Angeschoben
von einem kräftigen Mistral, zieht sich ein großes Starkwindfeld vom Golf von
Lion aus an Sardinien entlang bis nach Sizilien. Hier bei uns zu spüren: ein
kräftiger Nordwest und bis 2 Meter hohe Wellen. Laut Deutschem Wetterdienst
sollen es draußen auf hoher See 8 bis 10 Bf und 4M Welle sein.
Da ist es
beruhigend, den nur halb geschützten Ankerplatz gegen einen guten Hafen
getauscht zu haben. Termini Imerese hat einen solchen mit einem ewig langen
Wellenbrecher und einer nochmal abgeteilten Ecke für die Marina.
Die Stadt
und der Hafen finden wohl kaum Erwähnung in Reiseführern, obwohl die Altstadt
auf dem Hügel sicher einen Besuch wert ist.
Vom Hafen
aus muss man allerdings fast einen Kilometer durch ein vermülltes und
weitgehend brachliegendes Gewerbegebiet gehen. Im Straßengewirr der Stadt
findet man dann allerdings alles was man braucht.
Hier könnten
wir unser kleines Schiff für sagenhaft günstige 1250 Euro ein ganzes Jahr
liegen lassen. Der Tagespreis ist leider nicht ganz so freundlich.
Wir hoffen
in drei, spätestens vier Tagen weiter zu können. 35 Meilen weiter westlich
liegt San-Vito-lo-Capo, unserem Absprunghafen nach Sardinien.
Hinter uns
liegt unsere Runde durch die Liparischen Inseln, gekrönt durch die Nachtfahrt
am Stromboli entlang. Am folgenden Ankerplatz vor der Insel Lipari wurden wir
doch noch von einem Gewittersturm erwischt. Orkanartige Böen legten uns auf die
Seite.
Es schüttete wie aus Kübeln und unser nur ungenügend gesichert an Deck
liegendes Inventar (Schlauchboot, Sonnenpanel und Gangway) wurde zum Glück von
den Wanten und den Relingsdrähten vorm endgültigen Verlust bewahrt. Die Sicht
war gleich null. Wir harrten bei laufendem Motor unter Deck aus und hofften,
dass der Anker hält und kein Blitz einschlägt.
Nach einer
guten halben Stunde war der Spuk vorbei und die Lage beruhigte sich bei leichtem
Regen.
Später
allerdings, wir hatten uns gerade in die Koje verzogen, nahm der Schwell auf
unangenehme Weise zu. Kurz von Mitternacht hatten wir die Nase voll, gingen Anker
auf und fuhren zur Nachbarinsel Vulcano und dort zum Ankerplatz auf der
Westseite, wo glücklicherweise himmlische Ruhe herrschte.
Von dort
ging es zurück an die Sizilianische Küste, nach Capo d’Orlando. Dort konnten
wir mal wieder Wäsche waschen, Wasser tanken und einkaufen.
Abends
waren wir mit Walter in einem kleinen Restaurant in der Nähe, wo wir vorzüglich
gespeist haben.
Nächste
Station war Cefalù, wo wir drei Tage hinter dem Wellenbrecher geankert haben.
Die Stadt kannten wir schon von der Hinfahrt. Sie liegt toll am Fuß eines
gewaltigen Felsens und ist bei Reisenden sehr beliebt.
Am Freitag
sind wir mit dem Zug nach Palermo gefahren. Leider hatten wir uns nicht gut auf
diese große Stadt vorbereitet, sodass wir zunächst bei regnerischem Wetter etwas
ziellos umherirrten, bevor wir die richtigen Stellen der Altstadt gefunden
hatten (da wo alle sind).
Wieder
eine Stadt, in die man viel mehr Zeit investieren sollte. Leider gibt es dort
keinen Ankerplatz und die Häfen sind teuer.