Montag, 6. August 2018

Crotone, 6. August 2018


Italien hat uns wieder. Heute haben wir erstmal ausgiebig eingekauft. In der kleinen Markthalle im Zentrum haben wir uns an der großen Auswahl an frischem Obst und Gemüse erfreut. Und einiges gekauft. Und damit unsere begrenzten Lagerungsmöglichkeiten an Bord nahezu überfordert. Hoffentlich können wir alles rechtzeitig verzehren. Angeboten wurden zum Beispiel große Schalen mit ca. 20 reifen Feigen. Unser Versuch nur 6 zu erwerben scheiterte trotz diverser Erklärungsversuche. Am Ende sollten wir nur die 6 bezahlen aber unbedingt alle 20 mitnehmen. Vermutlich wusste der Verkäufer auch nicht wohin mit dem vielen reifen Obst. Im Käse- und Wurstgeschäft duftete es herrlich. Es gab auch frisches Brot und eingelegte Köstlichkeiten. Nach dem kulinarisch eher bescheidenen Griechenland ein besonderer Genuss. Heute Abend wird an Bord geschwelgt.


Gestern, am Sonntag, waren der Strand, die Promenade und das Meer davor überfüllt mit Badenden, Ballspielenden, Paddelnden und Flanierenden Menschen. Auch bei der größten Mittagshitze wichen sie nicht aus der Sonne.
Wir vermuten, dass die Qualität des trüben Hafenwassers besser war als unmittelbar am überfüllten Strand. 
Ersteres konnte ich testen, nachdem beim etwas verunglückten Anlegemanöver die Muringleinen in der Schraube hingen. Beim Anlegen unter frischem Seitenwind trieben wir erst ab, dann brach beim Versuch sich am Nachbarboot festzuhalten die Spitze vom Bootshaken ab, wobei der Skipper hart auf den Steiß viel und ein Schuh im Wasser landete. Als nächstes der komplette Muringleinensalat. Am Ende schob uns der freundliche Marinero der Lega Navale mit dem Schlauchboot zurück in die richtige Position und alles war wieder gut. Nur noch die schweißnassen Klamotten vom Leib und eine Wasserschlauchdusche im Cockpit und danach ein kühles Bier.


Samstagabend hatten wir die 75 Meilen von Santa Maria de Leuca bis hierher bewältigt. Trotz vorhergesagten schwachen Winden konnten wir 6 Stunden lang wunderbar segeln. Leuca, am südlichsten Zipfel des italienischen Stiefelabsatzes, hat einen besonderen etwas abblätternden Charme. Der besondere Chick der Italiener*innen fiel auf. Die saftigen Preise allerdings auch. Liegegeld für eine Nacht in der Marina samt mückenverseuchter Simpeldusche: 53 €. 2 Kanister Diesel 70 €. Zwei Aperitif, eine Vorspeise, ein Nudelgericht und eine Flasche Wein 80 €. Allerdings sehr lecker und mit Blick aufs Meer.



Die Überfahrt von Othoni (GR) nach Leuca, (50 Meilen) konnten wir auch zur Hälfte segeln. Der Rest war motoren in der Hitze.
Die letzten Tage in Griechenland sind schnell vergangen. Mit einer Übernachtung am Anker in der Nähe von Roda im Norden Korfus sind wir zur beschaulichen Insel Othoni gefahren. Wie schon bei der Hinfahrt, hat es uns dort wieder sehr gefallen. Eine Idee für einen kurzen Urlaub: Ein paar Tage im ruhigen Othoni verbunden mit einigen Tagen im nahen Korfu ist bestimmt eine gute Kombination.


Wir denken aber an die nächsten Etappen. Die Häfen im Süden Italiens liegen um die 50 Meilen auseinander. Wir sind gut in unserer Zeitplanung und wollen uns hie und da noch etwas aufhalten.







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