Letzten
Montag sollte sich der Meltemi abgeschwächt haben und wir wollten weiter. Von
der vorhergesagten Briese aus Nord haben wir uns einen guten Segelwind für die
45 Seemeilen bis Amorgós versprochen.
Noch in der
Hafenbucht von Patmos haben wir Segel gesetzt und sind flott aber ruhig nach
Süden um die Insel gesegelt. Als wir aus der Abdeckung herausgefahren waren,
empfing uns das offene Meer mit einer unerwartet hohen Welle, die noch vom
Meltemi übriggeblieben war. Als der Wind sich dann auch noch unter 10 Knoten
abgeschwächt hatte, wurden wir und unser Inventar ordentlich durchgeschüttelt
und die Laune sank. Schließlich ging es unter wüstem Geschaukel nur noch mit 2
Knoten voran und der Motor musste helfen. Zehn Minuten später legte der Wind
allmählich wieder zu, das Vorsegel wurde erneut ausgerollt und der Motor
ausgeschaltet.
Der Wind
legte weiter zu und kam immer vorlicher. Die Welle wurde natürlich auch nicht
angenehmer. Petra war still geworden und verlangte bald nach dem Eimer.
Gleichzeitig mussten inzwischen dringend die Segel gekürzt werden. Kein gutes
Timing. Schließlich waren aber die Segel gerefft und die Ordnung im Cockpit
wieder einigermaßen hergestellt. Zügig aber in den Böen unbequem ging es hoch
am Wind voran und nach weiteren 5 Stunden haben wir den Ostzipfel von Amorgós
passiert.
Noch ein paar Meilen und wir konnten im Schutz einer kleineren
vorgelagerten Insel ankern. Völlige ruhe, glasklares Wasser und eine tolle
bergige Kulisse sorgten dafür, dass die Anstrengung der Überfahrt schnell
vergessen war. Erstmal eine Runde schwimmen, das Schiff und die Lage des Ankers
inspizieren, später ein Glas kühlen Weißwein im Cockpit. Trotz der Kargheit ein
wunderschöner Ankerplatz. Später, in der Nacht, breitete sich ein großartiger
Sternenhimmel über uns aus. Wir sind zwei Tage geblieben.
Gestern sind
wir die kurze Strecke nach Katapola, dem Hafen der Insel, gefahren. Ein hübscher
kleiner Ort, am ende einer geschützten Bucht gelegen.
Heute dann
ein kleines Abenteuer: gemeinsam mit Ulla und Werner haben wir zwei Quads
gemietet und sind damit über die Insel gefahren.
Erst zur
„Inselhauptstadt“ Chora, wie üblich hoch auf dem Berg. Alles natürlich weiß
getüncht, alte Häuser und enge Gässchen, bescheidener Tourismus und einige
nette Lokale luden zur ersten Pause ein.
Dann ging es
weiter über hohe Pässe ganz in den Nordosten der Insel. Dabei fantastische
Ausblicke auf die Küste tief unter uns. Ein kleiner Ferienort mit netten Lokalen
unter schattenspendenden Bäumen.
Am Nachmittag
haben wir die besondere Attraktion von Amorgós besucht. Das Kloster
Chozovoitissa schmiegt sich abenteuerlich an eine steile Felswand hoch über dem
Meer.
Nachdem wir uns mit bereitliegenden weiten Hosen sittsam bekleidet
hatten, konnten wir durch die steilen Stufen im Inneren des Klosters Steigen.
Zur Belohnung servierte uns ein Mönch Zimtschnaps und kühles Wasser.
Ihr könnt es gut haben. Die Bilder sind zum süchtig machen. Wir kommen!
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