Mittwoch, 30. November 2016

Almerimar, 30. November 2016



Winterpause.
Sechs Wochen liegen wir jetzt schon hier in Almerimar. Die Örtlichkeiten und die Menschen sind uns vertraut geworden. 


Einige Male waren wir mit dem Bus in El Ejido und auch in Almeria. Zuletzt gemeinsam mit Edith und Herwart von der Cyganka, mit denen wir uns hier angefreundet haben. In deren Mietauto sind wir lange aber letztendlich vergeblich durch die Gegend gefahren, auf der Suche nach einer Nachfüllmöglichkeit für unsere Gasflaschen. Am Ende waren wir noch auf der Burg von Almeria, einem verregneten und trotzdem schönen Spaziergang.


Eine Woche lang hatten wir kühles, graues Wetter und ungewöhnlich viel Regen.
Mangels geeigneter Abflussmöglichkeiten (werden hier selten benötigt) haben sich hier im Ort und auch unterwegs wahre Seen auf Strassen und in Senken gebildet.
Inzwischen ist alles wieder trocken und die Sonne scheint wieder häufiger. Auf den Höhen der Sierra Nevada liegt dicker Schnee. 



Wir packen unsere Taschen und räumen auf. Heute Abend treffen wir uns noch einmal im Los Sabores mit den befreundeten Seglern auf einige Tapas.
Freitag früh bringt Udo uns zum Flughafen von Almeria.
Ende Februar wollen wir wiederkehren.






Mittwoch, 16. November 2016

Almerimar, 16. November 2016



Langsam gehen die Temperaturen etwas zurück. Mittags in der Sonne ist es weiterhin schön warm. Wenn es Abend wird oder wenn eine Brise aufkommt wird es deutlich kühler und es folgt der Griff zu langen Hosen, Socken und einem wärmenden Pulli. Hie und da wird diskret ins Taschentuch geschnäuzt.
Wir haben uns einen kleinen Radiator gekauft.
Insgesamt ist das Wetter aber noch sehr schön. Die trockene und klare Luft bringt den üblichen blauen Himmel und die Berge scheinen zum greifen nah. Auf den Gipfeln der Sierra Nevada liegt schon etwas Schnee. 



Mit dem Mietauto waren wir zwei Tage unterwegs. Zunächst sind wir nach Granada gefahren. Eine sehr attraktive große Stadt mit vielen lebendigen Boulevards, Gassen und Plätzen. 



Überall gibt es etwas zu bestaunen. Die Kathedrale übertrifft an Pracht und Pomp allen was wir bisher diesbezüglich bestaunen konnten.



Natürlich haben wir auch die Alhambra besucht, nachdem es uns gelungen war, die entsprechenden Eintrittskarten zu ergattern. Dieser Komplex aus Festung, Palästen und Kirchen liegt erhaben auf einem Hügel oberhalb der Stadt und bietet tolle Ausblicke. 


Dann, inmitten vieler anderer Touristen, die Besichtigung der reich verzierten maurischen Palastanlagen. Leider sind, wie wir, zu viele Menschen unterwegs und der Blick ist oft durch hochgehaltene Smartphones verstellt. Trotzdem waren wir von der Kunst und dem Aufwand der Dekorationen beeindruckt.


Am Abend sind wir nach Guadix gefahren, wo wir in einer zum Hotelzimmer unfunktionierten Höhle übernachtet haben. Die in den Tuffstein gegrabenen Wohnungen sind in dieser Gegend verbreitete Spezialität und werden nach wie vor ganz normal genutzt. 


Heute dann ging es nördlich um die Sierra Nevada zurück zur Küste. Die Landschaft in dieser gebirgigen Region ist beeindruckend.


In der Woche davor haben wir in einer Gruppe an einer Gewächshausbesichtigung teilgenommen. Es ging dabei um ein Beispiel der hier verbreiteten Gemüsezucht unter den allgegenwärtigen Kunststoffplanen. 


Natürlich waren wir in einem Musterbetrieb. Nicht Bio aber biologisch kontrolliert. Mit sehr hoher Effizienz werden Tomaten, Gurken, Paprika und andere Sorten in einer Art Turbogewächshaus gezogen. Spezielle Hummeln werden angesiedelt um die Befruchtung zu befördern und Schlupfwespen halten die Blattläuse in Schach. Die Arbeiter (wir haben keine gesehen) werden natürlich streng nach Tarif bezahlt. Da bleiben Fragen offen. Es war jedenfalls ein interessanter Besuch.


