Mit einer
Übernachtung am Anker bei La Castella ging es in zwei langen Etappen (62 und 68
Seemeilen) zunächst nach Roccella Jonica und von da um die süditalienische
Stiefelspitze herum nach Taormina auf Sizilien. Genauer gesagt nach Giardini
Naxos, weil Taormina nämlich in 250 Meter Höhe am Berghang über dem Meer liegt.
Der erste Eindruck ist schon beim Näherkommen imposant. Nördlich der Ankerbucht
die zerklüfteten Berge mit den Hotels und Villen Taorminas, darüber, auf einer
noch höheren Klippe, ein weiteres Dorf und darüber noch, eine Festung.
Über der
weitläufigen Bucht, nur langsam aus dem Dunst auftauchend, der gewaltige Ätna.
Gegen Abend wurde die Fernsicht immer besser und selbst die Fumarolen aus dem
Krater waren deutlich zu sehen.
Leider ist
die Bucht nach Osten hin völlig offen. Die Dünung, die uns während der zwei Tage
trotz Windstille hin und her schwanken ließ, fand den Weg bis zu unserem
Ankerplatz und ließ uns heftig rollen und stampfen. Das, gepaart mit der
nächtlichen Beschallung aus zwei in der Nähe liegenden Stranddiskos sorgte für
eine eher ruhelose erste Nacht.
Am folgenden
Tag, als wir von unserem ersten Ausflug nach Taormina zurückkehrten, hatte der
Schwell weiter zugenommen, was von Land aus beunruhigend wirkte. SANTOS‘ Bug
zeigte abwechselnd Richtung Himmel und Richtung Meeresgrund und wir fragten uns,
wie wir überhaupt an Bord gelangen sollten. Es war dann doch nicht so schlimm.
Leider musste später noch die Wäsche von der Laundry abgeholt werden, wozu eigentlich
keiner mehr Lust hatte. Gegen Abend, als auch das geschafft war, konnten wir
uns in den nördlichen Winkel der Bucht verholen, wo wir ferner vom Ort aber dann
deutlich ruhiger lagen.
Taormina
haben wir heute nochmal besichtigt. Die Lage hoch am Berg ist genial. Viele
sehenswerte alte Villen und Stadthäuser sind inzwischen zu Luxushotels umgebaut
und auf Plätzen und Gassen drängen sich die Touristen.
Sehenswert
ist auch das alte römische Theater, hoch über der Stadt und der wunderschön
bepflanzte öffentliche Garten, eine angenehm schattige Oase der Ruhe.
An unserem Ankerplatz
wurde derweil das italienische Wochenende begangen. Überfüllte kleine
Motorboote werden zu wahren Inseln vertäut, Kinder und Erwachsene liegen auf
bunten Plastikschwimmtieren im Wasser und Skooter brausen zwischendurch. Ein
extrem buntes Treiben, das mit dem Sonnenmuntergang schlagartig beendet war.
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