Gestern sind wir von Baiona
nach Viana do Castelo gefahren und damit nach Portugal gekommen. Es war eine
ruhige Motorfahrt mit fast vollkommener Windstille und sanften Wogen aus
Nordwest.
Die Sicht war sehr mäßig
aber viel besser als an den Tagen davor, an denen teilweise dichter Nebel
herrschte.
Der Cabo Silleiro, der den
Übergang vom Gebiet der Rias zur relativ geraden Küste Portugals markiert, war
gerade noch zu sehen, im Laufe des Tage klarte es aber weiter auf.
Als wir die Mündung des
Rio Minho passierten, haben wir die Gastlandflaggen von Spanien und von Galizien,
die wir nun wochenlang führten, gegen die von Portugal getauscht.
Damit haben wir dieses
vielseitige, schöne und freundliche Galizien verlassen und müssen uns nun auf
ein neues Land einstellen, in dem wir ungefähr sechs Wochen verbringen werden.
Davor haben wir aber noch
Vigo, Cangas und Baiona besucht.
Vigo ist eine richtige
Großstadt, interessant mit steilen Strassen, Plätzen und Gassen am bergigen
Ufer der Ria gelegen. Sie hat uns insbesondere durch die Architektur der
Prachthäuser und dem Treiben in der Stadt beeindruckt. Mit Jemandem der die
Stadt zeigt und mehr Zeit gäbe es bestimmt vieles zu entdecken und
geschichtliches zu erfahren.
Leider sind wir, etwas rastlos,
am nächsten Tag nach Cangas weitergefahren. Dieses hübsche Städtchen liegt am
Nordufer der Ria, mit Blick auf das gegenüberliegende Vigo.
Hier haben wir natürlich
wieder den obligatorischen Erkundungsrundgang gemacht, mit Besichtigung der
alten Kirche, die wie immer auch hier mit Devotionalien an Gefahren und Opfer
der Seefahrt und Fischerei erinnert.
In der betriebsamen
Gemüse- und Fischmarkthalle haben wir uns einen unbekannten Fisch schuppen und
ausnehmen lassen, den Petra später zu einem leckeren Abendessen bereitet hat.
Danach wieder ein
Abendspaziergang vorbei an vollen Cafes und Kunsthandwerkbuden bis zum Strand.
Menschen gucken. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie ganze Familien mit
mehreren Generationen unterwegs sind oder in Restaurants sitzen und
durcheinander reden.
Direkt neben dem Yachthafen liegen Fischerboote und auf dem Kai türmen sich die Netze. Am nächsten Morgen saßen inmitten der Netzberge eine Gruppe von Frauen und begannen unter lautstarker Unterhaltung mit der Flickarbeit.
Am Donnerstag schließlich
sind wir im dichten Nebel und ohne Landsicht in das 10 sm entfernte Baiona
gefahren. An eine Engstelle zwischen einer kleinen Insel und einem
Unterwasserfelsen konnten wir rechts das Ufer und links die Brandung erkennen.
Undenkbar ohne Kartenplotter, AIS und Radar. Kurz vor der Hafeneinfahrt wurde
die Sicht glücklicherweise allmählich besser.
Der Yachthafen von Baiona
ist elegant in eine Festungsanlage integriert, die auch einen noblen Parador
beherbergt. Auch sonst ist Baiona ein etwas besserer Badeort, mit
entsprechenden Restaurants und Modegeschäften. Liegt aber auch sehr schön an
mehreren kleinen Buchten und besagter Festung. Abends kamen aber wieder dichte
Nebelschwaden und es wurde deutlich kühl.
Heute herrscht hier in
Viana do Castelo aber wieder der blaue Himmel und die Sonne zwingt einen von
Mittags bis zum späten Nachmittag in den kühlenden Schatten.
Gestern Abend begann hier
ein scheinbar größer angelegtes Stadtfest, das mit Trommelwirbel und Raketen ab
22:00 Uhr eingeleitet wurde. Von Mitternacht bis halb drei gab es dann laute
Musik, wo wir eigentlich schlafen wollten. Heute zogen diverse Trachtengruppen
über den Marktplatz und spielten Volksmusik, die allerdings etwas bulgarisch
anmutete (liegt wohl an den Akkordeons und den Farben rot und grün).
Wir sind auf die heutige
Nacht gespannt und wollen natürlich auch ein bisschen dabei sein.
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