Hier in Almerimar geht alles den üblichen Gang. Wir lernen Segler kennen, andere haben sich wieder verabschiedet und sind Richtung Kanaren aufgebrochen.
Wir haben unseren Flug nach Hamburg gebucht. Am 2. Dezember fliegen wir nach Hause.

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Mittwoch, 2. November 2016

Almerimar, 2. November 2016



Fast zwei Wochen liegen wir hier und wir fühlen uns soweit ganz wohl. Wir haben einige Kontakte zu Deutschen, Österreichern und Schweizern. Man Besucht sich an Bord oder trifft sich in einer Tapas-Bar. 

 

Wir beraten uns bei Technikfragen oder geben Tipps zu unbekannten Revieren. Und auch wir bekommen Empfehlungen zu Orten, zu denen wir unbedingt hin müssen. Es sind viele. Gestern haben wir Karten und Revierführer zu Italien und Griechenland bekommen.
Die unzähligen Wohnungen hier um den Hafen sind zwar teilweise dauerhaft unbewohnt, aber es leben genügend Menschen hier um die nötige Infrastruktur zu rechtfertigen. Man bekommt hier alles für den Alltag und es gibt Busverbindungen nach El Ejido und nach Almeria. 


Verlässt man die hiesige Urbanisacion, landet man kurz hinter der bebauten Fläche in der Wildnis. Östlich liegt nach einem kurzen Fußmarsch ein Naturschutzgebiet mit grünen Wiesen (ansonsten nur auf Golfplätzen anzutreffen), Brackwasserlagunen und (tatsächlich) Flamingos.


Will man ins Landesinnere, muss eine etwa 50 m hohe Abbruchkante überwunden werden. Oben angekommen beginnt eine andere Welt. Unendlich weite Flächen von Gewächshäusern ziehen sich nach Ost und West und bis zum Fuß der Sierra Nevada. Das ganze Land ist mit Gewebeplanen abgedeckt. 


Sie sollen die Feuchtigkeit zurückhalten in diesem ansonsten knochentrockenen Landstrich. Hier werden Obst und Gemüse für ganz Europa angebaut. Die erforderliche Arbeit wird unter offenbar sehr prekären Bedingungen durch vornehmlich afrikanische Einwanderer geleistet.
Fährt man weiter an der Küste entlang, kommt Roquetas del Mar, wieder eine riesige Tourismushochburg. Danach kommt endlich Almeria. Eine ganz attraktive mittelgroße Stadt mit Burg, Kathedrale und schattigen Avenidas.





Samstag, 22. Oktober 2016

Almerimar, 22. Oktober 2016



Bei der seit Tagen herrschenden völligen Flaute ging es weiter nach Nordosten.



Von Estepona zunächst nach Fuengirola, einem Ort des Massentourismus. Dichte Bebauung mit vielen Hotels und Apartmenthäusern, Bars und Restaurants für jeden Geschmack: „Ku-Damm“, „Schnitzelhaus“, dänische, holländische, bulgarische Lokale und recht viel Betrieb auf der Promenade.


Mit der S-Bahn sind wir in das ca. 30 Km entfernte Málaga gefahren, einer durchaus sehenswerten Stadt mit schönen Alleen und der hier verbreiteten und meist schön gelegenen Burgen bzw. Paläste mit maurischen Elementen. 


Wir sind durch die Gassen der Altstadt gezogen und haben die vielen Sittiche in den Bäumen und Palmen bewundert.


Mit dem Mietwagen sind wir über hohe Pässe ins spektakulär gelegene Ronda gefahren. Die Stadt ist eng an eine Schlucht gebaut und wir staunten über die sich auftuenden Abgründe. Allerdings auch über die unzähligen Touristen, die uns schließlich in die Flucht geschlagen haben. 


Die Rückreise hat uns in einem großen Bogen durch das bergige und spärlich besiedelte Hinterland geführt. Jetzt im Herbst dominieren erst recht die Farben  braun und ocker. Ein weites Land. 


Dann ging es weiter, wieder gänzlich ohne Wind. Eine laue und ruhige Nacht am Anker vor La Herradura war mal wieder ein schönes Erlebnis. Sternenhimmel und ein sanft schaukelndes Schiff. Wir saßen noch lange im Cockpit.



