabschiedet und sich auf
sein Rad geschwungen. Er will noch das Portugiesische Hinterland erkunden.
Wir dagegen sind wieder
auf den Atlantik und weiter nach Süden. Diesmal bei fast völliger Windstille
aber dafür mit unterschiedlich dichten Nebelschwaden. Nachmittags um halb fünf
sind wir in Nazaré angekommen, wo wir von einem etwas knurrigen, aber
hilfsbereiten (englischen) älteren Hafenmeister empfangen wurden.
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