Freitag, 8. Juni 2018

Amorgós, 8. Juni 2018


Letzten Montag sollte sich der Meltemi abgeschwächt haben und wir wollten weiter. Von der vorhergesagten Briese aus Nord haben wir uns einen guten Segelwind für die 45 Seemeilen bis Amorgós versprochen.
Noch in der Hafenbucht von Patmos haben wir Segel gesetzt und sind flott aber ruhig nach Süden um die Insel gesegelt. Als wir aus der Abdeckung herausgefahren waren, empfing uns das offene Meer mit einer unerwartet hohen Welle, die noch vom Meltemi übriggeblieben war. Als der Wind sich dann auch noch unter 10 Knoten abgeschwächt hatte, wurden wir und unser Inventar ordentlich durchgeschüttelt und die Laune sank. Schließlich ging es unter wüstem Geschaukel nur noch mit 2 Knoten voran und der Motor musste helfen. Zehn Minuten später legte der Wind allmählich wieder zu, das Vorsegel wurde erneut ausgerollt und der Motor ausgeschaltet.
Der Wind legte weiter zu und kam immer vorlicher. Die Welle wurde natürlich auch nicht angenehmer. Petra war still geworden und verlangte bald nach dem Eimer. Gleichzeitig mussten inzwischen dringend die Segel gekürzt werden. Kein gutes Timing. Schließlich waren aber die Segel gerefft und die Ordnung im Cockpit wieder einigermaßen hergestellt. Zügig aber in den Böen unbequem ging es hoch am Wind voran und nach weiteren 5 Stunden haben wir den Ostzipfel von Amorgós passiert. 



Noch ein paar Meilen und wir konnten im Schutz einer kleineren vorgelagerten Insel ankern. Völlige ruhe, glasklares Wasser und eine tolle bergige Kulisse sorgten dafür, dass die Anstrengung der Überfahrt schnell vergessen war. Erstmal eine Runde schwimmen, das Schiff und die Lage des Ankers inspizieren, später ein Glas kühlen Weißwein im Cockpit. Trotz der Kargheit ein wunderschöner Ankerplatz. Später, in der Nacht, breitete sich ein großartiger Sternenhimmel über uns aus. Wir sind zwei Tage geblieben.


Gestern sind wir die kurze Strecke nach Katapola, dem Hafen der Insel, gefahren. Ein hübscher kleiner Ort, am ende einer geschützten Bucht gelegen.



Heute dann ein kleines Abenteuer: gemeinsam mit Ulla und Werner haben wir zwei Quads gemietet und sind damit über die Insel gefahren.


Erst zur „Inselhauptstadt“ Chora, wie üblich hoch auf dem Berg. Alles natürlich weiß getüncht, alte Häuser und enge Gässchen, bescheidener Tourismus und einige nette Lokale luden zur ersten Pause ein.


Dann ging es weiter über hohe Pässe ganz in den Nordosten der Insel. Dabei fantastische Ausblicke auf die Küste tief unter uns. Ein kleiner Ferienort mit netten Lokalen unter schattenspendenden Bäumen.


Am Nachmittag haben wir die besondere Attraktion von Amorgós besucht. Das Kloster Chozovoitissa schmiegt sich abenteuerlich an eine steile Felswand hoch über dem Meer. 



Nachdem wir uns mit bereitliegenden weiten Hosen sittsam bekleidet hatten, konnten wir durch die steilen Stufen im Inneren des Klosters Steigen. Zur Belohnung servierte uns ein Mönch Zimtschnaps und kühles Wasser.








1 Kommentar:

  1. Ihr könnt es gut haben. Die Bilder sind zum süchtig machen. Wir kommen!
    LG aus Sines

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