Samstag, 29. Juni 2019

Port d'Alcudia, 29. Juni 2019


Die letzte Nacht auf Sardinien haben wir in der Bucht von Porto Grande verbracht. Vor der Überfahrt nach Menorca nochmal einen ruhigen Nachmittag und Abend am Anker zu verbringen war unser Ziel. So war es auch, zumindest bis mitten in der Nacht. Bei vollkommener Windstille lief völlig unerwartet eine unangenehme Dünung in unsere Bucht und bracht unser Schiff stark ins Rollen.
Beim studieren der Wettervorhersage hatten wir diesen Punkt leider vernachlässigt.
Jedenfalls war an Schlaf nicht mehr zu denken und wir lichteten den Anker bereits um 3:00 Uhr.
Die Vorhersage für die kommenden 180 Meilen: zwischen zwei großen Feldern mit frischem Ostwind jeweils im Norden und im Süden Sardiniens wären wir zunächst quasi im Windschatten der großen Insel unterwegs. Erst am zweiten Tag hätten wir einigermaßen Segelwind zu erwarten. Diese Wetterlage sollte sich mindestens 5 Tage lang halten.
Wir haben uns also auf etwa 50% Motorfahrt eingestellt.
Es kam unangenehmer. Die beiden Windgebiete schickten uns jeweils ihre Wellen, die zu einer äußerst ungemütlichen Kreuzsee führten. Unser kleines Schiff wurde ohne Rhythmus hin und her geworfen und die zur Stütze gedachten Segel schlugen erbärmlich hin und her.
Unser Autopilot beschwerte sich quiekend und wir mussten zwischendurch von Hand steuern. Näher an Menorca kamen die Wellen und ein schwacher Wind nur noch direkt von Hinten, ein Segeln war aber auch dann nicht möglich.
Erschwerend kam hinzu, dass Petras rumorender Zahl sich mit starken Schmerzen zurückgemeldet hat, die nur mühsam mit Tabletten unterdrückt werden konnten.
Nach 32 Stunden sind wir ziemlich gerädert in die weitläufige Bucht von Mahon eingelaufen und haben in der Cala Taulera geankert. 


Am Nachmittag hatten wir glücklicherweise gleich einen Termin bei einem Zahnarzt in der Stadt, der endlich die Ursache korrekt ermittelt hat und gleich zur Tat geschritten ist. Details auf Anfrage.



Zwei Tage später dann die vergleichsweise kurze Überfahrt nach Mallorca, in die Bucht von Alcudia, wo wir wieder auf unserem schon angestammten Platz neben der Marina ankern.
Port d’Alcudia und die Bucht versprühen wieder und reichhaltiger den je den Charme von fragwürdigem Urlaubstraum. Leicht sonnenverbrannte Horden schieben sich an Souvenirgeschäften und Schnapsläden, an Vermietungen von Geräten aller Art und Fußreinigungsfischaquarien vorbei. Hüpfburgen locken die Kleinen und auf dem Wasser sind wieder die fliegenden Sofas und die rasenden Bananen unterwegs.


Abends aber und auch am Vormittag ist es schön ruhig und der Ausblick aus dem Cockpit auf die Umgebung schön.


Außerdem liegen wir hier vergleichsweise sicher und kostenfrei und die Versorgungslage ist gut.
Hinzufügen können wir noch, dass es inzwischen sehr heiß geworden ist. An die kühlen Tage vom Anfang dieser Reise können wir uns kaum noch erinnern.







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