Samstag, 15. Juni 2019

Bonifacio, 15. Juni 2019


Die Einfahrt nach Bonifacio ist schon etwas Besonderes. Neben der auf hohen Klippen thronenden Altstadt, liegt der Hafen in einem tiefen und schmalen Einschnitt.

Von außen nicht einzusehen. Kurz vor der überfüllten und quirligen Marina gibt es nochmal einen kleinen Nebenfjord, in dem man günstiger und vor allem ruhiger liegen kann. 



Da wollten wir hinein. Es war allerdings ein arbeitsreiches Anlegen. 
Bei frischem Seitenwind und ohne Assistenz eine Mooring-Leine von einem Ring an der Felswand aufnehmen war nicht einfach. Eine Stunde lang waren wir damit beschäftigt.


Dann ein Spaziergang hoch in die Altstadt. 


Kolossale Befestigungsmauern, morbide Gassen, natürlich viele Touristen und tolle Ausblicke auf das Meer und in den Hafen.


Davor waren wir drei Tage in der Bucht von Propriano und vor dem Örtchen Campomoro. Es war mal wieder Starkwind aus Ost angesagt, der am Freitag auch ordentlich geweht hat.
Wir lagen gut geschützt und der Anker hat unser Schiff wieder treu gehalten.
In Calvi waren wir auch drei Tage, mal an einem Ende der Bucht, mal am anderen, immer auf der Suche nach Schutz vor Wind und Seegang.



Am Ende sind wir doch in den Hafen gegangen. Da konnten wir jedenfalls duschen und Wasser tanken.
Korsika ist sehr gebirgig und die Westküste extrem rau. Leider war es oft sehr diesig, sodass das Hinterland nur schemenhaft zu erkennen war. 



Nur am Abend klarte die Luft auf und die ganze Pracht der bergigen Kulisse wurde sichtbar.
Eine ständige hohe Dünung aus West, möglicherweise noch vom fernen Mistral, hat uns auf unserer Fahrt nach Süden begleitet.
Nur wenige Buchten bieten verlässlichen Schutz.
Eine davon ist Girolata. Sogar die Genueser, frühere Herrscher der Handelsrouten, haben dort eine Festung erbaut, eigens zum Schutz dieses wichtigen kleinen Hafens. 


Einen Ort im üblichen Sinn gibt es nicht und auch eine Anbindung an das Straßennetz fehlt. 



Der Hafen ist nur vom Wasser oder über Wanderwege zu erreichen. Das gibt ihm einen eigenen Charme. 


Einzig die Segelboote, die dicht gepackt an Bojen liegen, stören wegen ihrer schieren Menge das idyllische Bild. 


Trotzdem ein ungewöhnlicher Ort, den man eher in tropischen Regionen erwarten würde.
Hier in Bonifacio endet unser Aufenthalt in Frankreich. Morgen wollen wir nach Sardinien segeln und uns dort mit unseren segelnden Freunden Britta und Jens treffen.





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