Aber der Reihe nach.
Viveiro haben wir als sehr angenehm empfunden. Die kleine Stadt ist lebendig,
die Menschen freundlich und auf den Strassen war abends immer etwas los.
Am
Freitag und am Samstag war ein großes mittelalterliches Fest, zu dem sich viele
verkleidet hatten. Es gab viel Musik, Marktstände und Aufführungen. Der
Eindruck war, dass die gesamte Bevölkerung von Viveiro auf den Strassen und
Plätzen unterwegs war.
Die Bars waren voll, drinnen und davor liefen pausenlos
KellnerInnen herum und boten Berge von Tapas an.
Am Sonntagabend ein weiterer Höhepunkt: Spanien wurde gegen Italien Europameister! Es war ein warmer Abend und die Hupkonzerte dauerten bis weit in die Nacht.
Am Montagvormittag haben
wir dann, gewissermaßen als Ausgleich, den San Roque Hügel erklommen (350m) und
hatten einen sehr schönen Blick auf Viveiro und die Umgebung.
Am Dienstag dann die lange
Fahrt nach Coruna, bei mäßigem bis stärkerem Gegenwind und hohen Wellen, die
von Starkwindgebieten im Nordatlantik stammten.
A Coruna ist eine große
Stadt. Wir liegen im alten Yachthafen, direkt an der Uferstrasse im Zentrum.
Die Stadt ist eng bebaut und der Autoverkehr stark. Hat man die Strasse
überquert, ist man in einem Gewirr von engen Strassen und Plätzen mit vielen
modernen und altmodischen Geschäften, Bars und kleinen Restaurants. Der große
Prachtplatz mit dem Palast des alten Galizischen Königreichs liegt weiter
rechts, ein paar Gassen weiter die Markthalle mit den typischen Fischständen.
Man braucht wohl eine
Weile, um sich diese Stadt zu erschließen.
Gestern Nachmittag eine
Überraschung: Robert und Anna, die gerade mit unserer alten Timpetee über die
Azoren von ihren Karibik-Rundreise zurückkehren, tauchen am Steg auf. Wir
wussten, dass sie in der Gegend waren und hatten auf Verdacht eine Mail
geschickt. Obwohl der Anlass für ihre Anwesenheit in Coruna ein nötiger
Arztbesuch war, war es ein schönes Treffen und wir haben noch lange im Cockpit
gesessen und ihren Erzählungen zugehört.
Heute sind wir dann zu
sechst mit dem Zug nach Santiago de Compostela gefahren. Im supermodernen
Triebwagen ging es ICE-artig durch die verregnete Landschaft und in einer guten
halben Stunde waren wir dort. Auch dort Dauerregen. Langsam sind wir es leid!
Aber die alte vermooste
Kathedrale ist sehr sehenswert mit dem goldenen Altar und der Orgel. Zufällig
war gerade Messe für die vielen Pilger und unzähligen Touristen. Der Höhepunkt
war das schwenken des riesigen Weihrauchgefäßes, das an einem langen Strick
hoch im Gewölbe aufgehängt ist und dann mit viel Schwung rauchend durch das
gesamte Kirchenschiff schwingt.
Die Menge klatschte Beifall vor Begeisterung
und die Nonne musste unentwegt um Silencium beim Verlassen der Kirche bitten.
Das war schon ein sehenswertes Spektakel.
Im Regen ging es in
rasender Fahrt durch die bewaldeten Hügel zurück und am späten Nachmittag waren
wir erschöpft und klatschnass wieder an Bord.
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