Samstag, 8. Juni 2019

Calvi (Korsika), 8. Juni 2019


20 Stunden waren wir unterwegs, von dem Ankerplatz auf der Insel Porquerolles über knapp 120 Meilen bis hierher.
Die Wettervorhersagen in ihren verschiedenen Varianten und das was dann tatsächlich eintritt, stellen uns hier an der französischen Mittelmeerküste vor eine echte Geduldsprobe. Der Mistral wechselt sich mit starkem Ostwind ab, dazwischen mal zwei ruhige Tage. Es ist meistens recht kühl. Die Wassertemperatur hat nun 18 Grad erreicht und während des Segelns sind wir eingepackt wie auf der Ostsee im Mai.
Diese Wetterwillkür macht die Reiseplanung schwierig. Ruhiges Ankern in Traumbuchten fallen rauem Seegang zum Opfer. Durch die berühmten Calanques konnten wir nur eine schaukelige Besichtigungsrunde drehen.


Als wir nun die Aussichten für die kommenden Tage sahen, haben wir uns kurzfristig für den sofortigen Aufbruch nach Korsika entschlossen. Sonst wären wir tagelang irgendwo eingeweht gewesen.
Aber, der Reihe nach: eine Übernachtung im Marseiller Port Vieux haben wir uns natürlich geleistet. Eine solch interessante Stadt kann natürlich nicht in so kurzer Zeit erkundet werden.


Ein Rundgang am Abend und einer am folgenden Morgen mussten reichen. Dann ging es an der Insel Chateau d’If und den auffälligen Felsformationen vorbei zu den Calanques, kleine Fjorde östlich von Marseille.


Gerne hätten wir geankert aber auflandiger Schwell hätte es ungemütlich werden lassen. 
Also sind wir in die Bucht von La Ciotat. Dort haben wir einen schönen Abend und eine leidlich ruhige Nacht verbracht.


Als wir die weitere Reise planen wollten, meldete sich ein Zahn. Es war nicht mehr zu verdrängen, ein Zahnarzt musste besucht werden.


Das die kleine Stadt La Ciotat dafür die richtige Adresse war, hat sich am folgenden Vormittag bestätigt.
Sehr freundlich und für ein wirklich bescheidenes Honorar gab es eine Untersuchung und eine umfänglich Medikamentenliste.
Am nächsten Tag wieder Starkwind aus Ost.
Donnerstag, bei Starkwind aus West, sind wir zur Insel Porquerolles gerauscht.



An Landgang war nicht zu denken. Freitag (wieder Starkwind aus Ost bis 7 Bf) haben wir unsere Reiseplanung überdacht. Da die gestrige Nacht die einzig ruhige zu sein schien, zumindest soweit der Wetterbericht blicken kann, haben wir uns für die Überfahrt nach Korsika entschieden. Das Erkunden der berühmten Cote D’Azur war uns unter diesen Bedingungen zu anstrengend.



Der erwartete handige Segelwind (zu mindestens in der zweiten Hälfte) hat sich natürlich auch nicht eingestellt.
Korsika hat uns, auch entgegen der Ankündigung, nicht mit Sonne, sondern mit stark diesigem und grauem Wetter empfangen. Die beeindruckende Bergkulisse schälte sich nur aus kurzer Distanz aus dem Grau.



Am Abend wurde es aber doch noch schön und Petra hat hier endlich die Badesaison eröffnet. 


Jetzt hoffen wir auf ruhiges Wetter und schöne Tage.

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