Samstag, 28. Juli 2012

Viana do Castelo, 28. Juli 2012


Gestern sind wir von Baiona nach Viana do Castelo gefahren und damit nach Portugal gekommen. Es war eine ruhige Motorfahrt mit fast vollkommener Windstille und sanften Wogen aus Nordwest.
Die Sicht war sehr mäßig aber viel besser als an den Tagen davor, an denen teilweise dichter Nebel herrschte.
Der Cabo Silleiro, der den Übergang vom Gebiet der Rias zur relativ geraden Küste Portugals markiert, war gerade noch zu sehen, im Laufe des Tage klarte es aber weiter auf.


Als wir die Mündung des Rio Minho passierten, haben wir die Gastlandflaggen von Spanien und von Galizien, die wir nun wochenlang führten, gegen die von Portugal getauscht.
Damit haben wir dieses vielseitige, schöne und freundliche Galizien verlassen und müssen uns nun auf ein neues Land einstellen, in dem wir ungefähr sechs Wochen verbringen werden.
Davor haben wir aber noch Vigo, Cangas und Baiona besucht.
Vigo ist eine richtige Großstadt, interessant mit steilen Strassen, Plätzen und Gassen am bergigen Ufer der Ria gelegen. Sie hat uns insbesondere durch die Architektur der Prachthäuser und dem Treiben in der Stadt beeindruckt. Mit Jemandem der die Stadt zeigt und mehr Zeit gäbe es bestimmt vieles zu entdecken und geschichtliches zu erfahren. 


Leider sind wir, etwas rastlos, am nächsten Tag nach Cangas weitergefahren. Dieses hübsche Städtchen liegt am Nordufer der Ria, mit Blick auf das gegenüberliegende Vigo.
Hier haben wir natürlich wieder den obligatorischen Erkundungsrundgang gemacht, mit Besichtigung der alten Kirche, die wie immer auch hier mit Devotionalien an Gefahren und Opfer der Seefahrt und Fischerei erinnert.


In der betriebsamen Gemüse- und Fischmarkthalle haben wir uns einen unbekannten Fisch schuppen und ausnehmen lassen, den Petra später zu einem leckeren Abendessen bereitet hat.


Danach wieder ein Abendspaziergang vorbei an vollen Cafes und Kunsthandwerkbuden bis zum Strand. Menschen gucken. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie ganze Familien mit mehreren Generationen unterwegs sind oder in Restaurants sitzen und durcheinander reden.
Direkt neben dem Yachthafen liegen Fischerboote und auf dem Kai türmen sich die Netze. Am nächsten Morgen saßen inmitten der Netzberge eine Gruppe von Frauen und begannen unter lautstarker Unterhaltung mit der Flickarbeit.


Am Donnerstag schließlich sind wir im dichten Nebel und ohne Landsicht in das 10 sm entfernte Baiona gefahren. An eine Engstelle zwischen einer kleinen Insel und einem Unterwasserfelsen konnten wir rechts das Ufer und links die Brandung erkennen. Undenkbar ohne Kartenplotter, AIS und Radar. Kurz vor der Hafeneinfahrt wurde die Sicht glücklicherweise allmählich besser.
Der Yachthafen von Baiona ist elegant in eine Festungsanlage integriert, die auch einen noblen Parador beherbergt. Auch sonst ist Baiona ein etwas besserer Badeort, mit entsprechenden Restaurants und Modegeschäften. Liegt aber auch sehr schön an mehreren kleinen Buchten und besagter Festung. Abends kamen aber wieder dichte Nebelschwaden und es wurde deutlich kühl.


Heute herrscht hier in Viana do Castelo aber wieder der blaue Himmel und die Sonne zwingt einen von Mittags bis zum späten Nachmittag in den kühlenden Schatten.


Gestern Abend begann hier ein scheinbar größer angelegtes Stadtfest, das mit Trommelwirbel und Raketen ab 22:00 Uhr eingeleitet wurde. Von Mitternacht bis halb drei gab es dann laute Musik, wo wir eigentlich schlafen wollten. Heute zogen diverse Trachtengruppen über den Marktplatz und spielten Volksmusik, die allerdings etwas bulgarisch anmutete (liegt wohl an den Akkordeons und den Farben rot und grün).
Wir sind auf die heutige Nacht gespannt und wollen natürlich auch ein bisschen dabei sein.



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