Sonntag, 7. Juli 2013

Kourou, 7. Juli 2013


5. Juli:
Die zweite Woche in Kourou geht zu ende. Heute waren wir auf dem Markt. Es sind wenig Europäer zu sehen und es ist sehr bunt. Neben dem üblichen Gemüse gibt es unbekannte Wurzeln, Öle und Gewürze. 



Die Preise sind ziemlich hoch. Drei schon etwas angegangene Tomaten zu 2,70€. Praktisch alles wird importiert.
Für drei Tage hatten wir ein Auto gemietet. Damit waren wir zweimal in Cayenne (60 Km östlich) und sind auch sonst etwas in der Gegend umhergefahren. Bis auf einige Rinderfarmen entlang der Strasse besteht das übrige Land scheinbar vollständig aus tropischem Urwald.



Neben der Küsterstrasse gibt es einige Stichstrassen ins nähere Hinterland. 80% von Fr. Guyana ist nur gering besiedelt. Die wenigen Ortschaften in der Mitte und im Süden sind nur über die Flüsse oder mit kleinen Flugzeugen erreichbar.

Der Hauptgrund für unsere Autofahrten waren aber unsere technischen Probleme. Der Motor ist seit unserer Ankunft halb zerlegt und kann nicht gestartet werden. Die Einspritzpumpe liegt inzwischen beim einzigen Fachmann in Cayenne und wir wissen immer noch nicht ob und wann sie repariert werden kann. Eine neue kostet ca. 4.000 €  und ist außerdem nicht lieferbar. Wir hoffen auf eine Reparatur, aber auch dafür werden Ersatzteile benötigt, die nur vielleicht irgendwo aufzutreiben sind. Antworten kommen nur spärlich.
Wir überlegen schon, wie wir einen Außenborder an unserem Heck befestigen könnten. In Trinidad (650 Seemeilen) soll alles machbar sein.
Wegen des fehlenden Motors können wir unsere Batterien nur teilweise laden. Der Wind ist meistens zu schwach für den Windgenerator und das eine Solarpanel reicht trotz guter Leistung nicht aus. Der Kühlschank näherte sich der 20° Marke und trotzdem blinkte die Warnleuchte gelb.
Also musste ein Generator beschafft werden. Nach einigen erfolglosen Versuchen mit chinesischen Billiggeneratoren (erst geliehen, dann gekauft und später zurückgegeben) haben wir uns einen teuren Yamaha-Generator mit 2 KW geleistet. Damit haben wir dieses Problem zunächst gelöst.
Obwohl es uns eigentlich gut geht, wir einen sicheren Ankerplatz haben und auch sonst keinerlei Not leiden, ist die Situation unangenehm. Vor allem die Ungewissheit nagt an den Nerven.

Heute sind mit der MV Emily Grace (USA) die letzten Bekannten Richtung Surinam abgefahren.
Wir müssen uns halt weiterhin in Geduld fassen.
Also lesen wir (trotz Tauschaktionen hat Petra schon wieder alle Bücher durch), machen unsere Rundgänge, gehen alle zwei Tage in den Internetladen und zünden abends die Mückenspirale an. Dann, nach dem Sonnenuntergang, mit gutem Essen und einem Glas Wein, sieht die Welt wieder ganz gut aus.


Neuer Stand (So., 7. Juli):
Gestern Mittag ging dann doch alles recht schnell. Als wir vom Einkaufen zurückkamen wartete Remy schon am Steg. 


Eine Stunde später war die Einspritzpumpe wieder eingebaut und der Motor brummelte in gewohnter Manier. Wir sind zwar noch ein wenig misstrauisch aber Morgen, nach dem Ausklarieren wollen wir mit ablaufendem Wasser Französisch Guyana verlassen. Dienstagabend hoffen wir in Paramaribo (Surinam) anzukommen. 

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