Chaguaramas ist eine gut geschützte Bucht im
Nordwesten von Trinidad. Sie liegt sehr schön inmitten eines ausgedehnten
Naturschutzgebietes und ist umgeben von Hügeln. Am Ufer allerdings haben die
USA bis 1965 eine Militärbase betrieben. Heute sind hier unzählige Yacht-Service-Betriebe
und Werften angesiedelt. Das ganze ähnelt eher einem Gewerbegebiet in schöner
Umgebung. Es gibt aber auch Restaurants und Geschäfte für den täglichen Bedarf.
Die Hauptstadt Port of Spain ist in einer halben Stunde mit dem Sammeltaxi zu
erreichen.
Letzten Donnerstag haben wir nach stundenlanger
Segelei gegen starke Strömungen die Passage zwischen der Monos-Insel und
Trinidad erreicht. Danach ging gar nichts, der Wind war weg.
Eins der hier herumfahrenden Taxi-boote hat uns
schließlich die letzten 3 Meilen bis zum Ankerplatz geschleppt.
Mit Hilfe von drei Dinghis konnten wir am nächsten
Tag an einen Wasserliegeplatz bei Power Boats verholen, wo wir jetzt sicher
zwischen Pfählen liegen und den Hafenbetrieb gut von unserem Cockpit aus
beobachten können. Der Preis dafür ist, dass wir zwischendurch heftig vom
Schwell der vorbeifahrenden Boote durchgeschüttelt werden.
Auf den Pfählen rechts und links von uns sitzen oft
Pelikane. Beim Anblick dieser Vögel fragt man sich ernsthaft: was hat sich der
Schöpfer wohl dabei gedacht. Der Körper rund wie ein dickes Huhn, die Flügel
lang, dürr und ausgefranst, darunter Entenfüße. Man glaubt nicht, dass diese
Tiere fliegen können. Am langen Hals ein kleiner Kopf mit großen treuen Augen
und ein Schnabel, der meiner Ansicht nach zu lang ist.
Er muss sich ganz schön
recken, um mit der Schnabelspitze sein eigenes Federkleid zu putzen.
Aber, es funktioniert offenbar. Sie verbringen den
Tag hier im Hafen, fliegen umher und gleiten dabei dicht über der
Wasseroberfläche dahin. Manchmal kommen sie mit einem Fisch im Schnabelbeutel
zurück, der dann erst einmal mit Schnappen und Schütteln in Schluckrichtung
gebracht werden muss.
Inzwischen war auch wieder ein allwissender
Mechaniker an Bord (Raymond). Nach nur einer halben Stunde fuhr er mit unserer
Einspritzpumpe wieder davon. Dienstag will es sich melden. Wir hoffen und
bangen.
Die Laune ist aber trotzdem gut an Bord. Gestern
Abend gab es ein Segler-Grillen unter einem großen Baum, Übermorgen ist
TO-Treffen. Wir wollen auch eine Inselrundfahrt unternehmen („tasting Trinidad“
mit Jesse James).
Außerdem verlangt das Boot Wartungs- und Reinigungsarbeiten.
Das Wetter ist wie meistens in den letzten Wochen: es regnet mehrfach am Tag,
dazwischen scheint die Sonne. Tagsüber ist es schwül-heiß, am Abend wird es
angenehm.
Noch wissen wir nicht, ob wir nach der Reparatur
noch Zeit für einen Besuch auf Grenada haben, bevor wir dann in sechs Wochen
hier an Land gestellt werden.
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