Dienstag, 21. August 2012

Sagres, 21. August 2012

Kurz nach 17:00 Uhr haben wir vor dem Strand von Sagres den Anker geworfen. Einen richtigen Hafen gibt es hier nicht. Wir liegen am südwestlichsten Zipfel Portugals, neben dem Cabo de Sao Vicente. 


Der Ort Sagres besteht aus einer Ansammlung von Häusern, einigen Hotels und Restaurants und liegt oberhalb der Steilküste aus rötlichem Fels.
Die Vegetation ist karg. Der Sonnenschein ist sehr intensiv, abgemildert durch den starken Wind, der uns auch am Ankerplatz ordentlich durchschaukelt. Vorhin juchten die Kinder am Strand wegen der hohen Wellen, die um das Kap in die Bucht laufen und am kleinen Strand anbranden. 


Das wird keine ruhige Nacht. Über Amateurfunk haben wir von Intermar erfahren, das der Wind sich in den kommenden Tagen sogar weiter verstärken soll, in Böen bis 7 Bf. Morgen werden wir also weiter nach Osten gehen, zunächst bis Lagos oder Portimao.

In Lissabon waren wir in den 5 Tage viel unterwegs. Besonders abends ist die Stadt durch die lebhaften Plätze sehr attraktiv. Die Alfama auf dem Hügel neben dem Zentrum, mit dem Castelo Sao Jorge und den vielen Lokalen zieht viele Lisboetas und Touristen an. 


Dort ist es uns auch gelungen, einen Fado-Abend zu erleben. Eine ältere Dame mit viel Temperament gab Amália Rodrigues zum Besten, begleitet durch zwei Herren. Als wir schließlich mitsingen sollten, haben wir die Flucht ergriffen, nicht ohne vorher eine CD zu erwerben.
Am letzten Tag waren wir unter anderem auf dem ehemaligen Expo-Gelände und haben uns das Oceaneum angesehen, einem modernen Aquarium. Auch da war es sehr voll. Die zweite Hälfte dieses Tages hat Tom dann auf der Polizeiwache von Alcantara verbracht, um den Diebstahl sämtlicher Ausweise und Karten anzuzeigen. Warum trägt man auch, trotz mehrfacher Warnung, alles mit sich herum? Zu dumm!
Am nächsten Tag sind wir los, haben in der Doca de Belem getankt (Schramme auf der linken Seite) und haben den Tejo mit dem Ziel Sesimbra verlassen. Sesimbra liegt in einer Bucht ca. 20 sm südlich der Hauptstadt und die Apartmentanlagen zeugen davon, dass dies ein beliebter Badeort der Portugiesen ist. 


Es war entsprechend voll, besonders am Strand, wo trotz teilweise dichtem Nebel die bunten Sonnenschirme dicht an dicht standen. Wir haben uns trotzdem wohl gefühlt, mal wieder gute Sardinen gegessen und abends auf der Promenade Live-Musik gehört.
Der nächste Hafen war Sines, mit einer völlig anderen Atmosphäre. Ein offensichtlich altes Fischerstädtchen auf dem Plateau oberhalb der Steilküste, mit vielen kleinen niedrigen Häuschen, teilweise im Kolonialstil. Kein Tourismus, dafür eine Öl-Pier und ein neuer Containerhafen, die glücklicherweise um die Ecke im Verborgenen liegen.


Heute haben wir, ungewöhnlich früh, schon um 7:00 Uhr den Hafen verlassen, um die 60 sm hier nach Sagres anzugehen. Zunächst hatten wir keinen Wind aber später kam eine Brise aus Nord auf und wir konnten schön segeln. Als es um das Kap Sao Vicente ging, kam der Wind unerwartet heftig und hat uns bis jetzt nicht verlassen. 



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