Dann, vorgestern, die Fahrt hier nach Almerimar. Welcher Kontrast.
Ein ausgedehnter Retortenort mit Hotels, Ferienwohnungen und einem recht großen Yachthafen. Die wohl günstigsten Liegegebühren des westlichen Mittelmeers ziehen zahllose Fahrtensegler an. Hier wollen auch wir über den kommenden Winter bleiben.
Von Winter allerdings ist noch nicht viel zu spüren.  Auch heute war es wieder sonnig und um 25° C. In der kommenden Woche soll es noch wärmer werden. 

 

Samstag, 15. Oktober 2016

Estepona, 15. Oktober 2016



Nun sind wir im Mittelmeer. Heute Mittag haben wir La Línea verlassen, sind südlich um die Halbinsel von Gibraltar motort und nach Estepona gefahren. 


La Línea hat uns gut gefallen und wir könnten uns vorstellen, dort länger zu verweilen. Die Stadt ist zwar ohne besondere Sehenswürdigkeiten, aber belebt. Das Zentrum mit der Markthalle und den vielen kleinen Läden ist sogar ursprünglich. 


Kein Zara und H&M weit und breit. Der Felsen von Gibraltar ist von überall zu sehen und ein markanter Orientierungspunkt. 



Die englische Kolonie ist auch eine kleine Attraktion. Besonders der Weg dorthin. Die einzige Zufahrt führt mitten über den Flughafen. Will ein Flugzeug landen oder starten, wird die Ampel auf rot gestellt. Auf beiden Seiten bildet sich ein kleiner Stau, bis der Weg wieder frei ist. 

Der Ort am Fuß des berühmten Felsens ist natürlich auch interessant. Der Segelausrüster Sheppard besonders, bedingt durch den niedrigen Kurs für das englische Pfund.
Wir haben Seekarten und Antifouling gekauft.
Oben auf dem steilen Berg waren wir auch, haben die tolle Aussicht und auch die berühmten Affen gesehen.


Aber die Zeit wäre uns etwas lang geworden. Also wollen wir die kommenden Wochen weiterreisen und weiter im Nordosten unseren Winterwarteplatz suchen.
Almerimar ist unser nächstes Ziel. Oder noch etwas weiter bis Cartagena.


Nach dem üblichen langen Erwägen und Verwerfen haben wir und nun doch entschieden weiter ins Mittelmeer vorzudringen. Rosi und Otwin haben so sehr von Sardinien geschwärmt und auch die Balearen wären ein schönes Ziel im kommenden Jahr. 


Estepona ist eine der vielen Ferienorte, die sich an der ganzen Küste Spaniens entlang ziehen. Viele Restaurants und schicke Yachten überall. Die über 1000 meter hohen Berge geben der Region durchaus ihren Reiz. 






Samstag, 8. Oktober 2016

La Línea (Gibraltar), 8. Oktober 2016



Heute Nachmittag um 16:30 Uhr sind wir durch das große Ankerfeld in der Bucht von Algeciras bzw. am Felsen von Gibraltar entlang gefahren und in den großen Yachthafen von La Línea eingelaufen. 


Es war den ganzen Tag sehr diesig und erst nach dem Mittag stieg langsam die hohe Küste aus dem Dunst und auch die hohen Berge auf der afrikanischen Seite waren zu sehen. 


 
Die Strömungsverhältnisse in der Strasse von Gibraltar sind kompliziert. Nach langen Berechnungen haben wir uns damit abgefunden, dass wir einen großen Teil der Strecke gegen den Strom fahren würden, um nicht in der Dunkelheit anzukommen.
Erstaunlicherweise hatten wir aber während der ganzen Fahrt von Barbate aus die Strömung auf unserer Seite. Umso besser.


Jetzt liegen wir ganz schön mit Blick auf den Felsen und wollen heute Abend ausgehen und einen ersten Eindruck von La Línea gewinnen.
Wir wollen hier einige Tage bleiben und versuchen zu erfühlen, ob dies ein geeigneter Ort für unsere Winterpause ist. Hier liegen einige Fahrtensegler und auch deutsche Flaggen wehen hie und da. Was für das soziale Leben ja nicht ohne Bedeutung ist.
Ein erster Blick auf die Preisliste des Hafens hat diese Überlegungen aber bereits etwas unwahrscheinlich werden lassen. Aber, wir wollen das nicht heute Abend entscheiden.




