Sonntag, 26. August 2018

Termini Imerese, 26. August 2018


Angeschoben von einem kräftigen Mistral, zieht sich ein großes Starkwindfeld vom Golf von Lion aus an Sardinien entlang bis nach Sizilien. Hier bei uns zu spüren: ein kräftiger Nordwest und bis 2 Meter hohe Wellen. Laut Deutschem Wetterdienst sollen es draußen auf hoher See 8 bis 10 Bf und 4M Welle sein.
Da ist es beruhigend, den nur halb geschützten Ankerplatz gegen einen guten Hafen getauscht zu haben. Termini Imerese hat einen solchen mit einem ewig langen Wellenbrecher und einer nochmal abgeteilten Ecke für die Marina.
Die Stadt und der Hafen finden wohl kaum Erwähnung in Reiseführern, obwohl die Altstadt auf dem Hügel sicher einen Besuch wert ist. 


Vom Hafen aus muss man allerdings fast einen Kilometer durch ein vermülltes und weitgehend brachliegendes Gewerbegebiet gehen. Im Straßengewirr der Stadt findet man dann allerdings alles was man braucht.


Hier könnten wir unser kleines Schiff für sagenhaft günstige 1250 Euro ein ganzes Jahr liegen lassen. Der Tagespreis ist leider nicht ganz so freundlich.
Wir hoffen in drei, spätestens vier Tagen weiter zu können. 35 Meilen weiter westlich liegt San-Vito-lo-Capo, unserem Absprunghafen nach Sardinien.


Hinter uns liegt unsere Runde durch die Liparischen Inseln, gekrönt durch die Nachtfahrt am Stromboli entlang. Am folgenden Ankerplatz vor der Insel Lipari wurden wir doch noch von einem Gewittersturm erwischt. Orkanartige Böen legten uns auf die Seite. 


Es schüttete wie aus Kübeln und unser nur ungenügend gesichert an Deck liegendes Inventar (Schlauchboot, Sonnenpanel und Gangway) wurde zum Glück von den Wanten und den Relingsdrähten vorm endgültigen Verlust bewahrt. Die Sicht war gleich null. Wir harrten bei laufendem Motor unter Deck aus und hofften, dass der Anker hält und kein Blitz einschlägt.
Nach einer guten halben Stunde war der Spuk vorbei und die Lage beruhigte sich bei leichtem Regen.
Später allerdings, wir hatten uns gerade in die Koje verzogen, nahm der Schwell auf unangenehme Weise zu. Kurz von Mitternacht hatten wir die Nase voll, gingen Anker auf und fuhren zur Nachbarinsel Vulcano und dort zum Ankerplatz auf der Westseite, wo glücklicherweise himmlische Ruhe herrschte.



Von dort ging es zurück an die Sizilianische Küste, nach Capo d’Orlando. Dort konnten wir mal wieder Wäsche waschen, Wasser tanken und einkaufen.
Abends waren wir mit Walter in einem kleinen Restaurant in der Nähe, wo wir vorzüglich gespeist haben.
Nächste Station war Cefalù, wo wir drei Tage hinter dem Wellenbrecher geankert haben. Die Stadt kannten wir schon von der Hinfahrt. Sie liegt toll am Fuß eines gewaltigen Felsens und ist bei Reisenden sehr beliebt.


Am Freitag sind wir mit dem Zug nach Palermo gefahren. Leider hatten wir uns nicht gut auf diese große Stadt vorbereitet, sodass wir zunächst bei regnerischem Wetter etwas ziellos umherirrten, bevor wir die richtigen Stellen der Altstadt gefunden hatten (da wo alle sind).

Wieder eine Stadt, in die man viel mehr Zeit investieren sollte. Leider gibt es dort keinen Ankerplatz und die Häfen sind teuer.







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