Italien hat
uns wieder. Heute haben wir erstmal ausgiebig eingekauft. In der kleinen
Markthalle im Zentrum haben wir uns an der großen Auswahl an frischem Obst und
Gemüse erfreut. Und einiges gekauft. Und damit unsere begrenzten
Lagerungsmöglichkeiten an Bord nahezu überfordert. Hoffentlich können wir alles
rechtzeitig verzehren. Angeboten wurden zum Beispiel große Schalen mit ca. 20
reifen Feigen. Unser Versuch nur 6 zu erwerben scheiterte trotz diverser
Erklärungsversuche. Am Ende sollten wir nur die 6 bezahlen aber unbedingt alle
20 mitnehmen. Vermutlich wusste der Verkäufer auch nicht wohin mit dem vielen
reifen Obst. Im Käse- und Wurstgeschäft duftete es herrlich. Es gab auch
frisches Brot und eingelegte Köstlichkeiten. Nach dem kulinarisch eher
bescheidenen Griechenland ein besonderer Genuss. Heute Abend wird an Bord
geschwelgt.
Gestern, am
Sonntag, waren der Strand, die Promenade und das Meer davor überfüllt mit
Badenden, Ballspielenden, Paddelnden und Flanierenden Menschen. Auch bei der
größten Mittagshitze wichen sie nicht aus der Sonne.
Wir vermuten,
dass die Qualität des trüben Hafenwassers besser war als unmittelbar am überfüllten Strand.
Ersteres konnte ich testen, nachdem beim etwas verunglückten Anlegemanöver die
Muringleinen in der Schraube hingen. Beim Anlegen unter frischem Seitenwind
trieben wir erst ab, dann brach beim Versuch sich am Nachbarboot festzuhalten die
Spitze vom Bootshaken ab, wobei der Skipper hart auf den Steiß viel und ein
Schuh im Wasser landete. Als nächstes der komplette Muringleinensalat. Am Ende
schob uns der freundliche Marinero der Lega Navale mit dem Schlauchboot zurück
in die richtige Position und alles war wieder gut. Nur noch die schweißnassen
Klamotten vom Leib und eine Wasserschlauchdusche im Cockpit und danach ein
kühles Bier.
Samstagabend hatten
wir die 75 Meilen von Santa Maria de Leuca bis hierher bewältigt. Trotz
vorhergesagten schwachen Winden konnten wir 6 Stunden lang wunderbar segeln.
Leuca, am südlichsten Zipfel des italienischen Stiefelabsatzes, hat einen
besonderen etwas abblätternden Charme. Der besondere Chick der Italiener*innen
fiel auf. Die saftigen Preise allerdings auch. Liegegeld für eine Nacht in der
Marina samt mückenverseuchter Simpeldusche: 53 €. 2 Kanister Diesel 70 €. Zwei Aperitif,
eine Vorspeise, ein Nudelgericht und eine Flasche Wein 80 €. Allerdings sehr
lecker und mit Blick aufs Meer.
Die Überfahrt
von Othoni (GR) nach Leuca, (50 Meilen) konnten wir auch zur Hälfte segeln. Der
Rest war motoren in der Hitze.
Die letzten
Tage in Griechenland sind schnell vergangen. Mit einer Übernachtung am Anker in
der Nähe von Roda im Norden Korfus sind wir zur beschaulichen Insel Othoni
gefahren. Wie schon bei der Hinfahrt, hat es uns dort wieder sehr gefallen.
Eine Idee für einen kurzen Urlaub: Ein paar Tage im ruhigen Othoni verbunden
mit einigen Tagen im nahen Korfu ist bestimmt eine gute Kombination.
Wir denken
aber an die nächsten Etappen. Die Häfen im Süden Italiens liegen um die 50 Meilen
auseinander. Wir sind gut in unserer Zeitplanung und wollen uns hie und da noch
etwas aufhalten.
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