Donnerstag, 29. September 2016

Sevilla, 29. September 2016



Wieder an Bord. Heute Nachmittag sind wir von Mallorca wieder zurück nach Sevilla geflogen. Eine Woche lang haben wir unser Schiff hier zurück gelassen und waren bei unseren Freunden Farida und Hubert zu Besuch. 



Es war eine sehr unterhaltsame und vielfältige Woche. Gut Essen, die Schönheit der Insel erleben, Feigen und Tomaten pflücken, gemeinsam Wein trinken, erzählen.
Palma besuchen, am Meer sitzen und Tapas essen. MarLena an ihrem Ankerplatz in Alcúdia besuchen. 



Und den ersten Hochzeitstag der beiden begehen.
Die Woche war schnell herum und es war eine schöne Zeit.
Oft haben wir überlegt und auch darüber gesprochen, ob und wie wir zukünftig häufiger auf Mallorca sein könnten.



Zunächst aber sind wir wieder unterwegs auf unserer Santos. Morgen wollen wir noch einkaufen und Wäsche waschen. Samstag geht es dann den Guadalquivir herunter Richtung Meer. Unser nächstes Ziel ist die Bucht von Cádiz.


An den vier Tagen vor unserer kurzen Reise sind wir unendliche Kilometer durch diese schöne Stadt gewandert und haben viel gesehen. Und natürlich festgestellt, dass es noch viel mehr zu sehen gibt. 



Auf der einen Seite die Pracht der Kirchen und Paläste, die man vor dem Hintergrund der hiesigen Geschichte bewerten muss. Aber auch die bunten Stadtteile am anderen Ufer sind sehenswert.







Sonntag, 18. September 2016

Sevilla, 18. September 2016



Gestern Vormittag haben wir uns von Chipiona aus auf den Weg nach Sevilla gemacht. Davor standen einige Telefonate und Berechnungen an. Der Guadalquivir ist ein Tidengewässer, ähnlich der Elbe. Ähnlich weit wie nach Hamburg, ist es auch nach Sevilla, nämlich ca. 50 Meilen (100 Km). 



Kurz vor dem Stadtgebiet kommen allerdings noch eine Schleuse und eine Klappbrücke.
Beide sind nur selten in Betrieb und nicht zeitlich aufeinander abgestimmt.
Wir hatten Glück. Die Tide passte und wir konnten die Strecke in einem Stück fahren.
Die Ufer sind flach und führen großenteils durch ein ausgedehntes Naturschutzgebiet. 


Keine Ortschaften und nur sehr wenig Schiffverkehr. Dafür sehr viele Vögel. Besonders die Störche sind uns aufgefallen. 



Es sind sehr viele. Sie fliegen in großer Höhe, sitzen am Ufer oder sammeln sich in großen Kolonien auf einer Sandbank.


Nachmittags um sechs standen wir vor der Schleuse, die eigentlich erst um 21:00 Uhr für uns öffnen sollte. Da aber ein kleiner Frachter kam, konnten wir schon  früher durch und konnten noch bei Tageslicht eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Die Klappbrücke, nur drei Kilometer weiter, machte nämlich erst am nächsten Morgen um acht auf.
Wir haben eine ruhige Sommernacht an einem etwas klapprigen Steg verbracht und sind heute Morgen noch im Dunkeln aufgebrochen. 



Mit dem Beginn des Tages konnten wir durch die Brücke und am Steg des Club Nautico de Sevilla fest machen.
Eine sehr schöne Anlage in der sich in einem gepflegten Park Schwimmbäder, Tennisplätze, Restaurants und Spielplätze verteilen. Das Nautische spielt eine untergeordnete Rolle. 



Mitglieder und damit Nutzer sind offensichtlich dem Sevillanischen Bürgertum zuzuordnen. Heute am Sonntag waren die Schwimmbecken und die Liegewiesen gut besucht. Auch wir haben die Gelegenheit genutzt und waren im glasklaren Wasser schwimmen.
Natürlich waren wir heute Vormittag auch in der Innenstadt. Sevilla ist reich bestückt mit vielen prächtigen Bauten und Parks. Hier wurden zur Zeit der Eroberungen unglaublich Reichtümer angesammelt. 


Wir versuchen schon eine Liste der Sehenswürdigkeiten anzulegen, die wir in den kommenden Tagen besichtigen wollen.